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  • Day 37

    Kangaroo Island - Zeit zu gehen

    January 3, 2020 in Australia ⋅ ☀️ 31 °C

    Es ist doch immer wieder ein großer Unterschied, ob man von Orten liest oder sie selbst erlebt. Häufig sind die Rezessionen mehr als überschwänglich und man fragt sich am Ende des Trips, ob man wirklich den gleichen Ort  besichtigt hat. Die Erwartungen werden durch all die Berichte ins unendliche gehoben, weichen jedoch meist von der Realität eines kritischen Deutschen ab 😏 Von der Natur auf Kangaroo Island waren wir am Ende des zweiten Tages aber überzeugt.

    Kangaroo Island ist nicht wirklich groß, wenn man den Nationalpark im Westen außen vor lässt (bei uns wegen dem großen Buschfeuer) . Entlang der Küsten ist die Insel gesäumt von diversen Schutzgebieten und weiteren Nationalparks. Diese sind nur eingeschränkt begehbar, damit die Natur die Möglichkeit hat, sich wieder zu regenerieren. D. h. Wanderwege werden in bestimmten Parks vorübergehend gesperrt. Wir haben am letzten Tag dennoch zwei Wanderungen im Cape Gantheaume Conservation Park ausfindig gemacht, die uns Landschaften gezeigt haben, die wir so noch nicht gesegen haben. Die erste Wanderung, die wir unternommen haben war der Bald Hill Hike. Der Weg führt zu Beginn durch ein Spalier aus furztrockenen Büschen, die grauer nicht hätten sein können. Ein Rascheln verrät die vielen kleine Wallabies, die uns interessiert aus dem grauen Dickicht beobachten und wir sie... Der Weg führt auf eine Anhöhe, die den Blick über eine Landschaft aus mehreren Salzseen und ihre geflügelten Bewohner freigibt. Auf unserer Reise haben wir bereits den ein oder anderen schwarzen Schwan gesehen. Hier lebt u.a. ein ganzer Schwarm der Tiere. Der Weg führt entlang der Anhöhe. Zur Linken der Blick über die Seen, zur Rechten weite Steppe auf der sich ein paar Büsche und Bäume verloren haben - hier und da ein Kangoroo. Je mehr Bäume den Weg säumen, desto häufiger fahren wir zusammen, wenn es plötzlich laut raschelt. Wir wissen aber nicht, wer sich mehr erschreckt - Die Kangoroos, die sich unter den Bäumen ausruhen und panisch aufspringen, als sie uns 3m neben sich entdecken oder doch wir. In jedem Fall sind sie besser getarnt als wir. Umso erstaunlicher, dass sie so lange warten bis sie aufspringen. Am Ende des Wanderweges begegnet uns ein riesiges Kangoroo, das nach vorne gebeugt Christian bis zur Schulter reichte. Aufgrund der massiven Größe und der langsamen Fortbewegung sehen wir das definitiv männliche Exemplar bereits aus der Entfernung (ca. 20m). Näher wollen wir ihm auch nicht kommen. Als es dann vor uns auf dem Weg stehen bleibt und uns fokussiert, geben wir ganz cool vor, ohnehin den Rückweg antreten zu wollen. Von jetzt an sind wir mit zwei morschen Stöcken für den Rückweg bewaffnet... Sicher ist sicher.

    Nur wenige Killometer vom Bald Hill Hike entfernt, beginnt der kürzere Timber Creek Walk.
    Die Landschaft ist aus unserer Sicht aber irgendwie noch beeindruckender. Der Weg führt entlang eines komplett ausgetrockneten Salzsees. Die Luft schmeckt salziger und bis auf ein paar vereinzelte Schmetterlinge finden sich hier keine Tiere. Am Rande des Sees wachsen ausschließlich Flechten in verschiedenen Farben. Ein paar Baumstämme ragen aus dem bereits aufgerissenen Grund des Sees.

    Den restlichen Tag lassen wir am Strand mit einem Barbeque ausklingen, während wir auf unsere Fähre warten.
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