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  • Day 18

    Segeltrip Whitsundays

    January 26, 2017 ⋅ 🌙 27 °C

    Mit dem Segelboot Kiana (ca. 14m lang und ziemlich klein wie ich fand) ging es mit 12 weiteren Touris und 3 Crew Mitgliedern los. Der erste Tag sollte zur Insel Whitsundays und dem weltbekannten Whitehaven Beach gehen. Der Strand soll einer der schönsten der Welt sein weil er fast weiß ist und zu 99,9 Prozent aus Quarz besteht. Dazu noch türkis blaues Wasser - was will man mehr ;) Als wir mit unserem Boot in der Nähe angelegt haben, sind schon die grauen Wolken am Himmel gewesen. Wir konnten noch ein paar Fotos im Trockenen machen und dann kamen die sintflutartigen Regenfälle. Irgendwie erinnert uns das an Vancouver Island und Machu Picchu (nur etwas wärmer), wo wir uns jedes Mal gedacht haben “wir sind einmal in unserem Leben hier- warum regnet es genau jetzt?!“. Aber ich muss sagen, auch wenn das Weiß des Standes und das türkise Meer nicht so gut raus kamen, die Stimmung war schon gewaltig! Danach ging es zur Hook Island, wo wir in einer Bucht übernachtet haben. Mit einer Tablette habe ich die Nacht auch gut überstanden und war schon ziemlich stolz auf mich! Den Probetauchgang musste ich leider nach 3 Atemzügen abbrechen (aber immerhin mehr als ich beim Schnorcheln geschafft hab :)), der Harti fand es aber ziemlich toll und konnte die Tiere und Pflanzen des Riffs von unten begutachten. Die nächsten Tage stand Segeln zum äußeren Great Barrier Reef inklusive Übernachtung am Riff an. Klingt spannend - und das war es auch! Äußeres Riff heißt nämlich, segeln über den offenen Ozean. Und das heißt wiederum hohe Wellen (ganz objektiv um die 2m hoch, nicht dass ihr denkt ich übertreibe ;)) und ein Boot, dass fast waagrecht im Wasser liegt und wo ständig eine Welle unsere Walnußschale überschwemmt. Ich habe also wie mit Sekundenkleber angeklebt auf meiner Bank gesessen - eine Hand krampfhaft an der Reling, die andere am Tisch - und der Harti hat immerzu gesagt, dass die doch bitte sofort Schwimmwesten austeilen sollen weil ganz schnell einer über Bord gehen könnte (hat mich jetzt nicht gerade beruhigt). Die chinesische Familie hinter mir hing zuerst halb tot da (danach haben sie sich lautstark ins Meer erleichtert), die anderen lagen in ihren Kojen und unser Skipper fand, dass jetzt die richtige Zeit wäre, sich seine Nägel zu schneiden?! Ich dachte wirklich ich seh nicht richtig!!! Die anderen beiden Crew Mitglieder haben in Ruhe gelesen - daraus habe ich geschlossen, dass die Situation nicht lebensbedrohlich sein kann. Aber entspannen konnte sich trotzdem keiner von uns beiden. Nach 2,5 Stunden war der Horror vorbei und wir sind am Riff angekommen. Innerhalb von ein paar Minuten sollten sich alle in ihre Neoprenanzüge quetschen und ab ins Tenderboot - wir gehen jetzt schnorcheln oder tauchen! Die meisten waren noch etwas wacklig auf den Beinen aber die kleine Chinesin -eben noch kotzend- wartete freudig auf den Tauchgang... Ich habe sie etwas beneidet, das muss ich zugeben. Das Schnorcheln da draußen war leider auch nicht so angenehm wie am Anfang unserer Tour, wir sind zwischen einzelnen Korallenstöcken (stepping stones) hin und her geschwommen und am offenen Meer gibt es halt einfach Wellen und starke Strömung. So war ich die meiste Zeit damit beschäftigt, kein Meerwasser einzuatmen und nicht weggetrieben zu werden ;) Nebenher habe ich dann noch ein Hai gesehen, aber der war “nur ganz klein“ (2m). Ansonsten gab's natürlich Korallen und viele schöne Fische! Die Nacht draußen am Riff war schon toll - super Stimmung und ganz viele Tiere bei Nacht! Die Rückfahrt war für mich dann noch schlimmer als hin und als dann auch noch der Harti das Steuer übernommen hat, habe ich mein Frühstück schnell mit den Fischen im Meer geteilt (was eventuell auch beim Skipper passiert wäre - aber man weiß es nicht ;)). Zudem habe ich es geschafft, am letzten Tag im Klo auszurutschen (das trotz Anker und kaum Bewegung) und voll gegen die Tür zu knallen. Mein kleiner Zeh musste leider mein ganzes Gewicht abfedern und hat mit ziemlich viel Blut darauf reagiert. Jetzt ist er dick und droht jeden Moment zu explodieren ;) Hartis Kommentar nach näherer Untersuchung: ein bisschen angebrochen wird er schon sein... na dann! Zusammengefasst war es definitiv eine Erfahrung, aber ich würde es eher als Abenteuer denn als Urlaub bezeichnen... Harti beteuert weiter, dass Segeln im Mittelmeer was ganz anderes ist und ich noch nicht aufgeben darf ;)Read more