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  • Day 32

    Alice Springs & Uluru

    February 9, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 33 °C

    Das Outback hat uns wider Erwarten mit relativ viel grün empfangen weil es die letzten Tage ziemlich geregnet hat. Die Farbkontraste von rotem Sand und grüner Steppe waren wirklich sehr schön! Alice Springs ist eine Stadt von 26.000 Einwohnern (nichts besonderes) und außen rum gibt es weit und breit keine Zivilisation. Dort mit dem Flugzeug aus Sydney angekommen stand auf unserem Infozettel gleich, dass wir abends nicht allein raus sollen und unsere Wertsachen im Zimmer lassen sollen. Am Weg zum Supermarkt wussten wir dann wieso. In der Stadt gibt es sehr viele Aborigines, die alle nur auf der Straße lungern und nicht arbeiten. Und zugegebenermaßen schauen die wirklich immer sehr unfreundlich und grimmig drein, so dass einem bei Tag schon etwas mulmig wird... Der Staat probiert sie zu integrieren, aber das klappt irgendwie überhaupt nicht und viele sind Klebstoff- oder alkoholabhängig. Eine absolute Parallelgesellschaft, die hier im Zentrum herrscht. Während unserer Zeit hier haben wir wirklich nur einen einzigen Eingeborenen arbeiten sehen, ansonsten wird alles von Weißen gemacht. Das hat uns extrem gewundert weil sie ja alle arbeitslos sind (die wenigsten leben noch im Busch wie damals, sondern laufen mit Handy und Nikeschuhen rum). Wir haben dann viele Studien gefunden und die Eingeborenen haben mit durchschnittlich 62 Punkten anscheinend den geringsten IQ aller Rassen auf der Welt und können somit oft die simpelsten Dinge bewerkstelligen. Das Problem wird in Australien aber gern ignoriert und eine Lösung ist nicht in Sicht.
    Unsere Reisegruppe für die nächsten 10 Tage besteht aus 17 anderen, meist jüngeren Leuten (die Schweizer bilden mit 5 Mann/Frauen witzigerweise die Mehrheit) und einer total ausgeflippten, rastalockigen Führerin :) Sie ist eine richtige weisse Buschfrau, aber sehr nett.
    Wir starten um 6 in der Früh Richtung Uluru (ist der indigene und respektvollere Name für den Ayers Rock) und besuchen auf dem Weg noch einen Okra-“Abbau“, wo die Aborigines ihre Farbe für Körperbemalung etc her bekommen. Dort gab es zum Frühstück 'bush coconut'. Das klang anfangs sehr verlockend, als sie die kleinen Kugel aufgemacht hat ist mir der Appetit aber sofort vergangen! Schwarzes vergammeltes Zeug, Würmer und ein bisschen weißes Kokosnussfleisch aussen. Es gehört aber anscheinend so ;) Dann sollte jeder eine Kostprobe nehmen - manche haben Würmer bekommen, andere das Fleisch. Da ich Vegetarier bin blieb ich verschont von den zappelnden Tieren aber das vergammelte andere Zeug war auch nicht besser - einfach nur greißlig! Zur Erfrischung ging es dann zum Baden zum Ellery Creek Water Hole, unerwartet im roten Outback aber sehr schön (wenn man den Gedanken an unsere Krokodilvorführung beiseite schiebt - klar war das Wasser nämlich nicht). Nach 5 Stunden sind wir dann am Uluru angekommen uuuund... es regnet!? Mittlerweile mussten wir schon lachen weil es immer bei den Besonderheiten auf unseren Reisen regnet. Es hat nur kurz angehalten und die 40 Grad auch nicht abgekühlt. Es hieß wir campen dort für zwei Tage in einem Swag (wie ein Biwak für eine Person mit Moskitonetz) unter freiem Himmel. Als sie uns dann die 'Swags' gezeigt hat, war es erstmal mucksmäuschenstill. Es war einfach nur eine dünne Matratze umhüllt von einem ziemlich unappetitlichen, dicken Stofffetzen ohne Netz :) Wir sollten also im Land mit den meisten gefährlichen Tieren auf der Welt einfach am Boden ohne Zelt oder irgendwas schlafen und das bei um die 30 Grad Nachttemperatur. Nicht zu vergessen, dass es grad kurz geregnet hat. Aber dafür ist gesorgt - man soll doch einfach die Klappe überm Kopf zumachen und sich in den Stofffetzen reinlegen (wie man dann noch Luft kriegen soll war für mich aber fraglich). Ich bin ja wirklich nicht zimperlich aber selbst ich hab mir gedacht, dass ich den ekligen Stoff unter keinen Umständen berühren will, geschweige denn mich damit einhüllen kann. Der Harti hat den rätselnden Ausdruck aus seinem Gesicht gar nicht mehr raus bekommen und ein anderes Mädel hat das Weinen angefangen ;D Das größte Problem kam dann aber erst auf - unser Platz war verseucht von Ameisen, die wirklich Millionenfach und einfach überall waren. Jeder freute sich also nachts von Ameisen und Mücken zerfleischt zu werden. Kurzum, wir haben es überlebt, es war dann auch nicht ganz so schlimm, auch wenn es zwischendurch kurz geregnet hat ;) Der Sternenhimmel war auch wunderschön! In der Früh ging's um 5.30 zum beeindruckenden Sonnenaufgang am Uluru und dann starteten wir um halb 8 mit der Wanderung um bzw. der Harti auf den Berg. Prinzipiell bevorzugen die Aborigines es, wenn man ihn nicht besteigt aber es machen trotzdem viele (vor allem Asiaten). Im Sommer ist der sehr steile Trampelpfad auf blankem Fels nur bis 8 in der Früh offen weil es sonst zu heiß ist und regelmäßig Leute an Herzinfarkt sterben. Besonders sicher schien das Ganze von unten auch nicht und als ich die Asiaten auf allen Vieren runter krabbeln sah, beschloss ich lieber unten zu bleiben und den 11km langen Rundweg zu gehen (bei 40 Grad und knalliger Sonne schien mir das echt genug Bewegung). Der Harti konnte es nicht lassen und ist die 350hm hoch gegangen (der Weg war wohl echt sehr steil und unsicher) und wurde oben mit einem unglaublichen Blick belohnt. Danach ist er noch unter Eile den Rundweg gelaufen weil er ja nichts verpassen wollte. Ich war auf jeder Fall froh, ihn nicht auf allen Vieren wieder zu treffen (auch wenn er von oben bis unten komplett durchgeschwitzt war und das auch noch eine Stunde später im Bus angehalten hat :)). Der Monolith und seine Größe waren wirklich beeindruckend, aber diesen extremen Mythos konnten wir nicht ganz nachvollziehen. Über die Mittagszeit sollten wir uns entspannen - am Pool oder einfach am Zeltplatz ein Nickerchen machen. Variante 1: Der Pool war so voll gestopft mit Leuten, dass das Wasser sicher nicht mehr erfrischend war. Variante 2: klang vielversprechend, nur wo soll man sich hinlegen?! Bäume bzw. Sträucher gab es nur außen rum, es hatte über 40 Grad und sobald man 5 Sekunden an einem Ort stehen blieb wurde man von Ameisen eingehüllt (ich dachte immer, dass sie in Filmen übertreiben, wenn Menschen von Ameisen aufgefressen werden aber jetzt glaube ich es sofort ;)). Und an diesem erbärmlichen Ort blieben wir auch noch zwei Nächte - das haben sicher 95% unserer Gruppe gedacht. Abends sind wir noch zum Kata Tjuta gefahren, der ähnlich wie der Uluru entstanden ist nur weniger bekannt ist weil es nicht ein einziger Gupf ist sondern mehrere kleinere. Mir hat das fast besser gefallen und ich hab mich immer mehr gefragt, was alle soooo toll am Uluru finden. Mit einem Plastikbecher Champagner zwischen 100 anderen Touristen am Abend wurde es mir dann langsam klar. Der Sonnenuntergang ließ den Berg wirklich in einem tiefen Rot leuchten und die Szenerie war gewaltig (Tagsüber ist er eher langweilig braun). Fix und fertig von der Hitze und dem ständigen frühen aufstehen ging es wieder zu unserer Matratze. Morgen heißt es lange Auto fahren (800km) und wir freuten uns auf etwas länger schlafen und Klimaanlage. Doch das länger Schlafen war falsch gedacht. Irgendwie müssen wir jeden Tag eine halbe Stunde früher raus (auch wenn man immer denkt früher geht nicht mehr) und um 5 in der Früh saßen wir brav im Bus um bis nach Coober Pedy zu Opalminen zu fahren.
    Anmerkung von Harti: Er findet den Uluru schon sehr außergewöhnlich und besonders! ;)
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