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  • Day 90

    In León

    September 8, 2022 in Nicaragua ⋅ ⛅ 28 °C

    Im Restaurant nahe dem Zentralen Platz treffe ich den Engländer und den Iren aus dem Shuttle wieder und schließe mich spontan dem Trip im Partybus zum nahgelegenden Strand an.
    Als ich später in meinem Airbnb einchecke, bin ich über die Dekoration in deutscher Sprache verwundert und frage neugierig nach.
    Eine der Inhaberinen lebt und arbeitet mittlwerweile nahe Hamburg.
    Außerdem fällt mir auf, dass ein Krankenwagen aus Hamburg hier rum fährt. Beides Resultate aus der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und León.
    Schön zu sehen, dass solche Städtepartnerschaften, wenn auch nur zarte, konkrete Früchte tragen können.
    Sonst zu León, ich bin beeindruckd von dem Gesangstalent der Nikaraguaner.

    Nicaragua hat landschaftlich einiges zu bieten, da ich Vulkane und auch Strand jedoch schon reichlich gesehen habe und auch noch sehen werde, entscheide ich mich dazu bereits jetzt weiter zu meinem nächsten Ziel, Costa Rica zu reisen.

    Als ich auf dem Weg zum Bus durch die Nachbarschaft von León gehe wird mir schnell klar, dass das Taxi die bessere Option gewesen wäre.
    Ich fühle mich nämlich alles andere als sicher und sehe mich wieder einmal krass mit Armut konfrontiert. Um ehrlich zu sein, bin ich in diesem Moment froh, dass es nach Costa Rica, in die Schweiz von Latainamerika geht.
    Ich habe leider nach wie vor kein so richtiges Rezept für mich gefunden, wie ich mit dem Thema Armut umgehe.
    Jedes mal wenn ich mich unmittelbar mit solchen "Slums" konfrotiert sehe steigt in mir ein Gefühl der Ohnmacht auf, weil ich auf der einen Seite nicht akzeptieren will, dass es sowas in dem Maße im 21. Jahrhundert geben muss, ich aber auf der anderen Seite auch nicht so richtig sehe wie das gelöst werden soll.
    Eins ist mir jedenfalls auf meiner Reise bis jetzt sehr deutlich klar geworden, rein mit Geld schicken wird das nicht zu lösen sein, hier muss auf sehr viel mehr Ebenen etwas passieren als nur auf der Finanziellen. Und irgendwie glaube ich auch, es ist anmaßend überhaupt zu glauben, dass man das von "außen" lösen kann.
    Diese Länder müssen glaube ich von "innen" heilen und da hilft es wahrscheinlich schon und ist schon herausfordernd genug wenn man von "außen" nicht versucht einen Vorteil aus der Armut der Leute zu schlagen und auch mal mit Verbandszeug aushilft.
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