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  • Day 26

    Moschusochsen

    September 4, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 8 °C

    Wir wanderten über Stock und Stein, Berg auf und Berg ab und langsam machte sich bei uns die Unzufriedenheit breit. Ständig blieb unser Guide stehen und schaute durch sein Fernglas, schüttelte den Kopf und meinte, dass es heute schwierig sei, welche zu finden auf Grund des Nebels - letzte Woche seien hier noch mehrere Gruppen gewesen, dann liefen wir weiter.
    Norman und ich philosophierten, ob es denn eine gute Idee gewesen sei, den Guide dafür bezahlt zu haben mit uns wandern zu gehen. Ich fand den Gedanken gruselig, dass ich Geld fürs Wandern gezahlt habe. Und plötzlich hieß es - "da ist eine kleine Herde Moschusochsen". Alle schauten sofort gespannt durch die Ferngläser, jedoch für uns ungeübte Touristen sah alles nach Landschaft aus. Ich fragte die anderen Teilnehmer, ob die denn etwas sehen würden - alle verneinten. Ich dachte mir nur so, "Du kannst uns viel erzählen wenn der Tag lang ist. Ich glaube es erst, wenn ich denen gegenüber stehe".

    Und dann klärte uns der Guide über seine ausgedachte Taktik auf. Wir folgten ihm alle wieder, bis wir nach einiger Zeit in ca. 300m Nähe zu den Tieren waren. Dort schauten wir alle wieder durch unsere Ferngläser und sahen kleine braune Hügel auf dem gelbleuchtenden Moos.

    Das der Guide diese aus der enormen Entfernung gesehen hat?🤔

    Und dann bewegte sich sogar noch der Hügel. Der Guide erklärte uns, dass es wichtig sei, dass wir Abstand halten und uns langsam nähern. Er achte bei jeder Annäherung auf das Verhalten der Tiere und ziehe daraus die Schlüsse für das weitere Vorgehen.

    Wir näherten uns danach auf ca. 100m. Für mein Handy trotzdem unmöglich diese Tiere festzuhalten. Also fotografierte ich durch das Fernglas.😂 Et voilà - man kann sie erkennen, die Qualität spielt erst einmal eine untergeordnete Rolle.🤣 Es war eine sehr kleine Gruppe von zwei erwachsenen Tieren und einem im April/Mai geborenen Jungtier. Die Größe und das Auftreten dieser war jedoch schon etwas angsteinflößend, so dass ein unmittelbarer Kontakt mit ihnen nicht mehr von Bedeutung war.

    Danach gab es eine Mittagspause mit Kaffee, Tee und Gebäck und wir beobachteten sie weiterhin aus sicherer Entfernung. Ebenso suchten wir nach den anderen 200 Tieren die hier leben sollen und tatsächlich, nach Lichtung des Nebels sahen wir noch drei weitere Gruppen von je 4-5 Tieren.

    Wir entschieden uns allerdings unserer kleinen Gruppe weiterhin zu folgen, da es schwierig sei deren Vertrauen zu gewinnen. Wir wanderten auf einen Berg und sollten darauf achten, dass nur unser Oberkörper für die Tiere zu sehen sei, damit wir nicht zu groß wirken. Die Gruppe zog weiter und verschwand nach kurzer Zeit hinter einem Hügel.

    Also schauten wir unsere bisher gemachten Fotos an und bewerteten diese. Kurze Zeit später tauchten die Ochsen nur wenige Meter vor uns wieder auf und liefen langsam weiter und schauten immer wieder, was wir machten. Damit hatten wir absolut nicht gerechnet, dass wir Ihnen so nah sein können. Das Geld hat sich also auf jeden Fall gelohnt.

    Nach ca. 4 Stunden traten wir wieder den Rückweg an. Unser Guide erzählte uns noch einiges über die Landschaft, die Vegetation, die Gräser und Pflanzen und wir begaben uns auf Spurensuche des Ochsen-poop😂
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