• Rikavacko jezero - Camp Janketic

    July 19 in Montenegro ⋅ ☀️ 18 °C

    Gestern Abend haben wir noch gemütlich um das Lagerfeuer gesessen , und wie schon am Abend zuvor bin ich in den Schlafsack gekrochen, als mir zu kalt wurde.

    Mitten in der Nacht bin ich von einem Heulen in einiger Entfernung aufgewacht. Ich hab Volker aufgeweckt und wir phaben eine ganze Zeitlang dem Heulen der Wölfe zugehört, bis wir wieder eingeschlafen sind. Es waren tatsächlich Wölfe, vor derTür einiger Hütten stehen griffbereit großkalibrige Schrotflinten, falls die mal zu Nahe kommen.

    Die heutige Strecke wird etwa 95 km lang. Die Strecke wird ähnlich schwierig und führt uns über den höchsten Punkt der Reise und einen Teil der Panooramastraße entlang bis zu einem kleinen Campingplarz.

    Wie schon die vergangenen Tage fahren wir los. Es geht gleich steil bergauf über eine sehr schöne Strecke durch dichten Wald. Durch den Wald geht es dann ein Stück bergab und die Straße endet an einem Flussbett mit großen Steinen. Der Fluss hat bei einem Hochwasser die komplette Straße weggespült, die ursprünglich ein kurzes Stück am Fluss entlang führte.

    Die einzige Möglichkeit weiter zu kommen ist in dem Flussbett zweihundert m bergauf zu fahren, dann eine sehr scharfe Rechtskurve die Flussböschung hoch, um wieder auf die alte Straße zu kommen. Der Winkel zum Abbiegen um die Böschung ist kleiner als 90 Grad, große Steine sind im Weg, links ist nicht viel Platz und wenn man die Böschung geschafft hat, schwebt bei dem Übergang auf den Weg bei den meisten das rechte Hinterrad zur Hälfte in der Luft.

    Die Bergauffahrt im Flussbett klappt bei allen. Bis auf drei Teilnehmer kommt aber keiner in einem Zug um die Rechtskurve und muss im Flussbett mehrfach vor und zurück setzen, um den richtigen Winkel für die Auffahrt zu treffen. Zwei der Teilnehmer schaffen die Auffahrt auf den Weg nicht alleine. Ein Yeti braucht Unterstützung mit der Seilwinde um die Ecke mit einer Umlenkrolle, um die großen Steine kurz vor der Auffahrt zu schaffen, die eigentliche Rampe schafft er dann alleine. Der VW-Bus benötigt die Seilwinde mitten in der Auffahrt, nachdem er vorne, hinten und mit dem rechten Seitenschweller aufsitzt. Am Ende, nach zwei Stunden Arbeit in der prallen Sonne, sind alle wieder auf dem rechten Weg und weiter geht’s bergauf und dann wieder ins Tal.

    Dann geht es eine steile Auffahrt hoch und wir sind wieder auf Schotter, Steinen und Schlamm. Die Straße bietet fantastische Ausblicke, unterwegs passieren wir ein Kloster und dann erreichen wir in knapp 2.000 m Höhe den höchsten Punkt dieser Tour, eine kleine Kapelle. Sie wurde von den Mönchen aus dem tieferliegenden Kloster gebaut. Sie kommen täglich hier hoch und läuten die Glocken. Werden diese im Dorf im Tal gehört gibt es schönes Wetter, hört man das Geläute nicht, wird es bald regnen.

    Die Auffahrt zur Kapelle bietet phantastische Asblicke, das wird aber nach der Kapelle noch weit übertroffen von den Eindrücken, als wir auf der Schotterpiste auf dem Grat des Bergrückens entlang fahren. Links und rechts geht es steil runter und man hat phantastische Ausblicke. Wer kommt auf die Idee, eine solche Straße zu bauen? Von hier aus ist zu sehen, das es auf dem benachbarten Bergrücken stark regnet.

    Wieder im Tal landen wir einige Male in einer Sackgasse. Eine riesige Baustelle ist beendet mit einer Autobahn, der Cestogaz Brücke und Auffahrten in ein riesiges Skigebiet (Kolasin), das in den Berg bzw. aus dem Boden gestampft wird. Letztes Jahr war das noch alles unwegsamer Schotter und dieses Jahr ist alles asphaltiert.

    Auf 1.700 m Höhe passieren wir ein kleines Dorf, dann geht es durch Wald und dann wieder einen Berg hoch. Hier hat es vor kurzem geregnet und alles ist voller Matsch. Prompt fährt sich der Yeti fest und muss mit der Seilwinde aus den tiefen Fahrspuren gezogen werden.

    Weiter geht’s und wir kommen um 19.00 Uhr an unserem Tageziel Camp Janketic 1.700m Höhe) an.

    Schnell noch das Zelt aufgebaut, schon ist das vorbestellte Essen auf dem Tisch - es gibt eine sehr leckere Forelle mit Salzkartoffel und einem Tomaten, Gurkensalat.

    Zwischenzeitlich ist es dunkel, kalt und es ist Zeit, in den Schlafsack zu kriechen.
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