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  • Day 17

    Race Day 💪

    October 15, 2022 in the United States ⋅ 🌙 10 °C

    Nach unserer Nacht in der Nähe von Fargo ging es für Frances und mich um 6 Uhr los. Wir bereiteten noch die letzten Dinge für das Rennen vor und fuhren zum Start, der zum Glück nur 16 Minuten entfernt war und sich bei Griffs Fish Camp befand. Viel Zeit blieb nicht und ich merkte, dass Frances nervöser war als ich. Aber wir schafften es, dass Boot rechtzeitig am Start zu platzieren. Um 07:30 Uhr begann das Abenteuer Suwannee River 230 mit einem LeMount-Start.
    Ich kam gut weg und hatte nur 5 Teams vor mir, darunter Julie, die einen guten Paddelschlag vorlegte. Schnell war ich jedoch auf Platz 3 vorgefahren. Vor mir waren zwei Tandemteams. Dieser Abschnitt des Flusses ist aber definitiv etwas Besonderes, etwas das ich so noch nicht erlebt habe. Es ging wahrlich durchs Dickicht. Teilweise wusste man nicht mal genau, wo man lang fahren musste. Es gab Stellen, da passte nur ein Boot hindurch und einige Abschnitte waren durch umgestürzte Bäume blockiert. Man musste aussteigen, wobei man bis über die Knie im Modder versank, sein Boot, so gut es ging, über Bäume und durch Unterholz tragen,, wieder einsetzen und weiterfahren. Beim zweiten Hindernis gab es einen kleinen Spalt unter dem Baum, gegen den ich mich entschied. Einige Paddler schafften es hier durchzukommen, andere kenterten.
    Nach und nach wurde der Fluss breiter. Ich überholte wieder andere Paddler und befand mich auf Platz drei. So verlief der Tag recht erfolgreich. Ich machte Kilometer um Kilometer gut und hielt an den Treffpunkten maximal für einen kurzen Stopp an. Als ich schon dachte, dass ich wirklich gut sei, überholte mich einer dieser zähen Hunde. Er war Mitte/Ende 50, drahtig, sonnengebräunt und hatte sicherlich schon unzählige Rennen absolviert. Mit seinem lockeren Paddelschlag war er dennoch wesentlich schneller als ich, eben paddelerfahren. Julie warnte mich gestern schon, dass solche Extremsportler hier dabei sein würden. Ok, dann halt maximal Platz 2 dachte ich mir und vermied den Fehler, mein eigenes Tempo anzuziehen und mich auszupowern, nur um einige Kilometer mit ihm mitzuhalten.
    50 Kilometer weiter, kurz vor den Stromschnellen, zog Cyndi an mir vorbei. Die Portage absolvierten wir kurz hintereinander. Leider folgte ich ihr und setzte an der gleichen Stelle wieder ein wie sie. Viel zu früh, wie sich zeigte, mitten in die Stromschnellen, die zwar aufgrund des niedrigen Wasserstandes recht unkritisch, aber nun durch viele spitze Felsen gespickt waren. Cyndi war das egal. Sie stieg in ihr Boot und ich konnte die schleifenden Geräusche hören. Ich nahm mein Boot auf die Schulter und balancierte über die Felsen, aber verlor dadurch sehr viel Zeit. Kurz danach kam ich am nächsten Treffpunkt an, obwohl ich zuvor aufgrund der vielen Felsen im Zick-Zack fahren musste. Frances erwartete mich schon und die Nacht brach langsam über uns herein.
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