Alabama und Florida 2022

September - October 2022
A 21-day adventure by Ikarus0306 Read more
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  • Day 1

    Auf gehts 🛫

    September 29, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 6 °C

    Mein Abenteuer begann in den Morgenstunden des 29. September 2022 und führte mich über Berlin und Frankfurt nach Atlanta in die Vereinigten Staaten.
    Nachdem ich bereits 2021 den Weg in den Süden der USA antrat, um am längsten jährlich stattfindenden Paddelrennen der Welt, dem Great Alabama 650, teilzunehmen, zog es mich abermals in diese so schöne Gegend. Diesmal nahm ich jedoch nicht selbst am Rennen teil, sondern tauschte die Rolle mit meiner damaligen Support-Crew Frances Hiscox, um diese für die Dauer des Rennens an Land zu begleiten und zu unterstützen.
    Die Reise startete mit dem Klingeln meines Weckers um 3 Uhr morgens und nachdem mein Paps mich wie gewohnt, sicher und pünktlich am BER abgesetzt hatte, konnte die eigentliche Reise beginnen.
    Der BER war vergleichsweise ruhig an diesem Donnerstag. Der schon erfolgte Online Check-In entspannte die Situation vor Ort und der Sicherheitscheck ging auch problemlos über die Bühne. Um 07:45 Uhr hob meine Maschine Richtung Frankfurt/a.M. ab.
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  • Day 1

    Langstreckenflug

    September 29, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    In Frankfurt war die Zeit zum Umsteigen mit 90 Minuten zwar recht knapp bemessen, aber auch das klappte ohne Zwischenfälle. Sicherlich war es auch von Vorteil, dass ich dieses Mal die komplette Flugreise, sowohl Hin- als auch Rückflug, bei einer Fluglinie (der Lufthansa) buchte. Hinzu kommt, dass sich nach den vielen Flugreisen der letzten Jahre eine gewisse Routine und Struktur bei mir eingestellt hat, so dass die Organisation meiner Reisedokumente, die Zusammenstellung des Handgepäcks, das Passieren der Sicherheitschecks und nicht zuletzt auch die Orientierung auf dem Flughafen inzwischen recht gut und effektiv ablaufen. Um 10:15 Uhr ging es dann weiter nach Atlanta. Auch den knapp zehnstündigen Langstreckenflug überstand ich sehr gut, wobei ich das Entertainmentangebot nutzte, las oder schlief.Read more

  • Day 1

    Angekommen 🛬

    September 29, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Angekommen in Atlanta folgte wieder das übliche Einreiseprocedere mit Passkontrolle und Fragestunde beim Zollbeamten. Hier hatte ich das Glück, es mit einem Beamten zu tun zu haben, der nur wenige Fragen stellte. Nach dem schon bekannten Erfassen der Fingerabdrücke und eines Kurzinterviews durfte ich passieren. 🙂
    Mit dem Taxi ging es dann in mein Hotel, was, wie ich feststellen musste, in keiner guten Gegend lag. Aber sei‘s drum, es war ja nur für eine Nacht. 😇
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  • Day 2

    Ein bisschen wie „nach Hause kommen“

    September 30, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Der erste Tag in den USA begann für mich um kurz nach 6 Uhr, was dank des Jetlags ja generell kein Problem ist. Kurz nach 7 Uhr holte mich dann Paul Cox, meine Mitfahrgelegenheit nach Alabama, ab. Paul, der in diesem Jahr das Organisationsteam des AL650 unterstützt, ist selbst ein echter Ultrasportler. Er gewann mit seinem Partner bisher zwei von drei AL650 Rennen, fuhr das Yukon1000 ebenso wie den Yukon River Quest und lief Anfang diesen Jahres in Schottland ein 270 Meilen Rennen. 🏃‍♂️
    Gesprächsstoff gab es also genug und die Fahrt verging wie im Flug. Paul unterstützte uns bereits im letzten Jahr, indem wir unsere Boote in Atlanta bei ihm lagern konnten. Zudem lieh er mir auch einige Ausrüstung.
    Angekommen in Alabama traf ich dann Frances, die am Ufer des Weiss Lake bereits die Ausrüstung für ihren Gear Check vorbereitete. Kurz danach folgte auch das Wiedersehen mit Jennifer Fratzke, die letztes Jahr knapp vor mir ins Ziel kam und so wie ich den zweiten Platz in ihrer Wertungsklasse belegte. In diesem Jahr war sie für den Mediateil im Team von Greg Wingo, dem Renndirektor, zuständig. Sie blieb nicht das letzte bekannte Gesicht an diesem Tag.

    Anschließend ging es in den Supermarkt, die restlichen Besorgungen erledigen und nachmittags stand das Studium der Karten und die Abstimmung der Rennstrategie auf dem Plan. Abgerundet wurde der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen am Weiss Lake. Insgesamt ein sehr schöner Tag, der letzte vor dem Rennstart.
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  • Day 3

    Das große Rennen beginnt 💪

    October 1, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach der letzten Nacht unter normalen Bedingungen ging es nun endlich los. Das 2022er Great Alabama 650 Meilen Rennen begann. Leider schaffte es nicht jeder Teilnehmer und nicht jedes Team an den Start. Bei einigen sagten die Supportteams kurzfristig ab, andere waren durch den Hurrikan Ian nicht in der Lage, rechtzeitig da zu sein. So bestand das diesjährige Teilnehmerfeld aus 11 Teams, davon 8 Solo-Starter.
    Wir bereiteten mit Frances alles vor, stimmten uns hinsichtlich der Stopps ab und checkten ein letztes Mal die Ausrüstung.
    Um 10 Uhr ertönte schließlich der Startschuss und die Boote brachen auf ins Abenteuer. Schnell setzten sich Salli O‘Donnell und Bobby Johnson vom Feld ab. Salli, 63 Jahre alt, ist eine der erfolgreichsten Langstreckenpaddlerinnen und Kandidatin auf den Sieg ebenso wie Bobby Johnson. Beide konnten das Rennen in der Soloklasse bereits gewinnen und liefern sich gern erbitterte Wettkämpfe.
    Die Überraschung war jedoch Frances, die es keineswegs ruhig angehen ließ. Am Ende des ersten Tages lag sie auf Platz 3 und dachte noch lange nicht an eine Pause.
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  • Day 3

    Abseits des Flusses und darauf

    October 1, 2022 in the United States ⋅ 🌙 17 °C

    Während die Rennteilnehmer Kilometer um Kilometer Richtung Süden paddelten, fuhr der Tross der Support-Crews von einem Checkpoint zum nächsten und kümmerte sich um alles, was es zu erledigen galt. Mein Weg führte mich in das nahegelegene Gadsden. Hier suchte ich nach einem Copy-Shop, um unseren Rennplan auszudrucken und zu laminieren. Leichter gesagt als getan, da das Dateiformat nicht so richtig wollte. Dank meines IPads und einiger Nachbereitung im Pickup, klappte es dann aber. Anschließend stand der Walmart auf dem Programm, um noch einige notwendige Kleinigkeiten zu besorgen.
    Nach und nach gewöhnte ich mich auch an das Fahren im amerikanischen Berufsverkehr 😇
    Bei all den Besorgungen war es wichtig, die Uhr nicht aus den Augen zu verlieren und stets zu schauen, wo die Paddler sich befinden. Es wäre doch der Super-GAU, wenn ein Paddler ohne Support-Crew an einem Punkt ankommt. Ich war jedoch rechtzeitig wieder am ersten Checkpoint, an dem die Paddler lediglich vorbeifuhren. Hier sah ich auch Salli und Bobby gleichauf und etwas dahinter Frances zusammen mit einem weiteren Solopaddler und einem Zweier. Beim zweiten Checkpoint waren es dann nur noch Frances und der Solo-Kajakfahrer und beim dritten verließ Frances den Stopp dann vor ihm und war alleinige Dritte. An der ersten Portage machte Frances auch nur kurz halt und fuhr somit ohne Schlafstopp in den zweiten Tag.
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  • Day 4

    Der zweite Tag - der erste Schlaf

    October 2, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach unserer zweiten Portage hatte Frances einen ca. fünfstündigen Abschnitt vor sich bis zu unserem nächsten möglichen Treffpunkt. Dieser lag in Riverside, wohin ich unmittelbar nach ihrem Verlassen des Neely Henry Damms fuhr. Generell zeigte sich jetzt unser Vorteil, da wir fast alle gut zugänglichen Punkte kannten, auch die jeweiligen Entfernungen in Kilometern, Meilen und Stunden. Jedoch musste ich feststellen, dass die verlassene Bootsrampe in der Stadt wenig geeignet war, um hier die Nacht mit Schlafen zu verbringen. So fuhr ich weiter zum nächsten Staudamm, dem Logan Martin Damm und schlief dort eine Stunde im Auto. Mein Schlafplatz hier erwies sich als recht angenehm. Zurück in Riverside traf ich auf eine motivierte und fitte Frances, die nur kurz stoppte. Wir vereinbarten, dass sie am Logan Martin Damm erstmal schlafen würde.
    Vor Ort angekommen, traf ich auf viele der anderen Crews und Organisatoren. Wir halfen und tauschten uns aus und redeten während der Wartezeit über Gott und die Welt; Gleichgesinnte halt 🙂
    Als Frances, die noch immer souverän ihren dritten Platz innehatte, ankam, war ihr Zelt bereits aufgebaut und warmes Essen gemacht. Wegen der heißen Temperaturen hatte ich ihr noch ein Slush-Eis besorgt.
    Aus den 3 Stunden Schlaf wurden dann aber nur 1½ Stunden, da sie aufwachte und lieber weiterfahren wollte. So legte sie weitere 62 km zurück und pausierte dann an einer kleinen Marina namens Bozo‘s Landing, wo es auch eine einfache Dusche gab. Aufgrund des an Stärke zunehmenden Windes legten wir hier eine vierstündige Pause ein.
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  • Day 5

    Der dritte Tag - erste Ausfälle

    October 3, 2022 in the United States ⋅ 🌙 17 °C

    Nach unser Pause bei Bozo‘s Landing ging es um 3 Uhr nachts wieder los. Frances startete in die dunkle Nacht und ich musste mich beeilen, da die nächste Portage nur etwas über eine Stunde Paddelzeit entfernt war, ich mit dem Auto aber auch gut 40 Minuten brauchte. Also hieß es Zelt abbauen, Ausrüstung wieder in die Plasteboxen räumen und alles im Pickup verstauen. Ich erreichte rechtzeitig den Treffpunkt und konnte Frances zudem noch einen Kaffee und eine warme Suppe machen. Diese Portage war eine, die zu Fuß zu bewältigen war. Zum Glück sind an allen Portagen freiwillige Helfer vor Ort, die mit anpacken. Die nächste Portage war eine, bei der man das Auto benötigte, letztlich musste man 17 Minuten fahren.
    Während Frances gut im Rennen lag, gab es die ersten Ausfälle. Bis zum Ende des Tages gaben 3 Teams auf, Einer- und Zweierteams. Zudem beschädigte sich der in Führung liegende Bobby Johnson in der Wildwassersektion eines seiner Boote bei einer Kollision mit einem Felsen, welche das Ruder nicht überstand.
    Frances ging, wie viele andere, auf Nummer Sicher und nahm ein robustes Leihboot, welches ich vom örtlichen Verleiher holte. Schön war es, als mich dieser wiedererkannte. Er hatte mir doch ein Jahr zuvor „für umsonst“ ein Boot geliehen. Auch wusste er, dass ich letztendlich Zweiter geworden bin.
    Nach der Wildwasserpassage endete unser Tag in einer Marina der Landeshauptstadt von Alabama, Montgomery.
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  • Day 6

    Verkürzter Schlafstop

    October 4, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem Frances um kurz nach Mitternacht die Marina von Montgomery verließ, hieß es auch für mich, alles wieder zusammenzupacken und aufzubrechen. Durch das nächtliche Alabama ging es zur nächsten Portage, den Robert F. Henry Damm. Als ich ankam, nutzte ich die Zeit bis zum Morgengrauen, um ein wenig Schlaf abzufassen. Die Bootsrampe war an einem Campground, so dass es hier auch gute, saubere Toiletten und Duschen (die ich gleich nutzte) gab. Als Frances gegen halb zwölf ankam, war ihr Zelt aufgebaut, etwas Warmes zu essen stand bereit und frische Sachen waren rausgelegt. Auch sie nutzte die Duschen und verschwand kurz danach im Zelt. Jedoch war es ihr zu warm an diesem Tag, so dass sie keinen Schlaf fand, sondern eher als geplant wieder weiterfuhr. Zuvor erhielt sie noch zwei Geschenke von den Gemeinden am Fluss, die das Rennen unterstützten. Es waren zwei individuelle Paddel.
    Um kurz nach halb drei begann für sie somit die nächste Etappe nach Selma.
    Als ich die Ausrüstung wieder im Pickup verstaute, kam auch das Team von Bobby Johnson, um restliche Sachen abzuholen. Neu dabei war Rod Price, der im 2er Tandem das Rennen bestritten hatte, jedoch vor einem Tag aufgeben musste. Rod ist schon etwas Besonderes unter den Ultrapaddlern. Er hat jedes der längsten Paddelrennen der Welt absolviert, vom Yukon1000 über den Yukon River Quest, das Alabama Rennen, MR340 bis hin zu Rennen in Brasilien oder Alaska. Auch wurde er mit der amerikanischen Drachenboot-Nationalmannschaft mehrfach Weltmeister und hat mehrere Bücher geschrieben. Vor einigen Monaten schrieb er mich an und fragte, ob ich nicht mit ihm zusammen das AL650 bestreiten wolle. Doch da war ich schon verplant.
    Wir tauschten uns aus und ich bekam zwei seiner Bücher, die ich demnächst lesen werde. 🙂
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  • Day 6

    Selma - kein Ort zum Verweilen

    October 4, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach dem verkürzten Schlafstopp am Robert F. Henry Damm planten wir, dass Frances ca. 10 Stunden bis zum Campground Elms Bluff fahren und dort dann in der Nacht schlafen würde. Auf dem Weg lag Selma, eine der laut offizieller Statistik gefährlichsten Städte der USA. Im letzten Jahr mussten wir hier leider einen längeren Schlafstopp einlegen, in einer verlassenen Marina, die in keiner guten Gegend liegt.
    Diesmal war nur ein kurzer Stopp geplant. Als Frances sich der Stadt näherte und ich am Treffpunkt wartete, überlegte ich nochmals. Wieso blieben wir letztes Jahr hier, wenn doch Elms Bluff nur 2 Stunden entfernt ist. Es ließ mir keine Ruhe und ich suchte nach meiner damaligen Aufzeichnung des Rennens. Und da war es, Elms Bluff war keine 2 sondern 8 Stunden entfernt. Es war damals ein Fehler in der Karte, der dummerweise dieses Jahr von uns übernommen wurde.
    So blieb uns nichts anderes übrig, als wieder hier zu bleiben, so dass Frances zumindest einige Stunden Schlaf abbekam. Zumindest hatten wir dieses Jahr keinen Besuch von zwielichtigen Gestalten.
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