• Joachim Siebert
  • Birgit Siebert-Graf
Dec 2024 – Jan 2025

Birgit & JoSi im Maghreb

Deutschland ist kalt, nass, dunkel, die Familien (fast) alle ausgeflogen - Zeit und Gelegenheit, mit der tollsten Frau der Welt nach Marokko zu fahren. Gebirge, Orient, Wüsten, Marrakech - JoSis Sehnsucht, für Birgit ein aufregender Ausflug Read more
  • Trip start
    December 19, 2024

    Narbonne Plage

    Dec 19–20, 2024 in France ⋅ ☁️ 10 °C

    Was gibt es zu erzählen? Nun, es ist losgegangen und das ist gut so. XCite wird von einem guten Freund, Fernando, nach Málaga gefahren. Am Freitag geht dann unser Flug dahin und Birgit und i h beginnen unser Abenteuer mit der Weiterfahrt nach Gibraltar. Seid gespannt. Wir berichten natürlich…Read more

  • Unwirklich

    December 19, 2024 in Spain ⋅ 🌬 18 °C

    Da sitzt man im kalten und vorweihnachtlichen Geschenkestress-Alemania und da unten is‘ Sommer. 1500 km sind’s nur, Zum Neidischwerden. Noch ein Espresso am Strand gefällig? Wo Badehose und Bikini angesagt sind?Read more

  • Ich bin immerhin schon in Brüssel

    December 20, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 4 °C

    Aktuell sitze ich hier in Brüssel und warte auf den Flug nach Málaga. Ich könnte genauso gut in einem Café sitzen und ein Croissant genießen, aber stattdessen sitze ich auf einem unbequemen Flughafenstuhl, esse eine vegane Bowl und meine Vorfreude steigt! Eins ist sicher: Bald werde ich mit meinem tollen Mann im Auto sitzen, die Wüste Marokkos durchqueren und eine wunderbare Zeit haben. Ich freue mich RIESIG!Read more

  • Wer traut seinem Auto sowas zu?

    December 20, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Volvo for life. Fast 266tkm auf dem Tacho - bei BEGINN der Marokkofahrt. Läuft und läuft und läuft und läuft und läuft, zudem sehr komfortabel. Anders ginge das auch gar nicht, solche Entfernungen in solch kurzer Zeit zu absolvierenRead more

  • Links Mittelmeer, rechts Atlantik

    Europa im Rücken

    December 20, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 14 °C

    So!!! Ers‘ma geschafft. Birgit und ich trafen uns am Airport in Málaga. War mit ein paar Hindernissen, das Treffen, da nicht jeder von uns bei den Pfadfindern war und der Airport echt riesig, unübersichtlich und nicht anständig deutsch beschildert. Egal, hebt den Blutdruck. Nach einer Stunde Fahrt liegt nun „DER FELSEN“ mystisch vor uns: Gibraltar! 2008 schon mal seeseitig angelaufen mit „Lavida“, also alles gut bekannt hier. Wohnen diesmal auf der spanischen Seite, in La Línea de Conception. Heute geht es hinauf, Affen gucken und so.Read more

  • Frühstück in Gibraltar

    December 21, 2024 in Gibraltar ⋅ 🌬 16 °C

    Erstmal Kaffeepause ☕️ , Joachim kennt mich „Pause machen“ Die Altstadt von Gibraltar ist wirklich charmant - ein englisch-spanischer Mix. Im Café Royal Calpe bestellen wir uns einen Toast mit Bacon und Salmon.

    Ein perfekter Start in den Tag!
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  • Wenig Zeit, also flottiflott jetzt!

    December 21, 2024 in Gibraltar ⋅ 🌬 16 °C

    Nach dem Frühstück soll Gibtsltar erkundet werden - in etwas mehr als einer Stunde, denn um 15:00 geht die Fähre ab Tarifa. Deadline somit 12:30 Uhr. Wir buchen eine Privattour mit Roberto, pfeifen leider notgedrungen auf die Tunnel im Felsen, aber rauf nach oben, dafür reicht‘s wohl. Es wird eine unterhaltsame, informative Fahrt mit grandiosen Ausblicken und den obligatorischen Berberaffen. Gelernt? Klar haben wir was gelernt. Es sind Makaken, was man na klar an den fehlenden Schwänzen erkennt.Read more

  • Tanger

    Dec 21–22, 2024 in Morocco ⋅ 🌬 17 °C

    Eine entspannte Überfahrt von Tarifa bei durchaus SEHR hohen Wellen brachte uns in rd. 60 min von Spanien nach Afrika, nach Tanger. Eine unglaubliche Verkehrshektik, Gassen in der Altstadt, die wir lt. Navi befahren sollen, in denen zuhause nicht mal Fahrräder erlaubt wären, weil zuviele Menschen dort laufen. Das Hotel, ein Riad (den Unterschied empfehlen wir zu googeln) ist kaum zu finden, alles verwinkelte Gassen in der Medina.

    Wir finden dann alle besten vor, werden freundlichst begrüßt und unterstützt beim Parken, einer marokkanischen SIM-Karte und einer Stadtführung. Alles super freundlich, überall sollen wir was kaufen, überall Minztee.

    Abendessen an der belebten Straße „Chez Hassan“ mit Plastiktischdecke und Wackelstühlen, aber sehr , lecker und für ganz wenig Geld.

    Birgit gefällt es ausgesprochen gut hier, aber es geht ihr nicht ganz so gut, deshalb den Abend eher ruhig und früh beendet.
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  • Tanger->Ouzzane - mit Anfangsproblem

    December 22, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 12 °C

    Am Sonntag, d. 22.12. passierte scho‘ a weng. Frühstück im Riad auf der Dachterrasse bei 5 Bft und 12 Grad - war schon frisch dort…

    Ein Stadtrundgang in der Medina mit Sultanspalast, Salon bleu und Souks vermittelt einen wunderbaren Eindruck von dieser geschichtsträchtigen, quirligen Stadt.

    Bei der Abfahrt dann ein gewisser Schreck: Plattfuß vorne rechts. Ein Nagel o.ä. hat sich tief ins Negativprofil der guten Grabber-AT gebohrt. Dichtmittel gespritzt, aufgepumpt - hat bis abends ca 120km die 2,8 bar gehalten und wir schonen das Reserverad.

    In Chefchaouèn, wo man gefühlt blaue Farbe über die die ganze Stadt gesprüht hat, führt uns Mustafa fast 2h lang in die schönsten Ecken. Warum ist alles blau? Diese blaue Farbe soll vor dem bösen Blick schützen, was heute touristisch ein Highlight ist.

    Abends eine Auberge an der RN13 gefunden. Lauwarme Dusche, Salat, kein Bier oder Wein. Wir nehmen’s gelassen und machen uns einen kuscheligen Abend.
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  • Mein Mann, der Verbrecher

    December 23, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 11 °C

    Er kann nicht aus seiner Haut! Ich erzähle ihm, dass ich umgerechnet 30€ für das Abendessen bezahlt habe und er läuft los, regt sich gespielt auf, telefoniert mit dem Manager, der in Saudi-Arabien ist und kommt mit 10€ zurück. Naja, da hat er sich halt gefreut.

    Wir fahren die RN13 entlang Richtung Fes, JoSi fährt 30km/h zu schnell, überholt im Überholverbot und wir werden prompt von der Polizei angehalten. Mein Mann hat ein schlechtes Gewissen, fühlt sich ertappt und redet sich dennoch freundlich raus: wir kommen ohne Geldstrafe davon 😊
    Jetzt gibt es ein zweites Frühstück
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  • Organisation und Schönheit

    December 23, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 19 °C

    Das war heute so: Organisation der Reise und erlebte Schönheit - Birgits sowieso, aber nun auch der Natur :-)

    Stellt Euch vor, dass es kein Internet gibt, keine App funktioniert, ohne dass Du arm wirst, es gibt keine Kartenzahlung, ihr sprecht die Sprache nur so 3 minus-mäßig und alle Sitten und Gebräuche sind anders. So ist es hier.

    Essen? Gewöhnungsbedürftig, aber echt gut - Birgit wird dazu berichten, denke ich. Am besten ist es, man hält unterwegs an irgendwas an, was nach Lebensmitteln aussieht, bestellt für 35 Dirham/ €3,50 ein Essen und bekommt was Feines, wirklich ganz Feines aufgetischt. In echte Restaurants mögen wir nur noch, wenn sie abseits liegen, Plastiktischdecken haben, Katzenjammerradio läuft und alle Tische belegt sind. Kann man sich blind drauf verlassen, dass alles andere Nepp ist. Erste organisatorische Klärung.

    SIM-Karte war der zweite Task heute. 40 GB für 20€, ohne Ausweis natürlich, bei Maroc Telecom. Die Telekom zuhause nimmt €50 für 10GB. Wir sind nun wieder online, können kommunizieren mit einer +212er-Vorwahl, Google Translate nutzen und hier bloggen. Macht alles einfacher und Funklöcher gibt es nicht.

    Zu „Schönheit“: während ich geschoren werde beim Barbier, nutzt Birgit klammheimlich die Zeit für ein Henna-Weihnachtstattoo. Damit sie als Blondine nicht ganz so viel (von Frauen!) angefasst wird, weil „frau“ mal ihre hellen Haare anfassen will, wird noch um einen schicken Seidenkaftan gefeilscht, was eben etwas dauert. Die Farbe? Pink, was sonst…..

    In Fes sieht alles nun schon SEHR nach Orient und Afrikas Wüsten aus. Das Rif-Gebirge liegt hinter uns, alles wird ockerfarben und braun, alles ist verdorrter. Grün fehlt zunehmend in der Natur, Wälder gibt es keine mehr
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  • Frühstück wie 1001 Nacht

    December 24, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 6 °C

    Wir beginnen den Tag mit einem zauberhaften Frühstück im Riad Jean Claude - wie aus 1001 Nacht! 🕌✨ Der Tisch war reich gedeckt mit fluffigen Msemmen, Crêpes, süßen Datteln, bitterer Orangenmarmelade und frisch gebrühtem Minztee. Ich bin immer wieder von den Gewürzen und Aromen beeindruckt, die einfach glücklich machen. Pikantes wird mit Süßem serviert.Read more

  • Muhamad und Zacharias

    December 24, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 14 °C

    Der Reifen vorn rechts wird gecheckt: vorsichtshalber lassen wir ihn von Erfoud reparieren, der ein Bekannter eines Freundes der Nachbarin der Betreiberin und nach eigenem Bekunden DER BESTE MECHANIKER IN FES UND IN MAROKKO ist. Kostet 15€ incl zwei Dosen Pannenspray.

    Wir machen derweil mit einem anderen Bekannten, der einen Freund kennt etc etc etc eine sehr ausführliche Begehung der ganzen Stadt mit Muhamad, erfahren viel Interesantes, sehen tolle versteckte Spots, hören aber auch viel blumiges Gerede und Amateurphilosophie, was nach insgesamt 5h insb. für Birgit anstrengend wird. Im traumhaft schönen Jardin Jnan Sbil treffen wir Zacharias mit St.Pauli-Mütze, einen langjährigen Hamburger aus Barmbek, der uns mit „Moin!“ begrüßt. Die Welt is‘ echt ‘n Dorf!
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  • Weihnachtsabend ohne Weihnacht

    December 24, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 13 °C

    Kein bisschen ist‘s weihnachtlich in diesem islamischen Land. Muss man nicht gut finden, kann man aber sehr gut.

    Birgit hat zuhause bereits ein Essen im jüdischen Viertel gebucht, was schön ist. Abholung mit der Limo am Riad (das ist eine Art Stadtpalais für ehemals große Familien mit Bediensteten, stets mit großem Innengarten, Brunnen oder Pool und hoher Mauer zur Außenwelt - ein Refugium!). Wir erleben lokale Livemusik, die mit fast Tinnitus auslöst, aber fett Stimmung macht. Alle Gäste tanzen! Das Essen ist klasse, der Service liebevoll und als „Dessert@ gibt es noch eine nächtliche Stadtrundfahrt incl. des 85ha grossen Königspalasts.Read more

  • Fes->Ifrane->Azrou

    December 25, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 12 °C

    Weiter nach Südosten. Nichts städtisches mehr, dafür Gebirge, Geröllwüsten, Berberdörfer mit Schafherden. Wunderschön und einsam

  • Mal zum Vergleich

    December 25, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 14 °C

    Die bisher erlebten marokkanischen Straßen sind außerorts immer und überall in Bestzustand, um ein Vielfaches neuer und besser als alles in Deutschland: 1:0 für Marokko. Daneben gibt es Pisten, das sind Fahrspuren ins Irgendwohin. Das IPhone kennt sie. Manchmal. Teilweise auch richtig. Wird schon passen, Inschallah!

    Wir beginnen mit der Querubg des Atlas. Der ist hoch, sehr hoch, fast 4200 m. Das entspricht in etwa der Zugspitze, auf die man den Brocken draufpackt und den Bungsberg. 2:0 Marokko.

    Wegen des allgegenwärtigen Mülls in den Städten gibt es aber die rote Karte…
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  • Tagesziel Kasbah Jurassique

    December 25, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 13 °C

    Angekommen auf knapp 2000m in unserem spontan gewählten Hotel, Kasbah Jurrassique, früher auch so eine Art regionale Schutzburg am Handelsweg durch die Berge, heute Hotel und Campground. Der Pass auf der Route nationale führte uns auf über 2200m, das ist so in etwas die Gipfelhöhe im Skigebiet Flachau. Definitiv Hochgebirge.

    Am Tunnel des Legionnaires treffe ich sollte Bekannte von der ersten Tour, natürlich wird was gekauft, Kulis für die Kinder mitgegeben und ne Schachtel Kippen spendiert.

    Abends kleine Wanderung in Flussbett zum Beinevertreten.

    Abendessen, Übernachtung im DZ mit Frühstück 50€.
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  • Technische Details

    December 26, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 6 °C

    Bemerkt? Es ist ein Unterfahrschutz vorn zusätzlich angeschweißt (danke an Fiepko Voss und seine Jungs), damit der Kühler nicht wieder leicht aufgerissen wird, wie bei der letzten Tour.

    Weiterhin habe ich Kennzeichen ohne Stempel angebracht. Mögen sie geklaut werden.

    Der Dachträger von Frontrunner wurde (auch von Fiepkos Metallbauern) mit 8mm Schrauben statt serienmäßigen 4mm ausgestattet und zusätzlich an die Dachtelibg geschraubt. JETZT hält er…
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  • „Besoffen“ im Auto

    December 26, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 8 °C

    Wir fahren in Richtung Süden. Joachim fährt, ich genieße die Fahrt. Ich würde hinter jeder Kurve anhalten und fotografieren. Wie unfassbar schön ist diese Landschaft! Es sind Wüste, Hochgebirge, Oasen und Orient zugleich. Stellt Euch Monument Valley mitten in Grand Cayon vor, mit Datteln, Kamelen, Koriander - so ist es hier für mich. An den Landschaften kann man sich gar nicht satt sehen, es macht einen betrunken vor SchönheitRead more

  • „Die blaue Quelle“

    December 26, 2024 in Morocco ⋅ ⛅ 12 °C

    Eine Oase mit riesiger, faktisch uneinnehmbarer Ruinenstadt. 800 Jahre alt, bis 1965 bewohnt und bewirtschaftet - die ersten drei Lebensjahre hätte ich hier verbringen können. Das Glück der Geburt mit den richtigen Eltern am richtigen Ort zur richtigen Zeit mit den richtigen Umständen entscheidet über unser Schicksal. Eigenes Zutun und etwas Fleiß ist nur das Sahnehäubchen, denn an Schuften und Buckeln, mit der Hände Arbeit die Familie durchbringen, daran herrscht definitiv auch hier kein Mangel.

    Birgit wünschte eine Oase zu sehen. Rund. Mit Palmen. Hier ist sie. Wieder mal spektakulär
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  • Sandkastenspiele

    December 27, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 10 °C

    Wir bekommen eine Privattour in die Dünen mit Mohamed, dem Hotelier. Er fährt mit seinem Landcruiser vor, wir folgen mit auf 1,2 bar abgesenktem Luftdruck. Die Reifen sind dann fast platt und haben viel Auflagefläche im losen Sand. ESP aus, zweiter Gang, GAS!!

    Hinterherfahren klappt gut, da ich einer Spur folgen kann. Nach dem ersten Stopp soll ich allein fahren und hänge (wie 2023) seitlich am Dünenkamm. Verdammte Axt, das ist doch schwerer als es aussieht. Rückwärts seitlich im Sand runtergerutscht, erneuter Anlauf und rauf auf die 25m-Düne.

    Mit der Zeit wird es besser, die Technik kommt, aber nur langsam.
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  • Im Berberdorf

    December 27, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 17 °C

    70% der Marokkaner sind Berber, keine Araber. Ein Teil lebt als Nomaden und zieht mit Schafen, Ziegen, Kamelen umher. (Lehrer reisen seit einigen Jahren von Familie zu Familie und unterrichten die Kinder). Wir rasten bei einer Familie, bekommen die Lebensweise erklärt, vom Kochen, Brotbacken, Schlafen, bis zum Vieh hüten. Mein erster Gedanke: was für ein hartes, total rudimentäres Leben, da willste nicht einmal drei Tage tauschen, um NICHTS in der Welt! Gleichwohl ist alles durchdacht, planmäßig organisiert und es funktioniert offensichtlich. Fatima (so heißt die Ehefrau und Mutter von fünf Kindern) bietet uns Brot und Tee. Wir verschenken Ibuprofen und Paracetamol - das wird hier sehr gern genommen. Megafreundlich, entschleunigt, auch malerisch, aber im Ernst: es ist für Europäer ein Leben ohne alles, im Dreck, entweder in fieser Kälte oder Gluthitze oder im Sandsturm. Die sind so schlimm, dass, so sagt man sprichwörtlich, der Sand auch in einem aufgeschlagenen Ei zu finden wäre - er dringt überall hinRead more

  • Ätzend!!!

    December 28, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 5 °C

    Wir fahren von Merzouga westlich über Erfoud in Richtung Hoher Atlas. Es liegen die spektakuläre Todra- und die Dadès-Schlucht vor uns. Da MUSS man durch, das erinnere von der letzten Tour. Birgit ist skeptisch….

    Leider kommen wir etwas spät los, und dann sind es auf einmal 5 Stunden plus in unser Wunschhotel, das aber noch nicht gebucht ist.

    Es entwickelt sich in der langen Fahrt nach und nach eine nicht sooo schöne „Diskussion“ zwischen Fahrer und Mitfahrerin, weil der Fahrer die falsche Route durch die Berge nimmt, am falschen Mittagsrestaurant angehalten hatte, weil wir zuviel fahren, beide Schluchten an einem Tag zuviel sind und alles zu lang dauert. Bin nicht stolz drauf, das zu schreiben, war aber so.

    Regen verdirbt in der dann zweifellos spektakulären Todra-Schlucht die Sicht und trübt die suboptimale Stimmung zusätzlich ein. Plötzlich wird aus Regen noch Schneegrieseln, dann Schnee, dann starker Schneefall und draußen sind‘s auf einmal 0 Grad. Die Straße hört wegen Bauarbeiten im Hochgebirge einfach auf, die Umleitung ist reinstes Offroadfahren, allerdings sieht man nichts, gar nichts, außer ab und an mal einen zugeschneiten Steinhaufen, der sich jeweils redlich abmüht, unter diesen Bedingungen als gedachter Leitpfostenersatz zu dienen.
    Sichtweite 100m, Kontrast null, wir sind in den Bergen, es ist neblig und schneit wie blöde. NATÜRLICH sind wir das einzige Auto. Umdrehen geht nicht, Felswände links und rechts. Was für ein Scheiß, in den wir da reingekommen sind!

    Der Volvo macht es zum Glück bestens mit, bis an einer Steigung vor uns ein vollbesetztes Dacia-Taxi hängt, nicht weiterkommt und die Straße blockiert. Ein schwerer Straßen-Planier-Caterpillar, als Berge- und Räumfahrzeug im Einsatz, zieht erst ihn und dann uns raus, da der Volvo auf dem abschüssigen, eisigen Pfad, der als Straßenersatz nur zu erahnen ist, ansonsten in einen Graben rutschen könnte.

    2km weiter steht das Dacia-Taxi wieder vor uns, wieder an einer Steigung, wieder ist die „Straße“ blockiert. Drei der Damen darin wollen lieber bei uns im 4WD mitfahren und fangen an, das mit mir zu diskutieren. In Berberdialekt, durchaus zunehmend engagiert und immer eindringlicher. niemand versteht oder übersetzt irgendwas. Es schneit. 0 Grad, unverändert. Wir wären jetzt beide gern woanders.

    Der Schnee liegt inzwischen 30cm hoch, wir sind immer noch offroad auf irgendwas um 2000 Meter über NN. Noch 80km ins, verdammt, ja noch immer nicht gebuchte Hotel und es wird langsam dunkel. Die Reichweitenanzeige sagt, dass der Diesel für 200km reicht, geht aber leider schneller runter, als mir lieb ist - klar, bergauf kostet.

    Hatte ich erwähnt, dass auch das marokkanische Handynetz hier oben nicht geht? Alter, das fühlt sich alles doof an jetzt, aber so richtig. Ich mach‘ erstmal einen Kaffee mit der Nespressomaschine, auch für den Fahrer im Caterpillar. Den gewünschten Zucker muss ich leider verneinen. 20 DRH und ne Schachtel Kippen kompensieren den fehlenden Zucker und sagen „Danke!“

    Eine zweite Baumaschine zieht das Taxi wieder frei, auch einige andere Autos, die mittlerweile hinter hinter uns stehen, werden irgendwie mit ihren Uraltkisten wieder auf die abgefahrenen Sonmerreifen gezogen und dürfen weiterschliddern. Wir können gut selbst fahren, fahren nun aber lieber VOR den Dacias & Co.

    Die nächsten 90 min (wir haben inzwischen zwei bibbernde Berberfrauen eingesammelt, die, festhalten, zu Fuß unterwegs waren!!) fahren wir mit 6km/h, also Fußgängergeschwindigkeit, hinter der Baumaschine her, die den Pfad zu einer Schotterstrecke planiert. VERDAMMT langsam, aber zum Glück absolut sicher.

    Irgendwann ist dann die richtige Straße wieder erreicht, es geht abwärts ins Tal, es ist zwar alles unverändert glatt und verschneit, aber ich kann gut mit 60 km/h fahren. Die 400W-Stedi-Lightbar ist dabei jeden Cent wert.

    Die erste Auberge ist unsere. Mit 40€ für ein DZ, Abendessen und Frühstück bekommen wir keinen Luxus, aber das ist mir (!) zumindest für heute egal. Heizlüfter und Heizdecke sind dabei - wir haben ein warmes Bett und. ein warmes Bad. Das Berberomelette ist lecker und reichlich.

    Hole mir zu Recht den verdienten Abschlussanschiss dieses Tages ab, weil die beste Ehefrau von allen ja von vornherein nicht durch die Berge wollte und alles allein meine Schuld ist.

    Morgen ist ein neuer, besserer Tag.

    Bilder folgen. Birgit schläft, sie hat sie auf dem Handy aber ich wecke sie keinesfalls dafür auf. Ist sicherer heute.
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  • Gorges du Dadès

    December 29, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ -2 °C

    Wir haben eine eiskalte Nacht in dieser erstbesten verfügbaren Auberge verbracht. Die Toilette wird aus dem Eimer gespült, es kommt kaltes und eiskaltes Wasser aus der Dusche im Zimmer. Keine Heizung, keine Islierung, nur fünf Wolldecken. Also, alles halbwegs perfekt für mich, finde auch eine Etagendusche mit 5min lauwarmem Rinnsal neben dem Etagen-Stehklo. Hygiene ist gefühlt zeitweise fakultativ…

    Die beste Ehefrau von allen ist verschnupft, doppelt verschnupft: einmal mit ihrer Triefnase, einmal ob des „überbordenden Komforts“ und der ausweglosen, allgegenwärtigen Kälte.

    Die Abfahrt, ca 90min durch die Dadès-Schlucht entschädigt. Alle sieht wieder mal unfassbar schön, einmaligatemlosmachend aus.

    Abends gibt es in Ouarzazate das Hotel-Kontrastprogramm: Gepflegte Konversation mit dem Personal, Top-Zimmer mit Badewanne, tolles, regionales Essen: Kamel!

    Alles perfekt heute, Stimmung gehoben. Leider nur lässt sich die Zimmerheizung nur bis 31 Grad hochregeln, was Birgit dann aber so akzeptiert.
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