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- Dag 51
- mandag 24. februar 2025 10:32
- ⛅ 25 °C
- Høyde: 347 m
LaosBan Sènvang-Gnai15°31’58” N 106°16’23” E
PL Tag 2: Eintauchen in eine andere Welt

Der heutige Tag wird sehr spezielle werden. Aber erstmal stehe ich auf und genieße meinen Balkon. Und das schon um 06:00. Grund dafür war die bellende Hundeparty vor meinem Bungalow und folglich im ganzen Dorf. Sehr cool, endlich mal nicht von den Hähnen geweckt zu werden.
Es ist ziemlich bewölkt heute und es könnte auch etwas regnen. Was es dann auch noch macht. Ich spaziere am Vormittag zum Wasserfall und beobachte dabei unter anderem auch einen Fischer. Ob er in den Strömungen was erwischt ist fragwürdig. Entlang des Flusses befinden sich auch wie so oft die Chillbereiche. Dafür ist es heute aber noch zu früh. Als ich zur Unterkunft zurückgehe beginnt es zu regnen. Ich warte ab und fahre dann erst zu Mittag los. Hab ja nur ein Stück zu Captain Hook. Er hat ein Farmstay und bietet Führungen an. Und das alles in einem Katu Dorf. Katu sind Minderheiten mit eigener Sprache und leben sehr Naturverbunden. Sie haben auch für alles ein Kraut. Des Weiteren Glauben sie an Geister und diese müssen immer wieder beruhigt werden. Ich habe die Nächtigung inkl. gemeinsames Abendessen und Frühstück bereits vor einigen Tagen per WhatsApp für 200000 KIP, also 9€, gebucht.
Ich verlasse die Asphaltstraße und biege auf die erdige Straße ab. Um ins Dorf fahren zu dürfen, sind 10.000 KIP fällig. Ich komme nach wenigen hundert Metern an. Alles Holzhäuser in Pfahlbauweise. Es laufen die Schweine, Hühner, Katzen und Hunde umher. Kinder spielen im Dreck. Dann denke ich mir kurz, soll ich hier wirklich bleiben. Ich wurde aber super herzlich aufgenommen. Es gibt gleich mal Kaffee. Die Kaffeebohnen durfte ich selber zu Pulver verstampfen. Dieses wird dann in ein Bambusrohr mit Löcher gefüllt, in ein weiteres Bambusgefäß, welches dann als Trinkbecher dient, gesteckt und mit heißen Wasser übergossen. Im Prinzip so ähnlich wie ein Filterkaffee. Der Kaffee schmeckt echt gut in Anbetracht der einfachen Kaffeebambusmaschine.
Ich bin auch nicht alleine dort und finde gleich Anschluss. Captain Hook spricht super Englisch und hat eine extrem positive Ausstrahlung.
Dann geht es auch mit der Führung los. Diese dauert 3h und kostet 70.000 KIP (3€). Hört sich jetzt lange an, die Zeit verging aber wie im Flug. Captain Hook erzählt und erzählt und erzählt. Zu Beginn aber 3 Regeln: keine alten Katu Leute photographieren, nicht mit dem Finger auf etwas zeigen und letztens nicht an den Häusern anklopfen. Das bringt Unglück und es muss ein Büffel geopfert und eine Dorfparty veranstaltet werden. Ich sag dann, lasst uns zusammenlegen und eine Party machen. Sind ja in Summe nur 1200 USD. Mein Vorschlag wurde aber nicht bejaht. Er erzählt weiter vom Katu Leben. Früher wurde mit 5 geheiratet. Da war der Brautpreis noch günstig, also die Ablöse die es an die Eltern der Braut zu zahlen gilt. Captain Hook habe 10 Büffel löhnen müssen. Da er nicht so viel Geld hatte, hat er nur eine Frau. Er könnte auch mehr haben, aber dann musst du reich sein um dir eine zweite leisten zu können. Oder die erste Frau gebährt nur Jungs. Dann kann er eine zweite Frau haben. Denn Frauen sind mehr wert. Dafür bekommt man Geld. Je älter die Frau desto höher der Preis. Heutzutage wird mit 15 geheiratet weil die Kinder noch zur Schule gehen. Und es dürfen nur Katu mit Katu ab dem Verwandschaftsgrad Cousin heiraten. Irre. Erst vor kurzen gab es eine TikTok Hochzeit. Die Kids haben sich online kennengelernt. Ja auch hier zieht das digitale Zeitalter ein.
Zu Beginn, also als er mit dem Business und den Führungen angefangen hat, hatte er riesige Herausforderungen mit den älteren Dorfbewohnern und den Shamanen. Er sagt nur süffisant, ich musste nur abwarten. Jetzt sind alle Tod und ich habe meine Ruhe. Des Weiteren darf mit der Frau im Haus nicht gestritten werden. Sonst wird es entweiht und es ist kein Ort des Friedens mehr. Also streiten bei der Arbeit am Feld.
In Summe wird aber über Kaffee nicht viel erzählt. Er sagt dazu nur dass er so 1500 kg erntet, das es immer schwieriger wird weil sich das Klima ändert. Es hat seit Oktober nicht mehr geregnet. Demnach ist alles Staubtrocken und er kann pro Kaffeebaum nur noch 20 kg statt 70 kg ernten. Früher habe er den Kaffee günstig an die Kooperative verkauft. Jetzt verkauft er mehr als die Hälfte an Touristen zu sehr guten Preisen. Der Rest der Führung wird über Kräuter und Heilmittel gesprochen. So interessant. Wäre echt cool hier länger zu bleiben und von Captain Hook alles nochmal erklärt zu bekommen, denn sie haben auch Wurzeln gegen Malaria, Knollen zur Früherkennung ob mann Malaria hat. Knolle essen. Danach Salzwasser trinken. Schmeckt es nach Salz ist alles gut. Schmeckt es scharf hast du Malaria.
Dann geht es wieder zurück. Wir sind ca. 15 Leute die über Nacht hier bleiben. Es sind viele Kinder hier im Gemeinschaftsraum. Sie sehen aus wie zwischen 8 und 12. Einige davon sind aber schon 19. Hätte ich voll falsch geschätzt.
Nach 18:00 holen uns die Kids dann in die Küche. Es wird gemeinsam das Abendessen zubereitet. Dazu sitzen wir alle am Boden und die Kids erklären was wir zu tun haben. Da bei wird Party gemacht und kräftig und leidenschaftlich mitgesungen. Für mich ist es echt faszinierend wie gut die Kids Englisch sprechen im Vergleich zum Rest von Laos. Sie sprechen komplett fließend durch die vielen Touris die kommen. Voll die gute Ausbildung für Sie.
Das Essen schmeckt ausgezeichnet. Danach gibt es noch gegrillte Heuschrecken und Tee. Und dann packt Captain Hook den Whisky aus. Der erste ist ein Whisky basierend auf Knollen und Kobrablut. Ja richtig, Kobrablut. Hat mich schon etwas Überwindung gekostet ihn zu probieren. Schmeckte aber sehr gut. Captain Hook fragte zuvor aber ob wir Cola getrunken haben. Wenn ja, dürfen wir den Cobrablutwhisky nicht trinken. Wir könnten sterben wegen Herzrasen. Und so sitzen wir dann noch bis weit nach Mitternacht zusammen.Les mer