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- Day 62
- Friday, March 7, 2025 at 12:57 PM
- ☁️ 32 °C
- Altitude: 10 m
CambodiaKaoh Oknha Tei11°37’45” N 104°56’12” E
Phnom Penh Tag 4: Seideninsel

Heute geht es zuerst mit dem TukTuk zur Fähre und dann zur Seideninsel. Hier wird Seide gewonnen und das will ich mir ansehen. Ich freue mich, das es bewölkt und kühler ist. Das ist es aber nicht lange. Als ich auf der Fähre bin herrscht wieder strahlende Sonne und ich spüre wie sich ein Tropfen nach dem anderen bildet und bedingt durch die Schwerkraft entlang meines Rückens fließen. Fast wie eine kleine Quelle. Herrlich.
Ich spaziere dann ein wenig umher und werde gleich mal von einer Frau eingeladen, die Seidenproduktion anzusehen. Sie erklärt extrem schnell alles. Kurz zusammengefasst:
Der Weg von einem Ei zur fertigen Seide ist ein faszinierender, mehrstufiger Prozess. Alles beginnt, wenn ein weiblicher Seidenspinner (Bombyx mori) etwa 300 bis 500 winzige Eier legt. Nach etwa 10 bis 14 Tagen schlüpfen daraus die Larven, die als Seidenraupen bekannt sind. Diese ernähren sich ausschließlich von Maulbeerblättern und wachsen innerhalb von vier Wochen auf eine Länge von etwa acht Zentimetern heran. Während dieser Zeit durchlaufen sie vier Häutungen, bevor sie bereit sind, ihren Kokon zu spinnen.
Für die Kokonbildung produziert die Seidenraupe flüssige Seidenproteine, bestehend aus Fibroin und Sericin, in speziellen Drüsen. Mithilfe einer kontinuierlichen Achterbewegung wickelt sie einen einzigen, bis zu 1.500 Meter langen Faden um sich herum und bildet so innerhalb von zwei bis drei Tagen ihren schützenden Kokon. Dieser Kokon ist die Grundlage der Seidenproduktion.
Um die Seide zu gewinnen, werden die Kokons in heißem Wasser eingeweicht. Oder wie die Frau erklärt, zuerst in der prallen Sonne getrocknet. Im heißen Wasser löst sich das Sericin, und die feinen Seidenfäden lassen sich vorsichtig abwickeln. Dabei werden mehrere Fäden zusammengeführt, um einen stabileren Seidenstrang zu erhalten. Für ein Kilogramm Seide werden etwa 2.500 bis 3.000 Kokons benötigt. Schon ein wenig Tierquälung, oder? Naja, erstens bringt das Weibchen das Männchen auch um und zweitens werden die Seidwnraupen auch als Proteinquelle genutzt. Das heist, sie werden nach entfernen der Seide einfach frittiert und verspachtelt. Nach der Gewinnung der Rohseide wird diese gereinigt, gefärbt und zu edlen Stoffen gewebt.
Die Instrumente, welche die Familie hierbei einsetzen, sind sehr einfach. Ein Rad zur Abwicklung des Seidenstranges auf eine Spule. Ein weiteres halbes Fahrrad um 3 oder mehr Seidensteänge zu einem Strang zu machen. Danach wird gewebt. Für 3m Länge und ca. 1.2 m Breite braucht sie eine Woche. Arg. Kosten tut ein Seidenschal z.B. 15 USD.
Ich bekomme danach auch was zum trinken und ein Stück Mango.
Um mich zu stärken und der Sonne etwas zu entkommen kehre ich beim Black Bamboo Craft Brewery and Restaurant ein. Der Ehemann der Khmer Frau kommt auch aus Österreich und braut unterschiedliche Biere. Das Lotus IPA ist nicht nur vom Geruch her sondern auch im Geschmack sehr floral. Im Abgang kommt dann dezent eine bittere Note, die aber nicht dominat ist. Dazu leiste ich mir einen Sabak Fisch für unfassbare 8$. Mundet hervorragend und war, soweit ich mich noch erinnern kann, mein mit Abstand teuerstes Essen....
Völlig durchnässt komme ich dann am späteren Nachmittag in meinem Hotel an. Wie ich mich auf die Dusche freue kann sich keiner vorstellen. Es dauert gefühlt eine Ewigkeit bis ich die mehreren Schichten an Schweiß entfernt habe. Laut Lach....Read more