• Day 95

    Đà Nẵng Tag 1: Gut angekommen aber müde

    April 9 in Vietnam ⋅ ☁️ 26 °C

    20 min später bin ich beim Hotel angekommen, gebe meine Sachen ab, schlürfe noch schnell einen Kaffee und dann geht es schon wieder los. Hab eine FreeWalkingTour gebucht. Die startet bereits um 08:30. Perfekt also, um die Zeit zu überbrücken. Los geht es zu viert beim Ao Long Tempel. So nennt er sich auf Google Maps. Das stimmt aber nicht. In einem Tempel kann alles verehrt werden. Dagegen ist eine Pagode eine buddhistische religiöse Stätte. Sie lehrt uns auch das Bitten von Wünschen vor Buddha. Die Räucherstäbchen dienen dabei als Kommunikationsmittel. Geld kann danach gespendet werden ist aber nicht unbedingt erforderlich. Beim Betreten des Heiligtums ist der Balken im Wege. Nicht draufsteigen. Der Balken dient dazu langsamer und gebeugt einzutreten. Schon schön all diese Infos zu bekommen. Dieser Tempel wird auch Drachentempel genannt, da er Macht, Weisheit und Schutz bring. Aufgrund dessen befindet sich die Drachenbrücke auch gleich daneben, die zur Insel führt. Die spuckt am Wochenende immer um 21:00 Feuer und Wasser.
    Lustig war auch die Erklärung zur Drachenjagt. Alle wollen ein Baby im Tierzeichen des Drachen haben. Noch besser wenn auch das Jahr des Drachen ist. Dann ist es doppelt gemobbelt. Diesbezüglich wird beim Boom Boom machen genauestens geplant. Klappt es nicht so, wird das Baby halt früher geholt um ein sonderbares Drachenbabyglückskind zu werden bzw. zu bekommen. So witzig... Wir gehen dann noch zu einer Kirche, einen Kokusnusskaffee trinken und Enden dann Markt. War wieder mal sehr interessant und kurzweilig.

    Ok, ich gehe mal was neues ausprobieren, nämlich Bánh mì chảo - Eine vietnamesische Geschmacksexplosion aus der Pfanne.

    Manche Erlebnisse kündigen sich nicht groß an. Sie kommen leise, fast beiläufig – und schlagen dann zu wie ein Gewitter auf der Zunge. So geschehen heute, irgendwo zwischen tropischer Mittagshitze und hupenden Rollern, gegen Viertel vor eins, als ich zum ersten Mal Bánh mì chảo probierte.

    Ich wusste nicht, worauf ich mich einlasse. Vietnamesisches Baguette in Kombination mit einer heißen Pfanne – okay. Aber was dann kam, war kein Frühstück. Es war ein orchestriertes Meisterwerk aus Spiegelei, zart geschmortem Fleisch, knackigen Sojasprossen – und das Ganze veredelt mit einem tiefdunklen Schuss Sojasoße, der sich wie flüssiges Umami in die Pfanne legte.

    Ich riss ein Stück Bánh mì ab, goldbraun, kross – und tunkte es in Ei, Fleischsaft, Sojasoße und Sprossen wie in ein heiliges Ritual. Mein Gaumen explodierte.
    Meine Geschmacksnerven begannen zu vibrillieren, im Takt eines anherrschenden Orgasmus, der in meinem Mund tobte.
    Es war nicht einfach lecker. Es war ekstatisch.

    Mit dem letzten Krümel des Bánh mì habe ich die Pfanne praktisch blank geputzt. Kein Tropfen übrig. Kein Bedauern. Nur tiefe Befriedigung. Wenn das Essen hier so weitergeht, werde ich Vietnam nicht nur bereisen, sondern verzehren – Biss für Biss, Krümel für Krümel.

    Danach noch ins Da Nang Fresco Village. Ein Irrgarten aus immer kleiner werdenden Seitengassen führt durch eine Wohnsiedlung. Die sonst sehr kahl und trostlos wirkenden Straßen wurden mit bunten Leben behaucht. Sehr schön anzusehen. Jetzt aber ab in mein Hotel Ngoc Hotel. Mir fallen fast die Augen beim stehen zu...
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