• Tam Cốc Tag 3+4: Boot fahren und gammeln

    Apr 26–27 in Vietnam ⋅ ☁️ 30 °C

    Vier Leute, ein kleines Ruderboot und ein Fluss, der aussieht wie ein Filmset – willkommen in Trang An, einem UNESCO-Weltkulturerbe!
    Wobei: Ganz so einfach war es nicht. Zuerst musste ich überhaupt drei Mitfahrer auftreiben, denn ohne volle Besetzung läuft hier kein Boot. Meine Wahl fiel auf drei eher wortkarge Gestalten – Kommunikation war so gut wie nicht vorhanden, aber wenigstens saßen sie still.

    Unsere Bootsführerin ruderte uns dann mit stoischer Ruhe durch schmale Wasserwege, unter Felsbögen hindurch und vorbei an überwachsenen Karstbergen. Die Höhlen? Die waren so schmal, dass wir uns alle fast gleichzeitig den Kopf eingezogen haben – wie eine gut geölte Synchron-Show.
    Ich schwöre, das war der Moment, in dem ich dachte: "Warum habe ich nicht doch einen Helm eingepackt?" Aber anstatt eines Aufpralls gab es nur den Nervenkitzel, bei jeder Biegung zu hoffen, dass der Felsen diesmal nicht direkt auf unseren Köpfen landet.

    Da unsere tapfere Ruderin irgendwann doch etwas erschöpft wirkte, beschlossen wir, sie zu unterstützen: Mit einem höchst abenteuerlichen Ersatzruder – zusammengezimmert aus einem Bambusstock und der Seitenwand eines alten Plastikeimers. Es sah wild aus, funktionierte aber erstaunlich gut. So paddelten wir durch das UNESCO-Weltkulturerbe, das uns mit jeder Biegung noch mehr in Staunen versetzte.

    Zwischen den Stopps schwirrten bunte Libellen um uns herum, und von den Felsen blickten uns neugierige Ziegen entgegen, als wollten sie sagen: „Ihr Amateure!“
    Das Boot glitt dennoch leise dahin, und irgendwann merkten wir: Hier zählt keine Zeit, nur das Staunen.

    Morgen wurde nur gegammelt und zwischen den Cafés gewechselt. Am Nachmittag gab es dann ein Gewitter. War Ansteckend, denn in meinem Magen fing es auch für die nächsten Stunden ordentlich zu Donnern und Gewittern an....
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