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  • Day 13

    Ein neues Lebensjahr in Brasilien

    August 12, 2018 in Brazil ⋅ 🌙 18 °C

    Die ersten zwei Wochen sind rum und es fühlt sich eher wie zwei Monate an. Eigentlich gibt es jeden Tag so viel zu erzählen, aber ich müsste wohl permanent Tagebuch führen um alles mit euch zu teilen.

    Die Woche über bin ich viel in der Uni oder im Garten mit dem Hund. Meine Mitbewohner sehe ich immer wieder zwischendurch und jedesmal tauschen wir uns aus, woraus oft lange Gespräche entstehen oder ein spontaner Abstecher in eine Bar. Alle sind sehr spontan und unternehmungslustig. Meistens erledigen wir Anstehendes zusammen weil sich irgendjemand immer anschließt, selbst bei einfachen Dingen wie ein Gang zur Bank, in den Park oder zum Einkaufen. Am Wochenende unternehmen wir auch oft geplant etwas..

    Dieses Wochenende gab es sogar ein großes Ereignis, nämlich meinen Geburtstag. Meine Mitbewohner haben den Anlass genutzt um mir am Freitag eine Party im Garten zu widmen und reinzufeiern. Leider kenne ich noch nicht sehr viele Leute, aber jeder im Haus hat einfach ein paar nette Leute mitgebracht, sodass eine schöne Runde zusammengekommen ist. Die Anderen haben für alles gesorgt. Es gab vegane Häppchen, Lagerfeuer, Musik, Bier und viel gute Laune. Die Stimmung war von Anfang an gemütlich und sehr familr. Ich verbrachte die meiste Zeit am Feuer von dem ich wie immer magisch angezogen wurde und unterhielt mich mit allen Leuten die dazukamen. Im Laufe des Abends wurde es kühler und so langsam gruppierten sich alle näher an der heißen Quelle.
    Um zwölf haben meine Mitbewohner Pedro und Marciano Kuchen serviert und alle haben für mich gesungen. Kuchen, Freunde, ein Geburtstagsständchen, ganz wie ein typischer Geburtstag und zugleich - ist es doch ganz anders und besonders für mich - mein neues Lebensjahr soll genau hier in Brasilien beginnen, Brasilien.

    Der Kuchen war bereits nach wenigen Minuten aufgegessen und wir blieben am Feuer, und unterhielten uns weiter, die anderen zeigten mir einige brasilianische Lieder und die Stimmung war sehr gelöst.
    Nachdem die ersten gegangen waren setzen wir uns ums Feuer. Aus einer Laune heraus spielten wir Lieder, die alle unsere Namen beinhalten, ein Lied für Estelita, eins für Marciano, eins für Ana Paula, eins für Pedro, eins für Robert. Es war unglaublich und witzig, dass wir für jeden eins fanden. Sogar für Kauê, ein indigener Name, der Sonne bedeutet.
    Nach unserer schönen Zeit am Feuer gingen wir tanzen und ließen den Abend in 2 verschiedenen Bars ausklingen.

    Am nächsten Tag, meinem eigentlicher Geburtstag entspannte ich viel bei Sonnenschein im Garten, begleitete die Jungs zu einem kleinen Abenteuer im Wald am Ende unserer Straße um Holz zu sammeln und und ging schließlich mit den anderen zum praza de cóco (der Kokosplatz). Ein Platz der eigentlich eher ein kleines Wäldchen ist. Samstagsvormittags gibt es hier einen kleinen Markt mit Handarbeiten und regionalen Gerichten. Außerdem gibt es ein kleines Bistro in dem man tropische Säfte trinken kann und ein paar Kleinigkeiten essen kann.
    Wir saßen zusammen und sprachen übers Reisen und ich beobachtete die Leute am Tresen, die Zuckerrohr in einer großen Maschine auspressten.
    Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch wie ein seltsam singender Frosch, allerdings irgendwo hoch in den Bäumen über uns.
    Die anderen blickten mich überrascht und erfreut an und meinten ich solle nach oben schauen.
    Als ich das tat, entdeckten wir meinen ersten Tukan oben in den Wipfeln der Bäume. Er saß einfach da mit seinem riesigen Schnabel, gekleidet in rot und schwarz. Die anderen lachten über mein staunen, aber ich konnte nur fasziniert nach oben starren, im Versuch noch einen besseren Blick auf meinen Geburtstagstukan zu erhaschen. Einfach unglaublich und vielleicht Brasiliens kleines Geschenk an mich, selbst wenn mir die Zeit hier auch schon so, so viel gegeben hat.

    Als wir wieder zurückkehrten war ich immernoch beschwingt von diesem besonderen Erlebnis, als würde ich den Tukan mitnehmen.
    Nach ein paar gemütlichen Stunden zu Haus gingen wir wieder tanzen, denn mein Geburtstag sollte noch nicht enden. Es gab sogar eine Hip Hop Party, meine Lieblingsmusik zum tanzen. Scheinbar sollte sich an meinem Geburtstag alles fügen. Als wir ankamen gingen wir direkt rein. Die Musik war sehr gut und ich habe seit ich hier bin meinen ersten Caipi getrunken. Allerdings war es mit Abstand der stärkste Caipirinha meines Lebens. 😁
    Wir tanzten und tanzten und die Stimmung war weiterhin ausgelassen, was vielleicht auch an dem Cachaça lag, der sich als Caipi tarnte und ich hatte das wunderbare Gefühl mein Geburtstag würde nie enden.
    Kurz nach fünf mussten wir uns dann doch langsam zum Gehen bewegen, da die Party im Club zu Ende war. Glücklich von dem aufregenden Wochenende ging ich mit den anderen nach Haus. Ein weiterer besonderer Tag ist vergangen und ich habe noch mehr Brasilien in mir.

    https://www.youtube.com/watch?v=fJ2zWRWOp_s

    The first two weeks are over and it feels more like two months. Actually, there is so much to tell each day, but I must be writing permanently to share everything with you guys.

    During the week, I spend a lot of time at university or in the garden with our dog Alcides. In between I always see my roommates and we ketch up on each other, which often leads to long conversations or a spontaneous beer in one of the bars around the corner. All are very spontaneous and I like that lots. We mostly do everything together when we're not studying because somebody always joins in, even when it comes to simple things like going to the bank, to the park or to the supermarket. At the weekend, we also often plan something properly.

    This weekend, there was even a big event, my birthday. My roommates used the occasion to organize a party for me in the garden on Friday. Unfortunately, I do not know many people yet, but everyone in the house has just brought a few nice people.
    The others took care of everything. There was vegan foog, a campfire, music, beer and a really good mood. The atmosphere was cozy from the beginning and very familiar. I spent most of the time by the fire and talked to all the people. During the evening it cooled down and so slowly all came closer to the fireplace.
    At twelve, my housemates Pedro and Marciano served cake and they all sang for me. Cake, friends, a birthday song, just like a typical birthday and at the same time - it's very different and special to me - my new year of life is set to start right here in Brazil!

    After a few minutes the cake was already gone and we stayed by the fire, and talked, the others showed me some Brazilian songs.
    After the first ones left, we sat around the fire. For fun we started to play songs that had our names in them, a song for Estelita, one for Marciano, one for Ana Paula, one for Pedro, one for Robert. It was incredible and funny that we could find one for everyone. Even for Kauê, an indigenous name which means Sun.
    After our nice time at the fire we went dancing and ended the evening in two different bars.

    The next day, my actual birthday, I relaxed a lot in the sunshine in the garden, accompanied the guys to a little adventure in the woods to collect wood and went with the others to the praza de cóco (the coconut square). A place that is actually more of a small grove. On Saturday mornings there is a small market with handicrafts and regional dishes. There is also a small bistro where you can drink tropical juices and eat a few snacks.
    We sat together and talked about traveling and I watched the people at the counter pressing sugar cane in a big machine.
    Suddenly, I heard a weird sound like a strange singing frog, but somewhere high up in the trees above us.
    The others looked surprised and pleased and told me to look up.
    As I did so, we discovered my first toucan in the tops of the trees. He just sat there with his huge beak, dressed in red and black. The others laughed at my surprise, but I could only stare up in fascination, trying to get a better look at my birthday toucan. It was just incredible. It felt like Brazil's little gift to me, even if the time here has given me so much already.

    When we returned, I was still overwhelmed by this special experience, as if I was carrying the toucan home with me.
    After a few comfortable hours at home, we went dancing again, because my birthday should not end yet. There was a hip hop party, my favorite music to dance. Apparently everything should go out well on my birthday. When we arrived we went straight in. The music was very good and I had my first Caipi since I arrived here. However, it was by far the strongest Caipirinha of my life. 😁
    We danced and danced and the mood was still amazing, which may have been due to the cachaça masquerading as a caipi and I had the wonderful feeling my birthday would never end.
    Shortly after five we had to head home though because the party in the club was over. Happy about the exciting weekend, I went home with the others. Another special day has passed and I carry even more Brazil in me.

    https://www.youtube.com/watch?v=fJ2zWRWOp_s
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