• Verlust und finden des Glücks

    September 1, 2024 in Croatia ⋅ ☁️ 28 °C

    Der nächste Morgen in Triest begrüßte uns mit einem kleinen Drama: Jo's hochpreisiges Cardo-System, ein echtes Juwel für jeden helmtragenden Telefonierer, schien am letzten Abend aus unserem offenstehenden Kofferraum entwendet worden zu sein, als wir an Phillips Moped schraubten. Er war sich 100% sicher, dass er es auf der Fahrt schon in der Hand hatte. Die Verzweiflung war groß – fast so groß wie die Ironie des Schicksals, als Jos Mutter anrief, um zu berichten, dass das vermisste System friedlich in Hamburg in seiner Wohnung lag. Aber das lasse ich lieber unerwähnt.

    Mit sarkastischen Sprüchen und voller Tatendrang, starteten wir endlich unsere Mopeds. Unser Ziel war das malerische Poreč, nur 80 km entfernt, doch bevor wir diese Distanz überwinden konnten, mussten wir uns erst Phillips widerspenstigem Vergaser widmen. Nach einigen liebevollen Justierungen lief er dann aber wie geschmiert.

    Die Fahrt selbst war ein Traum. Die Route führte uns durch das verträumte Inland mit seinen herrlichen Kurven und dann direkt entlang der schimmernden Küste. Das Meer lockte uns mit seinem verführerischen Glitzern, und bei einem spontanen Stopp gönnten wir uns einen Sprung ins angenehm lauwarme Wasser (etwas kälter wäre auch okay gewesen) – eine willkommene Erfrischung für die strapazierten Gemüter.

    Nachdem wir unsere Seele (und Kühler) ausreichend gekühlt hatten, setzten wir unsere Reise fort und erreichten gegen 18 Uhr Poreč. Unser Hotel empfing uns mit offenen Armen und einem Pool, den wir sofort auf seine Tauglichkeit für müde Mopedfahrer prüften. Nachdem wir uns von der Fahrt erholt hatten, war es Zeit, die Altstadt von Poreč unsicher zu machen.

    Die Mopeds schnurrten durch die Gassen, während wir – frei von technischen Sorgen und überflüssigen Kommunikationssystemen – das ursprüngliche Ziel unserer Reise voll auskosteten: das Abenteuer auf zwei Rädern, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Und so, zwischen historischen Mauern und mediterranen Düften, fanden wir genau das, was kein Geld der Welt kaufen kann – unvergessliche Erinnerungen.
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