Mopedtour durch Kroatien

August - September 2024
A 8-day adventure by Michi Read more
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Backpacking, Beach, Friendship, Motorbike
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  • Day 1

    Mit Hoffnung gen Süden

    August 30 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Stellt euch vor: Drei Freunde namens Jo, Phil und Michi, entwickelten eine brillante – oder je nach Sichtweise leicht wahnsinnige – Idee. Statt in einem schnieken Flieger gen Süden zu jetten, schnappten wir uns unsere Mopeds aus den glorreichen Zeiten, als Telefone noch Wählscheiben hatten. Ziel: Die sonnendurchfluteten Küsten Kroatiens.

    Technische Tücken vor dem großen Start

    In der heimischen Garage zeigte sich schnell, dass unsere fahrbaren Untersätze zwar Charakterköpfe, aber keine Sprinter sind. Ein Geschwindigkeitstest ergab: Jo und mein (Michi) Moped kamen gerade mal auf erschöpfte 40 km/h – optimal, um jede Straßenschnecke persönlich kennenzulernen. Dank letzter Reparaturen am Vortag der Abreise konnten wir immerhin hoffen, auf der Überholspur des Schneckentempos zu landen. Kurz vor der Abfahrt konnten wir durch letzte Veränderungen und Anpassungen eine Geschwindigkeit von 65km/h erzielen. Kroatien kann kommen!

    Phil, unser Mann für die Feinjustierung, plante bereits fest ein, die Bremse seines Mopeds in Triest nachzustellen – sicher ist sicher, besonders wenn "sicher" bedeutet, nicht unkontrolliert in italienische Olivenhaine zu schlittern.

    Der Masterplan: Von Triest nach Nirgendwo und überall

    Nachdem wir in Triest unser Auto und den Anhänger sicher geparkt hatten, steht der kroatische Asphalt offiziell auf dem Programm. Unsere Reiseroute? Ein glorreiches Fragezeichen! Hauptsache Meer, Sonne und genug kroatische Küstenstraßen, um unsere Mopeds auf Herz und Nieren – und vermutlich auch auf Geduld und Nerven – zu prüfen.

    Rovinj – ein festes Ziel? Vielleicht!

    Ein Punkt war auf unserer mentalen Landkarte allerdings mit einem kleinen, optimistischen Kreuz versehen: Rovinj. Zwei Tage dort zu verbringen war der Plan. Zwei Tage, in denen wir hofften, die Mopeds würden sich von ihren Strapazen erholen und wir von unseren.

    Was könnte möglicherweise schiefgehen?

    Nun, da unsere Reisevorbereitung fast abgeschlossen ist, blicken wir mit einem Mix aus Vorfreude und gesunder Skepsis auf die bevorstehenden Abenteuer. Werden die Mopeds halten? Wird Phils Bremse uns vor ungeplanten Ausflügen in die Botanik bewahren? Die Antworten darauf liegen irgendwo auf der Straße zwischen Triest und Rovinj, vermutlich direkt neben einem Haufen Ersatzteile, die wir hoffentlich nie brauchen werden.

    Mit einem Kofferraum voller Werkzeug und einer Überdosis Optimismus sind wir bereit, loszudüsen. Im schlimmsten Fall haben wir eine tolle Geschichte zu erzählen – und vielleicht auch ein paar neue Freunde unter den lokalen Mechanikern.

    Die Abreise begann bereits mit einer dreistündigen Verspätung – bei so einem Start konnte es ja nur noch besser werden!
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  • Day 1

    Ein Hauch von Nikotin in Ingolstadt

    August 30 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach einem ersten triumphalen Tag auf der Straße erreichten wir mit 4 Stunden Verspätung und voller Hoffnung Ingolstadt. Unsere edle Unterkunft, die Pension Feldschlössl, empfing uns mit einem Charme, der so intensiv war, dass er durch die Nasenlöcher direkt in die Kleidung kroch. Der Duft des Zimmers erinnerte an eine rauschende Silvesterparty der 70er – pures, unverfälschtes Nikotin. Angesichts der tropischen Temperaturen im Raum blieb uns keine andere Wahl, als das Fenster weit zu öffnen und die frische, nächtliche Brise zu genießen.

    Die Idylle wurde jedoch jäh durch ein Trio lokaler Nachtschwärmer gestört, die direkt vor unserem Fenster entschieden hatten, die Weltprobleme bis halb drei morgens lautstark zu diskutieren. Schlaf war ein Luxus, der uns in dieser Nacht verwehrt blieb, was unsere Vorfreude auf das im Preis inbegriffene Frühstück noch steigerte. Doch auch hier hielt das Schicksal eine kleine Enttäuschung parat: Das Frühstück entpuppte sich als kulinarisches Spiegelbild der Zimmerluft – schwer verdaulich und leicht nostalgisch.

    Mit bleiernen Augenlidern und dem festen Vorsatz, dem Feldschlössl eine glühende Bewertung in unserem imaginären Reisetagebuch zu hinterlassen, setzten wir unsere Reise fort. Triest war das magische Ziel des Tages, wo wir nicht nur unsere müden Körper, sondern auch die Mopeds zur letzten Feinjustierung niederlassen wollten. Ein Parkplatz für unser tapferes Auto und den treuen Anhänger musste gefunden werden, bevor wir uns in das nächste Abenteuer stürzten.

    In Triest angekommen, planten wir, eine Oase der Ruhe zu finden – im Kontrast zu unserem aufregenden Aufenthalt in Ingolstadt. Mit dem festen Plan, am nächsten Morgen ausgeruht und fröhlich auf den Mopeds gen Rovinj zu düsen, ließen wir den Tag ausklingen. Denn wie sagt man so schön: Nach einer Nacht voller Rauch und Geschwätz kann es nur aufwärts gehen!
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  • Day 3

    Verlust und finden des Glücks

    September 1 in Croatia ⋅ ☁️ 28 °C

    Der nächste Morgen in Triest begrüßte uns mit einem kleinen Drama: Jo's hochpreisiges Cardo-System, ein echtes Juwel für jeden helmtragenden Telefonierer, schien am letzten Abend aus unserem offenstehenden Kofferraum entwendet worden zu sein, als wir an Phillips Moped schraubten. Er war sich 100% sicher, dass er es auf der Fahrt schon in der Hand hatte. Die Verzweiflung war groß – fast so groß wie die Ironie des Schicksals, als Jos Mutter anrief, um zu berichten, dass das vermisste System friedlich in Hamburg in seiner Wohnung lag. Aber das lasse ich lieber unerwähnt.

    Mit sarkastischen Sprüchen und voller Tatendrang, starteten wir endlich unsere Mopeds. Unser Ziel war das malerische Poreč, nur 80 km entfernt, doch bevor wir diese Distanz überwinden konnten, mussten wir uns erst Phillips widerspenstigem Vergaser widmen. Nach einigen liebevollen Justierungen lief er dann aber wie geschmiert.

    Die Fahrt selbst war ein Traum. Die Route führte uns durch das verträumte Inland mit seinen herrlichen Kurven und dann direkt entlang der schimmernden Küste. Das Meer lockte uns mit seinem verführerischen Glitzern, und bei einem spontanen Stopp gönnten wir uns einen Sprung ins angenehm lauwarme Wasser (etwas kälter wäre auch okay gewesen) – eine willkommene Erfrischung für die strapazierten Gemüter.

    Nachdem wir unsere Seele (und Kühler) ausreichend gekühlt hatten, setzten wir unsere Reise fort und erreichten gegen 18 Uhr Poreč. Unser Hotel empfing uns mit offenen Armen und einem Pool, den wir sofort auf seine Tauglichkeit für müde Mopedfahrer prüften. Nachdem wir uns von der Fahrt erholt hatten, war es Zeit, die Altstadt von Poreč unsicher zu machen.

    Die Mopeds schnurrten durch die Gassen, während wir – frei von technischen Sorgen und überflüssigen Kommunikationssystemen – das ursprüngliche Ziel unserer Reise voll auskosteten: das Abenteuer auf zwei Rädern, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Und so, zwischen historischen Mauern und mediterranen Düften, fanden wir genau das, was kein Geld der Welt kaufen kann – unvergessliche Erinnerungen.
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  • Day 4

    Chaos, Pasta und Piratenmanöver

    September 2 in Croatia ⋅ ☀️ 31 °C

    Was für ein Morgen in Poreč! Nachdem wir es geschafft hatten, das äußerst wichtige Frühstück zu verschlafen (weil wir es so dringend brauchten, nachdem wir es spontan am Vorabend dazugebucht hatten), stolperten wir hungrig auf die Jagd nach Nahrung. Unser kulinarischer Rettungsanker? Ein hipper Container, der uns „Toast“ versprach, die sich als verkleidete Hamburger entpuppten. Gourmet-Erlebnis? Check!

    Gestärkt mit dieser exquisiten Mahlzeit machten wir uns auf den Weg nach Rovinj, der unangefochten schönsten Stadt Kroatiens – zumindest laut jedem Reiseführer, der auf sich hält. Doch was wäre eine Reise ohne kleine Umwege? Genau, langweilig! Also bogen wir prompt falsch ab und fanden uns auf einer improvisierten Cross-Strecke wieder, die nicht nur unsere Mopeds, sondern auch unsere Nerven auf die Probe stellte.

    Phil, in einem heroischen Versuch, die Schwerkraft zu ignorieren, vollführte eine elegante Bodenkür mit seinem Moped. Ergebnis? Ein paar Kratzer am Ego, aber sonst alles heil. Michi erlebte eine kleine Existenzkrise bei einer zu steilen Bergauffahrt – das Hinterrad drehte durch, als wäre es auf einer Tanzfläche.

    Schließlich, nachdem wir mehr Dreck gefressen hatten als geplant, erreichten wir wieder eine richtige Straße. Hier bemerkte Michi, dass sein Kommunikationssystem im Hotel in Poreč auf ihn wartete. Aber hey, das war ein Problem für Zukunfts-Michi, derzeit-Michi war damit völlig im Reinen.

    Der Abend in Rovinj war kulinarisch eine Achterbahn: Michi verspeiste die beste Pasta seines Lebens, während Jo ein Haar im Thunfischsteak fand, was sicherlich den zusätzlichen Protein-Kick gab. Phils Pizza wiederum war so „genießbar“, dass selbst die Tauben sie verschmähten.

    Die Suche nach Cocktails führte uns ins „Havanna“, eine Bar, die Preise wie ein Michelin-Stern-Restaurant aufrief. Dort bestellten wir einen Überraschungs-Cocktail für 3-4 Personen – zu einem bescheidenen Preis von nur 40€ für 0,5 Liter. Da wir aber findige Sparfüchse sind, schmiedeten wir einen genialen Plan: Jo erwarb heimlich 1,2 Liter Rum aus einem nahen Kiosk, übergab den Schatz über den Zaun an Michi, der ihn dann in bereits geleerte Colaflaschen umfüllte. Unser eigener Cocktail wurde so unter dem Tisch aufgepeppt, während wir uns wie moderne Robin Hoods des Nachtlebens fühlten. Rund 120 Euro gespart und das Gefühl von jugendlicher Rebellion – was will man mehr?

    So, mit einer Mischung aus Stolz und ohne schlechtes Gewissen, lließen wir den Abend ausklingen. Unsere kleine Verschwörung hatte nicht nur unseren Geldbeuteln, sondern auch unserem Abenteuergeist gutgetan.

    Nach dieser Nacht voller kulinarischer Höhenflüge und tiefer Täler, samt einer Prise Gaunerei, zogen wir uns zurück in unser Hotel. Dort erwartete uns hoffentlich ein Bett, das frei von überraschenden Beigaben wie Haaren im Essen war. Morgen ist auch noch ein Tag – und wer weiß, welches „Frühstück“ dann auf uns wartet!
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