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- Day 21–23
- October 28, 2025 - October 30, 2025
- 2 nights
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 333 m
ChileCochrane47°7’3” S 72°29’11” W
Cochrane & Patagonia Nationalpark 🦙🦙🦙
Oct 28–30 in Chile ⋅ ☁️ 15 °C
Von Villa Cerro Castillo brachen wir nach dem Frühstück mit dem Patagonia-Nationalpark als Ziel auf.
Die Strecke sollte eigentlich zweieinhalb Stunden dauern, und wir planten, gegen 14:00 Uhr am Nationalpark anzukommen, um noch eine kleine Wanderung zu machen. Kurz vor Erreichen des Parks mussten wir dann jedoch ungewollt einige Stunden pausieren. Im letzten Streckenabschnitt finden unter der Woche von 11:30 bis 15:30 Uhr Sprengungen statt – vermutlich, um Schiefer abzubauen.
Um die knapp zwei Stunden zu überbrücken, bis es weitergeht, fuhren wir mit dem Camper einige hundert Meter zurück und parkten an einer kleinen Parkbucht am Fluss Río Baker. Dort kochten wir uns Pasta zum Mittag, liefen hinunter an den Fluss, und ich machte noch ein kurzes Workout.
Als die Straßensperre aufgehoben wurde, entschieden wir uns, spontan nach Cochrane zu fahren, um in der kleinen Stadt zu übernachten. Dort konnten wir unsere Vorräte auffüllen, aßen in einem Café zu Abend und liefen anschließend zu einem Aussichtspunkt mit schönem Blick über die Kleinstadt.
Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück zum Nationalpark Patagonia. Auf dem Weg dorthin sahen wir bereits unsere ersten freilaufenden Guanakos direkt neben der Straße – also musste natürlich die Kamera rausgeholt und erstmal ein Fotoshooting eingelegt werden.
Der Nationalpark selbst ist super gepflegt, wirkt neu und modern – ein klarer Kontrast zu den bisherigen Parks, die eher etwas heruntergekommen wirken. Nach einem Gespräch mit dem Ranger entschieden wir uns, den Lagunas Altas Rundweg (22 km, 1.000 hm) zu wandern.
Antra entschied sich, ihre Wanderschuhe im Auto zu lassen und die nächsten fast sechs Stunden in Turnschuhen zu wandern – keine gute Idee, wie sich später herausstellen sollte.
Zu Beginn der Wanderung hatten wir noch viele Guanakos als Begleiter, die jedoch offenbar keine Lust auf den bevorstehenden Anstieg hatten. Nach den ersten 200 Höhenmetern waren unsere vierbeinigen Freunde verschwunden, und wir hielten stattdessen Ausschau nach den ebenfalls ansässigen Pumas. Einerseits will man so ein Tier natürlich in seinem natürlichen Lebensraum sehen, andererseits hat man doch ein etwas mulmiges Gefühl. Für den Fall einer direkten Begegnung gilt: nicht wegrennen, dem Puma in die Augen sehen, groß machen und laut sein – das teilte uns sowohl der Ranger als auch ein Warnschild am Wanderweg mit. Während unserer Wanderung waren die Guanakos allerdings die gefährlichsten Tiere, denen wir begegneten: Zwei von ihnen rannten Antra fast über den Haufen, als sie plötzlich losgaloppierten.
Die gesamte Strecke führte über einen schmalen, kaum sichtbaren Pfad. Anzeichen menschlichen Eingreifens gab es keine – keine Toiletten, keine Bänke, nichts. Nur die Natur und wir. Tatsächlich trafen wir an diesem Tag keinen einzigen anderen Wanderer. Der Pfad wurde stellenweise von einem kleinen Bach überflutet, wodurch Antra nasse Füße bekam und sich schließlich entschied, die Schuhe ganz auszuziehen, um eine Wasserstelle zu überqueren. Beim nächsten Mal werden wohl doch wieder die Wanderschuhe angezogen. 🤓
Die Wanderung hat uns bisher am besten gefallen, da sich die Vegetation ständig verändert: mal Gras, mal Stein, mal Steppengras – und schließlich läuft man oben entlang der Bergklamm. Die Aussicht von dort ist fantastisch: schneebedeckte Berge im Hintergrund, zahlreiche kleine Bergseen und das Tal voller Guanakos.
Letztere begleiteten uns dann auch wieder auf den letzten beiden Kilometern zurück zum Camper. Dort angekommen, waren wir zwar ziemlich platt, würden diese Wanderung aber jederzeit wieder machen. Abends kochten wir noch etwas und gingen später – mangels Wasser leider ohne Dusche – ins Bett.
Am nächsten Morgen besuchten wir das Park-Museum, das sich mit dem Artensterben der Tiere und den Konsequenzen des Bevölkerungswachstums beschäftigt. Dort erfuhren wir auch, dass der Park erst 2018 gegründet wurde, nachdem er aus Privatbesitz herausgekauft und an Chile übergeben worden war. Das Museum beinhaltet außerdem eine „Bildergalerie“ mit leuchtenden Tieren. Wenn man einen Hebel betätigt, erlischt das Licht, und man sieht, welche Tiere zu welcher Zeit ausgestorben sind und welche in absehbarer Zeit aussterben werden – das stimmt einen doch sehr nachdenklich.
Nach dem Museumsbesuch liefen wir noch den 10 km langen Chacabuco River Trail, dessen Endpunkt eine Hängebrücke ist. Auch hier sahen wir wieder viele Guanakos. Die Brücke selbst war eine kleine Mutprobe für Antra, die aber trotz Höhenangst die andere Seite des Canyons erreichte.
Nach dem Mittagessen ging es für uns weiter Richtung Grenze. 🇨🇱🇦🇷Read more

























