Ankunft in Uruguay 🇺🇾
15–16 gru, Urugwaj ⋅ ☁️ 23 °C
Mit der Fähre ging es für uns knapp 90 Minuten vom Hafen in Buenos Aires nach Colonia del Sacramento, wo wir gegen Mittag ankamen. Wir entschieden uns, von dort nicht direkt weiter nach Montevideo zu fahren, sondern hier zu übernachten und uns die kleine historische Stadt genauer anzuschauen. Auch viele Argentinier kommen für einen Tagesausflug hierher.
Wir checkten also direkt in unserem Hotel ein und luden unser Gepäck ab. Da wir beide hungrig waren, entschieden wir uns, im „Calma Coco“ etwas zu essen. Das Restaurant ist super klein und wir fanden es nur dank der 5-Sterne-Google-Bewertung, die nicht lügen sollte. Wir aßen dort vielleicht das beste Essen unserer gesamten Reise und waren sehr, sehr happy. Gleichzeitig stellten wir fest, dass die Preise hier nochmals höher sind als in Argentinien oder Chile. Uruguay gilt allerdings auch als das Land in Südamerika mit dem höchsten Lebensstandard und als ausgesprochen sicher.
Nach dem Essen schlenderten wir noch eine Weile durch die Altstadt und schauten uns die Sehenswürdigkeiten von Colonia del Sacramento an, darunter einen alten Leuchtturm, die bunten Pflasterstraßen und die älteste Kathedrale Uruguays. Später liefen wir noch zum Strand und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Auf dem Rückweg kamen wir an einem Fußballspiel vorbei und durften kostenlos in das kleine Stadion, um den Jungs eine Weile beim Kicken zuzuschauen. Zum Abschluss des Tages sahen wir uns den Sonnenuntergang von einem Steg am Meer an.
Der erste Eindruck unseres neuen Reiselandes ist sehr vielversprechend. Morgen geht es mit dem Bus weiter in die Hauptstadt Montevideo Czytaj więcej
Buenos Aires & Sonne ☀️
11–15 gru, Argentyna ⋅ ☁️ 30 °C
Nach unserer Rückkehr nach Ushuaia ging es für uns für einige Stunden zurück in die Stadt und am Nachmittag direkt weiter nach Buenos Aires. Dort kamen wir spät abends an und nahmen ein Uber zu unserer Unterkunft. Statt der kalten Temperaturen der Antarktis erwartete uns hier zum ersten Mal richtig heißes Wetter mit bis zu 33 Grad. Das war eine echte Umstellung, und während wir die Stadt erkundeten, sehnten wir uns manchmal sogar nach dem kälteren Wetter zurück.
In Buenos Aires hatten wir außerdem noch ein großes To-do: den Verlobungsring kaufen. 💍 Also fuhren wir mit dem Uber zur sogenannten „Schmuckstraße“, wo sich Juwelier an Juwelier reiht und die Auswahl riesig ist. Die ersten Geschäfte verließen wir noch erfolglos, doch später fanden wir mehrere Ringe, die uns gut gefielen – und schließlich auch unseren Verlobungsring, den wir direkt vor Ort anpassen lassen konnten. Happy Wife, Happy Life. 🎊😀 Auf den Erfolg gab es anschließend Cocktails in einer Skybar. Außerdem schauten wir uns noch einige Highlights an, die wir fußläufig erreichen konnten, wie den Plaza de Mayo, den Obelisken oder das Präsidentenhaus. Auch überquerten wir die Avenida 9 de Julio, die mit 16 Spuren als breiteste Straße der Welt gilt.
Den zweiten vollen Tag verbrachten wir in Palermo, besuchten den Rosengarten, den Parque de Alemania und ein großes Einkaufszentrum – allerdings ohne Erfolg. Ich suche immer noch eine Unterwasser-Actioncam für das Tauchen auf den Galapagos-Inseln, aber die sind in Südamerika gar nicht so leicht zu bekommen. Zum Mittagessen gingen wir in ein Veggie-Restaurant, und für das Abendessen nahmen wir uns frisches Obst mit.
Am nächsten Tag besuchten wir das Viertel La Boca und die berühmte Caminito-Straße. Hier leuchtet wirklich alles in bunten Farben, da Künstler und Maler ihre Farbreste nutzten, um die Gegend aufzuhübschen. Für mich war es das schönste Viertel in Buenos Aires. Die touristischen Gegenden gelten hier als sicher, außerhalb dieser sollte man sich in La Boca allerdings besser nicht bewegen (laut unseres Reiseplaners ChatGPT). Nach einem kurzen Bummel durch La Boca liefen wir weiter zum Boca Juniors-Stadion, das legendäre La Bombonera. Dort kaufte ich mir recht spontan auch ein Argentinien-Trikot mit Messi-Flock – immerhin ist es seine letzte Weltmeisterschaft 😀. Messi und Maradona sind in der gesamten Stadt allgegenwärtig und auf vielen Hauswänden als Graffiti zu finden. Von Messi gibt es zudem jedes vorstellbare Produkt in den Läden zu kaufen.
Von La Boca fuhren wir weiter nach San Telmo, schlenderten durch die Markthalle und aßen dort richtig leckeres Schweizer Fondue mit Kartoffeln, Brot, Tomaten und argentinischer Chorizo-Wurst. Nach einem Spaziergang über den Sonntagsmarkt holten wir uns noch ein Eis und gingen zurück zu unserer Unterkunft.
Dort planten wir die nächsten Tage und buchten unsere Fähre nach Colonia del Sacramento in Uruguay für den nächsten Tag. Außerdem kauften wir unseren Weiterflug von Uruguay nach Brasilien (Salvador) und hatten damit einen Plan für unsere weitere Reise.
Uruguay, wir kommen! 🇺🇾 Czytaj więcej
Antarktis 🧊 - unser 7. Kontinent
1–11 gru, Bransfieldstraße ⋅ ☀️ -2 °C
Vom Hafen in Ushuaia startete unsere Reise zur Antarktis am Nachmittag. Hier hatten sich bereits einige Luxus-Kreuzfahrtschiffe versammelt, an denen wir getrost vorbeilaufen konnten, denn unser Schiff wartete am Ende des Docks auf uns – die MV Ushuaia. Im Gegensatz zu den anderen Schiffen ist die MV Ushuaia deutlich kleiner und auf das „Nötigste“ reduziert. Hier finden knapp 80 Passagiere und 40 Crew-Mitglieder Platz. Neben dem günstigeren Preis haben wir uns bewusst für ein kleines Schiff entschieden, da wir so eine „echtere“ Erfahrung ohne Ablenkung erleben wollten.
Am Schiff bezogen wir zuerst unser Zimmer für die nächsten elf Tage, bevor es eine Vorstellung des Expeditionsteams sowie einige Sicherheitsanweisungen gab. Kurz darauf begann unsere Expedition und wir verließen den Hafen.
Die ersten beiden Tage passierten wir die berüchtigte Drake-Passage. Die Bedingungen sind in diesem Abschnitt so rau, dass das Schiff permanent von einer Seite zur anderen schaukelt. Die Ärztin an Bord verteilt daher Tabletten gegen Seekrankheit und wird liebevoll „Candy-Man“ genannt. Das Schiff wankte so stark, dass sogar das Duschen untersagt war und alle Gegenstände fest verstaut werden mussten. Zu unserem Glück hatten wir – glaubt man der Crew – eine vergleichsweise ruhige Überfahrt. Viele Passagiere hatten dennoch stark zu kämpfen, und auch Antra war in den ersten beiden Tagen nicht richtig fit. Die Zeit der Durchquerung verbrachten wir mit Essen und gelegentlichen Vorlesungen des Teams über die Antarktis, ihre Bedeutung und die verschiedenen Wale, Robben und Pinguine, die wir hier antreffen können.
Am dritten Tag hatten wir unser Ziel, die Antarktis, endlich erreicht – und das eigentliche Abenteuer konnte beginnen. Der Ablauf der folgenden sechs Tage sah dabei sehr ähnlich aus:
07:00 Uhr – Frühstück
08:30 Uhr – Landing: Besuch verschiedener Inseln oder des Festlands der Antarktis mit kleinen Speedbooten (Zodiacs)
12:00 Uhr – Mittagessen
15:00 Uhr – Zweiter Landgang
19:00 Uhr – Abendessen
20:30 Uhr – Vorlesung, Filme oder gemeinsame Abende
Ehrlich gesagt hatten wir keine richtige Vorstellung davon, wie unsere Zeit hier werden würde und was wir erleben könnten. Die fünf Tage, die wir hier verbringen durften, gehören aber mit Sicherheit zu den schönsten Reiseerfahrungen, die wir bisher gemacht haben. Gleichzeitig ist es sehr schwer zu beschreiben, was wir erleben durften. Die Ausmaße der Antarktis mit ihren Eisbergen und Gletschern sind einfach gigantisch – hier gilt wirklich: „Man muss es selbst gesehen haben.“ Das Wetter ist unberechenbar; wir hatten alles von sonnigen Tagen bis zu starkem Schneefall.
Während unserer Landgänge konnten wir verschiedene Pinguinarten ungestört beobachten und zusehen, wie sie miteinander kommunizieren, ihre Pinguinstraßen nutzen (um schneller voranzukommen), Steine für ihre Nester sammeln oder Eier ausbrüten. Zur gleichen Zeit kreisten riesige Sturmvögel und Albatrosse (mit bis zu über 3 m Spannweite) am Himmel auf der Suche nach Nahrung. Auf dem Eis oder auf Eisschollen ruhten sich große Robben aus, um sich zu erholen und aufzuwärmen. Auch einen aktiven Vulkan auf einer unwirklich wirkenden Insel konnten wir besuchen. Von nahezu jedem Aussichtspunkt oder vom Boot aus konnte man Wale – meist Buckelwale – an der Oberfläche beobachten. Die Beobachtungen sind übrigens rund um die Uhr möglich, da es während der Sommermonate nie dunkel wird und man ohne Uhr nicht wüsste, wie spät es ist. Außerdem besuchten wir eine argentinische Forschungsstation und konnten auf einer anderen Insel ein riesiges Walskelett anschauen. Die Temperaturen lagen meistens so bei -5 bis +3 Grad. Auch die Wassertemperatur liegt Nahe am Gefrierpunkt. Bei Schnee konnten wir zuschauen, wie dieser auf der Wasseroberfläche direkt zu Eis wurde und sich innerhalb Minuten eine dünne Eisschicht bildete. An einem der sonnigen Tage fuhren wir mit den Zodiacs an einen kleinen Strand, um das erste Mal „baden“ zu gehen. Und das Wasser ist wirklich eiskalt!!!🥶 Aber zum Glück wartete am Schiff eine warme Dusche auf uns.
Ein weiteres Highlight war die Durchsage unseres Expeditionsleiters Lucas gegen 06:00 Uhr morgens, dass sich rund um unser Schiff Orcas versammelt hatten. Also ging es schnell in die Expeditionskleidung und hinaus an Deck. Von hier konnten wir eine Gruppe von etwa 14 Orcas – darunter auch Jungtiere – über eine Stunde lang beobachten. Sie kamen sehr nah an das Schiff. Ein unvergesslicher Augenblick und Tiere, die ich schon lange sehen wollte.
Ein weiterer unvergesslicher Moment war unsere Verlobung. Nach einem Aufstieg auf einen schneebedeckten Berg hatten wir eine traumhafte Aussicht auf die umliegenden Eisberge und die Antarktis. Hier fühlte sich alles richtig an – und ich stellte Antra die Frage, ob sie mich heiraten wolle. Nach kurzem Überlegen und einem Telefonat mit ihrer Mom sagte sie Ja. 💍
Neben diesen vielen tollen Momenten konnten wir auch wunderbare Menschen an Bord kennenlernen. Die meisten Tische im Essensraum sind für vier Personen ausgelegt, sodass man fast immer mit anderen zusammensitzt und viele spannende Geschichten hört. So trafen wir Roul und Mike, zwei homosexuelle Ärzte aus den Niederlanden, die seit fünf Jahren in einem über eine Million Euro teuren Wohnmobil auf Reisen sind. Oder Steve, der leider an Krebs erkrankt ist und noch so viel wie möglich erleben möchte.
Der komplette Trip hat sich wirklich gelohnt, und wir sind sehr dankbar, dass wir uns nach langem Überlegen für die Antarktisreise entschieden haben. Die Reise ist zwar nicht günstig, aber wir haben am Ende mehr bekommen, als wir erwartet hätten. Einen großen Anteil hatte auch das großartige Team, das schon nach wenigen Stunden unsere Namen kannte und unglaublich fürsorglich war. Antra, beim Essen etwas wählerisch, hat sich mit der Chef-Kellnerin Carla angefreundet und bekam immer ein eigenes Gericht, das meistens nicht auf dem Menü stand. Der Barkeeper Fabian legte während der Talent-Show mehrere (leider) unvergessliche Tanzauftritte hin. 🕺
Am neunten Tag ging es für uns dann wieder durch die Drake-Passage zurück nach Ushuaia. Bevor wir dort ankamen, gab es am letzten Tag nochmal ein Rückblick der Crew auf die vergangenen Tage und ein paar Abschiedsgeschenke samt eines Antarktis-Zertifikats. Nun geht es weiter nach Buenos Aires.
DANKE, Antarktis, für diese unfassbare Zeit! Czytaj więcej

Podróżnik
Und mir wünsche ich eine ganze Fussballmannschaft Grossneffen und - nichten. 😃
Ushuaia & das Ende der Welt 🌎
27 lis–1 gru, Argentyna ⋅ ☁️ 9 °C
Erstaunlich reibungslos verlief die am Ende etwa zehnstündige Busfahrt über die Grenze nach Ushuaia/Argentinien. Auf halber Strecke nahmen wir eine kurze Fähre, die häufig für Probleme sorgt. Aufgrund des starken Windes kann sie nicht immer ablegen – am Vortag mussten Reisende sogar acht Stunden warten, bis sich die Bedingungen besserten. Entsprechend hatten wir etwas Sorge, dass uns dasselbe passieren könnte und unser Antarktis-Trip gefährdet wäre, da der Bus nur ein weiteres Mal in dieser Woche fuhr. Glücklicherweise lief aber alles gut.
In Ushuaia - der südlichsten Stadt der Welt und daher auch „Ende der Welt“ genannt - aßen wir noch zu Abend und checkten dann in unser AirBnB ein, das etwas oberhalb der Stadt auf einem Hügel lag. Am nächsten Tag ging es zu „Freestyle Adventure“, um unsere Expeditions-Klamotten für den Antarktis-Trip anzuprobieren und die letzten Details zu klären. Zu unserem Glück bekamen wir sogar ein kostenloses Upgrade auf ein besseres Zimmer mit eigenem Bad. Nehmen wir gerne! ☺️
Die weiteren Tage bis zum Start in die Antarktis ließen wir recht entspannt angehen. Wir erkundeten die Stadt, liefen zum Hafen, erledigten unsere Wäsche und ich ließ meinen Kamera-Sensor in einem Fotogeschäft reinigen – damit die Pinguine später auch in bester Qualität abgelichtet werden können! 😀
Direkt von unserer Wohnung startete zudem eine Wanderung zum Cerro del Medio, die wir mittags laufen wollten. Nach etwa zwei Kilometern gelangten wir jedoch in einen Waldabschnitt mit mehreren Wohnhütten, die von freilaufenden großen Hunden bewacht wurden. Nach einiger Zeit versperrten uns drei bellende Hunde den schmalen Pfad, und wir entschieden, diesen Kampf nicht anzunehmen und kehrten lieber in die Stadt zurück – direkt in ein Café.
Am nächsten Tag fuhren wir mit einem Uber-Taxi zum Eingang des Tierra-del-Fuego-Nationalparks. Dort erfuhren wir, dass unser geplanter Wanderweg geschlossen war. Das war problematisch, weil der nächste Weg noch einmal zwölf Kilometer weiter im Parkinneren lag – und wir kein Auto hatten. Also sprachen wir ein Pärchen an, das uns freundlicherweise mitnahm. Gemeinsam tauschten wir uns über unsere bisherigen Reisen aus. Nach knapp drei Stunden im Park, mit kleineren Wanderungen im Wald und entlang der Fjorde, entschieden wir uns, den Bus zurück in die Stadt zu nehmen. Die Distanzen im Park sind zu groß, um ihn gut zu Fuß zu erkunden. Der Park ist schön, fällt jedoch im Vergleich zu vielen anderen Parks, die wir in den letzten Wochen gesehen haben, etwas ab.
Zurück in Ushuaia aßen wir noch einen Burger und spielten Karten in der Wohnung. Nach einem kurzen Workout ging es dann aber ins Bett.
Am Montag checkten wir nach dem Frühstück aus und nahmen ein Uber, um Richtung Hafen zu gelangen. Vorher holten wir noch unsere Expeditions-Klamotten ab und steigen gegen Nachmittag aufs Schiff. Wir sind sehr gespannt, was wir in den nächsten 11 Tagen erleben dürfen. 🐧❄️🧊 Czytaj więcej

Janina LampeOh ja ein paar freie Hunde können ganz schön fies werden. Bin gespannt auf eure Expedition! Danke für die tollen Bilder und Berichte, die wecken schon wieder richtig Fernweh.... habt eine schöne Zeit und genießt es :)
Punta Natales & Camper Abschied
22–26 lis, Chili ⋅ 🌧 12 °C
Am Samstag machten wir uns von Puerto Natales auf den Weg nach Punta Arenas, wo wir später unseren geliebten Camper abgeben sollten. Zuvor trafen wir uns nochmal mit Antonin, Constance & Kids, da uns ein gemeinsames Abschiedsfoto fehlte und wir zufällig wieder zur selben Zeit in Punta Arenas waren. Constanze und Antonin kamen gerade von Ushuaia zurück und fuhren weiter in den Norden, während wir genau die entgegengesetzte Richtung einschlagen.
Etwas außerhalb von Punta Arenas übernachteten wir alle im Parque Chabunco. Dort saßen wir am Abend zusammen, kochten, machten ein kleines Feuer, tranken Bier und genossen unseren letzten gemeinsamen Abend.
Am nächsten Tag zog es uns in den Reserva Nacionalpark Magallanes. Obwohl meine Füße noch deutlich an die Wandertage im Torres del Paine erinnerten, wollten wir unbedingt wieder in die Natur und unternahmen eine kleine Wanderung oberhalb der Stadt und konnten diese von einem Viewpoint super sehen. Später kehrten wir im Luan’s Restaurant ein, wo ich die wahrscheinlich beste Fischsuppe meines Lebens gegessen habe. Ein Grund mehr, am Tag unserer Abreise nochmal zurückzukehren.
Bevor wir uns erneut kulinarisch belohnen konnten, stand allerdings der Abschied von unserem Camper bevor. 45 Tage und über 5.500 Kilometer quer durch Patagonien lagen hinter uns (davon ist Antra etwa 800 Meter gefahren 🫣). Natürlich gab es ein paar kleine Problemchen – verlorenem Öl, tropfendem Dach bei Regen und zeitweisen Wasserverlust aus der Spüle – aber trotzdem war er der perfekte Begleiter. Ohne Allrad und ohne Panne brachte er uns selbst in die abgelegensten Ecken und durch die härtesten Bedingungen. Gerade die Straßen in Chile sind manchmal mehr Schlagloch als Straße.
Die Rückgabe verlief problemlos. Sebastian bot uns sogar an, das Auto zu kaufen, aber für einen dauerhaften Besitz wäre wohl doch zu viel daran zu tun gewesen. Nach der Abgabe checkten wir in unser Airbnb ein und erkundeten Punta Arenas. Vom Mirador Cerro de la Cruz aus hatten wir einen großartigen Blick über die bunte Stadt und die Magellanstraße.
Am Dienstag frühstückten wir entspannt und setzten uns anschließend in ein Café, um unsere weitere Südamerika-Reise zu planen – mit Erfolg. Nach der Antarktis geht es für uns nach Buenos Aires, von dort mit der Fähre nach Uruguay für ein paar Strandtage und später mehrere Wochen nach Brasilien. Nachdem die Planung stand, telefonierten wir noch lange mit Familie und Freunden, bevor wir den Tag – und unseren letzten Abend in Chile – wieder im Luan’s ausklingen ließen.
Chile hat es geschafft, unsere ohnehin hohen Erwartungen aus Instagram-Videos und co. noch einmal zu übertreffen. Die Menschen waren unglaublich herzlich, wir fühlten uns jederzeit sicher und hatten so viele unvergessliche Momente – einschließlich unserer ersten Vulkanbesteigung. Und die Landschaft ist schlicht WAHNSINN.
Morgen geht es für uns mit dem Bus rund elf Stunden weiter: an das „Ende der Welt“ nach Ushuaia. Patagonien, du warst wild und großartig. Czytaj więcej
Abenteuer im Torres del Paine NP
16–21 lis, Chili ⋅ ☁️ 4 °C
Gegen Abend fuhren wir zum Visitor Center am Laguna-Amarga-Eingang, um von hier am nächsten Tag unsere viertägige W-Trek-Wanderung (von Ost nach West) zu starten. Im Vorfeld hatten wir noch gehofft, dass sich die Wetterprognose (Regen) ändert und wir bei Sonnenschein starten können. Leider hatte es bereits in der Nacht ziemlich stark geregnet und am nächsten Morgen hingen dunkle Wolken am Himmel.
Nichtsdestotrotz packten wir unsere Rucksäcke für die nächsten Tage und marschierten los zu unserem ersten Tagesziel: den berühmten blauen „Türmen“ des Torres del Paine. Der Weg führte vom Besucherzentrum vorbei am Campingplatz (in dem wir später übernachten sollten) und stieg langsam, aber stetig an. Nach knapp 1,5 Stunden Regen gab es dann endlich den ersehnten Wetterwechsel. Doch statt der erhofften Sonne fing es an zu schneien. Je höher wir kamen, desto stärker wurde der Schneefall. Aufgrund des ohnehin starken patagonischen Windes mussten wir den Rest unseres Aufstiegs gegen einen Schneesturm ankämpfen. Schnell wurde uns klar, dass der Ausblick am Ende anders als erhofft ausfallen würde. Dennoch machte uns der Aufstieg bei dem rauen Wetter Spaß, auch wenn wir die Sicht auf Berge, Wasserfälle oder das Tal nicht so genießen konnten wie bei gutem Wetter.
Oben angekommen, blickten wir über den Bergsee hinweg auf die berühmten Gipfel – oder besser gesagt dorthin, wo sie hätten sein sollen. Denn aufgrund des immer dichteren Schnees und Nebels sahen wir absolut nichts. Nach dem viereinhalbstündigen Aufstieg war das schon ernüchternd, da die erhoffte Belohnung ausblieb. Der Schnee wurde noch stärker, überall bildeten sich blitzartig Eiszapfen, denen wir beim wachsen zusehen konnten. Unsere geplante Pause ließen wir wegen der eisigen Temperaturen ausfallen und starteten den Abstieg. Dieser hatte es ebenfalls in sich, da der Schnee inzwischen zu Eis geworden war und die ohnehin rutschigen Steine bedeckte. Mit Vorsicht bahnten wir uns unseren Weg zurück zur Campsite.
Mehrmals wunderten wir uns über Wanderer, die am Nachmittag ohne gute Kleidung den Weg nach oben wagten. Leider gab es an diesem Tag etwas oberhalb unserer Strecke auf dem O-Trek fünf Todesfälle aufgrund der schlechten Bedingungen, darunter auch ein deutsches Paar. Die vielen Nachrichten, die uns deshalb erreichten, konnten wir erst drei Tage später beantworten, da wir keine Daten hatten. Uns ging es zum Glück gut, auch wenn Antras Hände durch die Minusgrade leicht geschwollen waren. Ein Tag, den wir uns definitiv anders vorgestellt hatten. Im Camp übernachteten wir in einem hochgestellten Zelt und hängten unsere nassen Sachen zum Trocknen auf.
Am nächsten Morgen liefen wir zuerst zurück zum Camper, da unsere Kleidung nicht trocken geworden war, und zogen uns etwas Passendes an. Zum Glück wurde das Wetter in den nächsten Tagen deutlich besser und teilweise sogar sonnig. Nach den 27 km des Vortags folgte eine erholsamere Etappe (14 km) entlang des Sees zum Cuernos Camp. Die Wanderung war wunderschön, und wir genossen zum ersten Mal unseren Aufenthalt hier so richtig. Landschaftlich erneut beeindruckend, was dieses Land zu bieten hat. Nach einem Bier und unserem „Tüten-Essen“, das wir mit dem mitgebrachten Gaskocher zubereiteten, ging es wieder ins Zelt, um Kraft für die dritte Etappe zu tanken.
Der dritte Tag sollte wieder anders laufen, als wir es uns vorgestellt hatten. Schon während der bisherigen Wanderungen hatten wir festgestellt, dass die Längenangaben in Chile nicht immer genau sind. Wie wir später merkten, mussten wir statt der eingeplanten 27 km am Ende über 37 km mit einem 15-kg-Rucksack und rund 2.000 Höhenmetern zurücklegen. Ein Tag, den wir aufgrund der Strapazen nie vergessen werden – und an dessen Ende wir uns fragten, wie wir das überhaupt geschafft hatten.
Die Wanderung begann jedoch bei bestem Wetter entlang des Sees. Anschließend ging es für uns zum zweiten Berg hinauf, zum Mirador Británico, wo wir Berge und Gletscher in einem 360 Grad Panorama bewundern konnten. Nach einer kurzen Pause und einer Tasse Tee ging es wieder hinunter ins Tal und von dort entlang der Lagune zum nächsten Anstieg: dem Mirador Grey, wo sich auch unsere heutige Campsite befand. Die ursprünglich ausgeschilderten 27 km hatten wir bereits überschritten, bevor wir überhaupt am Fuß des Berges ankamen. Jammern half nicht – wir mussten vor Einbruch der Dunkelheit ankommen. Also nochmals 11 km und 400 Höhenmeter Schritt für Schritt nach oben.
Durch den Schnee vom Montag waren viele Abschnitte matschig oder von kleinen Rinnen durchzogen, die Schmelzwasser aus den Bergen ins Tal führten. Also mussten wir uns trotz Müdigkeit konzentriert weiterkämpfen. Am Ende war es eine wirklich grenzwertige Erfahrung, die insgesamt fast 13 Stunden dauerte. Wir waren heilfroh, als nach einer gefühlten Ewigkeit das Camp vor uns auftauchte. Die letzten Kilometer waren landschaftlich allerdings fantastisch: Wir liefen kontinuierlich auf den riesigen Grey-Gletscher zu und hatten unzählige Postkartenmotive vor uns. Noch mehr hätten wir das genießen können, wären wir nicht seit Stunden im Automodus unterwegs gewesen.
Im Camp aßen wir zu Abend, gönnten uns als Belohnung eine Fanta und Apfelsaft und bezogen unser Zimmer im Vierer-Hostel. Nach einem Gespräch mit unseren Zimmerkollegen fielen wir erschöpft ins Bett.
Der letzte Tag sollte glücklicherweise wieder kürzer ausfallen – was auch gut war, denn unsere Beine gaben wirklich nicht mehr viel her. Wir schauten uns nach dem Frühstück den Gletscher noch einmal genauer an und starteten dann den Weg zurück ins Tal zur Fähre, die uns um 17 Uhr zurückbringen sollte. Unterwegs sahen wir sogar einen der seltenen Huemuls, die vom Aussterben bedroht sind und fast nur noch in Patagonien vorkommen – weltweit gibt es nur noch etwa 1.500 Tiere. Nach einer kleinen Fotosession erreichten wir die Fähre und hatten tatsächlich den W-Trek geschafft. Hinter uns lagen vier unglaublich intensive Tage und über 90 zurückgelegte Kilometer. Wir werden die Zeit hier vor allem wegen der Abenteuer am ersten und dritten Tag wohl nie vergessen.
Landschaftlich ist der Nationalpark fantastisch, allerdings waren wir vom Wildlife etwas enttäuscht, da wir außer dem Huemul kaum Tiere sahen – das sind wir aus anderen Parks anders gewohnt. Auch die Organisation und die teilweise utopischen Preise (1 Stunde WLAN = 10 Dollar) störten, sind aber wohl dem aktuellen Hype geschuldet. Ein Beispiel für die schlechte Organisation: Die Fähre, die für die Rückfahrt notwendig ist, ist überhaupt nicht mit den Bussen abgestimmt. Sie kommt um 17:45 Uhr an, der nächste Bus fährt aber erst um 19:45 Uhr. Auch finden wir andere Nationalparks unberührter und nicht weniger schön. Warum die meisten Touristen vor allem hierher kommen, können wir nur bedingt nachvollziehen.
Am Tag unserer Abreise hatten wir nach dem Aufstehen plötzlich blauen Himmel und Sonnenschein. Wir entschieden uns kurzerhand, unsere Wanderung zum Torres-del-Paine-Aussichtspunkt vom Montag zu wiederholen und die Bedingungen auszunutzen. Unsere Beine waren zwar kaum noch zu gebrauchen, aber die Top-Sehenswürdigkeit des Parks wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also ging es noch einmal 11 km den Berg hinauf und später wieder hinunter– diesmal hofften wir auf die verdiente Belohnung. Und tatsächlich hielt das Wetter, und der Weg war so viel angenehmer als beim tobenden Schneesturm zuvor.
Oben angekommen konnten wir endlich die blauen Türme in voller Pracht genießen und bei einer Tasse Tee und Pfannkuchen einen gelungenen Abschluss feiern. Auch unsere Füße waren froh, dass wir es nach über 110km im Park nun gut sein lassen konnten.
Zurück am Camper fuhren wir noch eine Weile in der Abenddämmerung durch den Park, um vielleicht einen Puma zu entdecken – leider erfolglos. Also ging es zurück nach Puerto Natales, wo wir uns eine verdiente Pizza gönnten. Czytaj więcej
Entspannte Tage in Puerto Natales
11–16 lis, Chili ⋅ 🌬 13 °C
In Puerto Natales hatten wir noch fünf Tage bis zum Start unserer 4-Tages-Wanderung (W-Trek) im Nationalpark Torres del Paine.
Da wir die letzten Wochen unheimlich aktiv waren und viel gesehen hatten, entschieden wir uns, unseren Aufenthalt hier entspannter anzugehen. Diese Entscheidung war auch ein wenig dem Wetter geschuldet, da einige leichtere Regentage bevorstanden.
Am Tag unserer Ankunft aßen wir in der Alveoli Bakery die bisher beste Pizza unserer Reise und verbrachten die (windige) Nacht auf einem Parkplatz am Wasser.
Am nächsten Morgen überraschte uns beim Frühstück die Polizei, die aber lediglich unseren Reisepass sehen wollte. Anschließend machten wir in der Stadt einige Erledigungen für den W-Trek und kauften einen kleinen Gaskocher sowie Outdoor-Nahrung. Bei einem leckeren Kaffee suchten wir auf Google Maps nach einem passenden Fitnessstudio und wurden bei „Extra Fit & Padel Gym“ fündig. Dort besorgten wir uns einen Wochenpass und waren jeden Tag trainieren. Die Workout-Serie tat nach der längeren Gym-Abstinenz richtig gut – auch wenn wir sie überall im Körper spürten.
Am dritten Tag probierten wir uns dann zum ersten Mal im Padel-Spielen aus, und es machte echt Laune. Mit Sicherheit etwas, das wir in Zukunft noch öfter spielen werden. Bei Black Lamp holten wir uns anschließend erneut hervorragende Empanadas (mit Königskrabbe 🤤) und gingen abends noch zu einem Asiaten für eine Runde Bier und Tischtennis.
Am Folgetag fuhren wir mit unserem Camper etwa 20 Minuten aus der Stadt hinaus, um die Milodón-Höhlen zu besuchen. Hier wurden im 19. Jahrhundert mehrere Höhlen entdeckt. In der größten fand man Fellreste und Knochen eines Milodons – eines prähistorischen Riesenfaultiers, das vor rund 10.000 Jahren in Patagonien lebte. Spätere archäologische Ausgrabungen brachten außerdem Fossilien von Smilodons (Säbelzahnkatzen) und Riesen-Guanakos zutage.
Die drei Besuchshöhlen lassen sich hervorragend zu einem Halbtagesausflug kombinieren, und man kann gemütlich von Höhle zu Höhle wandern. Abends ging es noch ins „La Guanaka“, wo wir Steak und Pizza aßen, und anschließend gönnten wir uns ein Patagonia-Berry-Eis. Der Legende nach kehren alle Reisenden, die diese Sorte probieren, mindestens einmal im Leben nach Patagonien zurück. Wir werden sehen. 😊
An Tag fünf fuhren wir zum Cerro Dorotea, um eine kleine, aber steile Wanderung zu machen. Der Startpunkt liegt auf einem Privatgrundstück, und wir zahlten 5.000 Pesos / 5 € pro Person. Nachdem man ein kurzes Stück durch Schaf- und Kuhweiden läuft, beginnt der stetige und recht steile Anstieg über 2,5 km. Dabei legt man knapp 500 Höhenmeter zurück, bevor man den Gipfel des Cerro Dorotea erreicht. Von oben hat man eine schöne Aussicht auf Puerto Natales sowie die umliegenden Berge und Flüsse.
Das Highlight der Wanderung waren allerdings unsere Sichtungen unterwegs: Direkt zu Beginn begegnete uns ein patagonischer Graufuchs (Zorro Gris), der sich überhaupt nicht an uns störte und verspielt umherlief. Am Ende der Wanderung kreiste dann erneut ein Andenkondor über unseren Köpfen. Zurück in der Stadt ging es wieder ins Gym, und wir kochten Pasta im Camper.
Am nächsten Tag geht es für uns dann endlich in den Torres-del-Paine-Nationalpark. Czytaj więcej
El Calafaté & das ewige Eis 🧊
9–11 lis, Argentyna ⋅ ☀️ 20 °C
Von El Chaltén ging es für uns nach dem Frühstück weiter nach El Calafaté und dem berühmten „ewigen Eis“.
Gegen Nachmittag trafen wir in El Calafaté ein, das als Ausgangspunkt für den rund 70 km entfernten Nationalpark Los Glaciares mit dem Perito-Moreno-Gletscher dient. In der kleinen Stadt tankten wir unseren Camper auf und fuhren direkt weiter an den Gletscher. Auf dem Weg dorthin kamen uns bereits zahlreiche Touristenbusse entgegen – der Spot sollte der bisher touristischste unserer Reise werden.
Nichtsdestotrotz lohnte sich unser Aufenthalt allein durch den sagenhaften Anblick des Gletschers. Die blaue Eiswand ist schon hunderte Meter vor dem eigentlichen Ziel zu sehen und ragt bis zu 70 m aus dem davorliegenden Gletschersee heraus. An entfernteren Stellen und im Zentrum des Gletschers ist das Eis rund 700 m tief – das zeigten die letzten Bohrungen. Mit einer Fläche von etwa 250 Quadratkilometern und einer Länge von über 30 km gehört der Perito-Moreno-Gletscher zu den größten Gletschern der südamerikanischen Anden. Besonders faszinierend ist, dass der Perito Moreno einer der wenigen Gletscher weltweit ist, die nicht schrumpfen, sondern stabil bleiben oder sogar wachsen. Das Wachstum hat 2020 nach jahrzehntelanger Stabilität wieder begonnen.
Nachdem wir unser Auto geparkt hatten, liefen wir über die künstlich angelegten Wege entlang des Gletschersees und hatten dank vieler Aussichtspunkte beste Sicht auf das blaue Eis. Kurz bevor der Park gegen 18 Uhr schloss, fuhren wir zu einem Wildcamping-Spot unmittelbar vor dessen Eingang. Dort verabredeten wir uns auch wieder mit Constance und Antonin, um den Abend gemeinsam bei einem Bier zu verbringen. Den Übernachtungsplatz teilten wir uns noch mit weiteren Campern, und auch ein iranisches Pärchen gesellte sich zu uns.
Am nächsten Tag buchten wir eine kleine Bootsfahrt, um eine andere Perspektive auf den Gletscher zu bekommen und ein besseres Gefühl für seine Dimensionen zu erhalten. Unser Boot startete um 11:30 Uhr und war gut besucht. Kurz nachdem wir ablegten, tummelten sich alle Passagiere oben auf dem Deck und fotografierten eifrig den Gletscher. Aufgrund der vielen Menschen und des Gedränges bleibt uns die Aktivität nicht als das große Highlight in Erinnerung – dennoch ist der Gletscher vom Wasser aus nochmal ganz anders zu sehen, und seine schiere Größe ist beeindruckend. Da der Gletscher permanent unter Spannung steht, brechen regelmäßig große Eisstücke unter donnerndem Lärm ab und stürzen in den See – die Geräuschkulisse ist wirklich gewaltig.
Der Gletscher lohnt sich auf jeden Fall und sollte bei keiner Patagonien-Reise fehlen. Allerdings reicht ein voller Tag völlig aus, um den Gletscher von Land und Wasser aus zu erkunden.
Zurück in El Calafate brachten wir noch unsere Wäsche zur Laundry, ich ging (endlich!) zum Friseur, und wir tranken noch einen Kaffee und aßen in einem libanesischen Restaurant zu Abend. Die Nacht verbrachten wir mal wieder an einer Tankstelle (WLAN!).
Am nächsten Morgen schliefen wir etwas länger, frühstückten und füllten unseren Wasservorrat wieder auf. Danach holten wir unsere saubere Wäsche ab, aßen Empanadas und tranken Kaffee. Gestärkt ging es für uns dann vier Stunden weiter nach Puerto Natales – und damit zurück nach Chile. Czytaj więcej
El Chaltén - Trekking Hauptstadt der 🌎
5–9 lis, Argentyna ⋅ ☁️ 12 °C
In El Chaltén angekommen, parkten wir unseren Camper vor dem Ortseingang auf einem großen Parkplatz. Hier sahen wir viele Wohnmobile wieder, die wir in den vergangenen Wochen bereits auf der Carretera Austral in Chile oder der Ruta 40 in Argentinien getroffen hatten. Auch die französische Familie übernachtete direkt neben uns, und wir tauschten unsere Reiseerfahrungen aus. Sie empfahlen uns, einen Jahrespass für alle argentinischen Nationalparks zu kaufen, da dieser günstiger ist, als jedes Mal einzeln den Eintritt zu bezahlen. Der Jahrespass kostet 225.000 ARS (entspricht knapp 130 €), während der Tageseintritt in den Nationalpark Los Glaciares bei 45.000 ARS (ca. 27 €) liegt. Da wir ohnehin planen, Argentinien auch außerhalb Patagoniens kennenzulernen, kauften wir den Pass ebenfalls.
Am Nachmittag brachen wir zu einer kleineren Wanderung auf, die direkt an unserem Schlafplatz beginnt. Wir besuchten die beiden Aussichtspunkte Mirador Cóndores und Mirador Águilas auf einem Rundweg. Zunächst sahen wir keine Kondore, doch im späteren Abschnitt entdeckten wir einen der riesigen Vögel unweit von uns auf einem Felsen sitzen. Langsam näherte ich mich ihm und machte einige Fotos. Der Vogel blieb völlig unbeeindruckt – und die Aufnahmen wurden großartig. Nach der Wanderung aßen wir noch etwas im Ort und übernachteten anschließend in unserem geliebten Camper.
Am nächsten Morgen stand dann die „Highlight“-Strecke des Nationalparks an: die Wanderung zur Laguna de los Tres mit fantastischer Aussicht auf die schroffen, Türme des Berges Fitz Roy. Das Wetter hätte nicht besser sein können – 15 bis 20 Grad und Sonne pur. Generell hatten wir auf unserer Reise bisher kaum Regen und richtig Glück mit dem Wetter. Die Prognose für die kommenden Tage ist ebenfalls sonnig.
Die ersten zweieinhalb Stunden der Wanderung verliefen problemlos, und immer wieder bot sich ein atemberaubender Blick auf den Fitz Roy, auf El Chaltén oder den Fluss Las Vueltas, der sich durch das Tal schlängelt. Der letzte Kilometer hatte es dann jedoch in sich: Über fast 500 Höhenmeter ging es in steilem Anstieg über Geröll und große Felsen nach oben – gemeinsam mit vielen anderen Wanderern. Zum ersten Mal in einem Nationalpark waren wir nicht allein unterwegs, sondern mussten teilweise warten, um Wanderern aus der Gegenrichtung Platz zu machen. Es gibt nur einen einzigen Pfad, den sich Auf- und Absteiger teilen.
Nach vielen anstrengenden Schritten wurden wir oben angekommen schnell für unsere Mühen belohnt: Die Aussicht auf den Fitz Roy war gigantisch. Vor ihm lag die eingeschneite Laguna de los Tres. Bei diesem Panorama tranken wir eine Tasse Tee und aßen Sandwiches und Müsliriegel. Natürlich machten wir auch das ein oder andere Erinnerungsfoto – wir hatten es geschafft! 🥳
Anschließend ging es langsam wieder bergab. Beim Abstieg musste man noch mehr auf seine Schritte achten als beim Aufstieg, und einige Wanderer rutschten immer wieder aus. Nach fast sieben Stunden waren wir schließlich wieder im Tal angekommen und hatten 22 Kilometer und 1.100 Höhenmeter zurückgelegt. Hungrig suchten wir uns ein Restaurant, um die verbrannten Kalorien wieder aufzufüllen. Die beiden Burger, die wir bestellten, waren jedoch leider die schlechtesten, die wir je gegessen haben. Als Krönung fand Antra als Vegetarierin sogar alte Baconstücke in ihren Pommes. Das Bier zum Happy-Hour-Preis schmeckte glücklicherweise trotzdem. Zurück im Camper fielen wir erschöpft ins Bett und schliefen sofort ein.
Am nächsten Tag starteten wir gemütlich. Nach dem Frühstück machte ich ein kleines Workout, wir putzten den Camper und füllten unseren Wasservorrat am Info-Center wieder auf. Danach machte Antra Pfannkuchen, und gegen 14 Uhr fuhren wir in die Stadt.
Von dort ging es die nächsten 2,5 Stunden mit dem Schlauchboot zum Rafting über den Río de las Vueltas. Wir waren zu siebt im Boot und hatten eine richtig coole Gruppe erwischt, die uns während der Fahrt jede Menge Tipps für unsere Weiterreise durch Argentinien und Uruguay gab. Später wurden noch Nummern ausgetauscht, damit wir Bescheid geben können, sobald wir in ihrer „Heimat“ vorbeikommen.
Das Rafting selbst hat super viel Spaß gemacht, und mit Lolli hatten wir einen Guide, der das schon seit 35 Jahren macht – einer der lustigsten Guides, die ich je getroffen habe. Unter seinen Anweisungen meisterten wir die Fahrt über den Fluss und die Stromschnellen (Kategorie III+) problemlos und genossen jeden Moment. Begleitet wurden wir von zwei Rescue-Kajaks, die sich allerdings eher als unsere Fotografen hervortaten. Beim nächsten Mal darf es aber gerne noch etwas mehr Action sein
Zurück in El Chaltén aßen wir in einem veganen Restaurant – happy wife, happy life 😀. Das Essen war super lecker, und im Anschluss gönnten wir uns noch ein ebenfalls richtig gutes Eis, bevor wir die Nacht wieder auf unserem „Stammplatz“ verbrachten.
An unserem letzten Tag unterhielten wir uns nach dem Frühstück noch eine Weile mit Constance und Antonin (🇫🇷-Family) und tranken gemeinsam einen Kaffee. Danach brachen wir zur Wanderung „Laguna Torres“ auf, um noch einmal einen anderen Blick auf die Gebirgskette zu erhalten. Statt des Fitz Roys stand diesmal der große, aber isolierte Gipfel des Cerro Solo Torre im Fokus.
Nach knapp 2,5 Stunden erreichten wir unser Ziel samt des davorliegenden Sees „Lago Torres“ – eine vergleichsweise moderate Wanderung. Der See war diesmal nicht schneebedeckt, doch der Gletscher hatte eine Reihe kleiner Eisschollen in ihn gespült. Gemeinsam mit einigen anderen Wanderern genossen wir den wundervollen Ausblick, der sich uns bot.
Nach einer kurzen Stärkung und einer Tasse Tee liefen wir seitlich an der Lagune noch einen kleinen Pfad bergauf, der – mit der Lagune zu unserer Linken und der Berglandschaft zu unserer Rechten – zu einem weiteren Aussichtspunkt führte. Nach knapp einer Stunde und weiteren 350 Höhenmetern erreichten wir den Mirador Maestri und konnten die Gletscherlandschaften und das Eisfeld bestaunen.
Nach insgesamt etwa 5,5 Stunden (850 hm) kehrten wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück und fuhren anschließend zum Campingplatz. Die Wanderung war für uns nicht weniger schön als der „Laguna de los Tres“-Weg, der so viele Reisende nach El Chaltén lockt.
Am Campingplatz gab es anschließend Ravioli, und ich machte noch ein kleines Workout. Zu meiner Überraschung bekam ich dann Besuch von einem vierbeinigen Freund/ Andenschakal🦊.
Die Tage hier in El Chaltèn hätten für uns nicht schöner sein können. Die Stadt ist deutlich touristischer und hat alles zu bieten was man benötigt. Wir waren gemeinsam mit anderen Camper etwas außerhalb der Ortschaft und hatten bei bestem Wetter vier wundervolle Tage. Czytaj więcej
Ab durch die Steppe 🏜️
4–5 lis, Argentyna ⋅ ☀️ 18 °C
Von unserem traumhaften Aufenthalt im Patagonia-Nationalpark ging es weiter nach El Chaltén, das als Trekking-Hauptstadt der Welt gilt. Zwischen unserem derzeitigen Standort und unserem Ziel lagen rund 600 km durch die argentinische Steppe.
Da entlang der Strecke kaum weitere Highlights zu finden sind, entschieden wir uns, direkt nach El Chaltén zu fahren, ohne noch einen Sightseeing-Stopp einzulegen. Lediglich in Gobernador Gregores hielten wir entlang der Ruta 40 an – dies ist die letzte verlässliche Möglichkeit, um Diesel zu tanken und Einkäufe zu erledigen. Wasser erhielt unser Camper diesmal von der örtlichen Feuerwehr (Bomberos), die uns netterweise aushalfen und ausgesprochen freundlich waren. Da es bereits spät wurde, aßen wir noch leckere Empanadas zu Abend und übernachteten gemeinsam mit anderen Campern auf einem großen Parkplatz hinter der Tankstelle.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf die letzten 300 km nach El Chaltén. Auf unserem Weg durch die Steppe sahen wir hunderte Guanakos entlang der Strecke. Zäune sollen verhindern, dass die Tiere auf die Fahrbahn gelangen und Unfälle verursachen. Leider springen viele Guanakos einfach über die Zäune und bleiben dabei manchmal mit den Hinterbeinen hängen, sodass sie sich nicht mehr selbst befreien können. Entsprechend mussten wir auf unserem Weg leider zahlreiche tote Tiere sehen.
Die Straße nach El Chaltén ist stellenweise in hervorragendem Zustand, wechselt sich jedoch immer wieder mit kurzen Abschnitten ab, die von tiefen und großen Schlaglöchern durchzogen sind – konzentriertes Fahren ist daher Pflicht. Der Feuerwehrmann in Gobernador Gregores erzählte uns, dass das Abschleppen von Autos den größten Teil ihrer Arbeit ausmacht.
Nach einiger Zeit zeichnete sich schließlich der berühmte Fitz Roy mit seinen schneebedeckten Gipfeln am Horizont ab – wir waren am Ziel! Die nächsten Tage werden wir mit Wandern und in der Natur verbringen. Wir freuen uns darauf! Czytaj więcej
Bienvenidos a Argentina! 🇦🇷
1–4 lis, Argentyna ⋅ 🌬 13 °C
Mit dem Camper fuhren wir gegen Abend zur chilenischen Grenze. Nach einer kurzen Verwirrung darüber, welche Dokumente wir nun vorzeigen mussten, war der Ausreisestempel auch schon im Reisepass, und wir fuhren einige Kilometer weiter zur argentinischen Passkontrolle. Auch hier waren wir allein am Grenzposten und konnten nach wenigen Minuten zum ersten Mal über argentinische Straßen fahren. Wir sind im zweiten Land unserer Reise angekommen 🥳. Das vorherige Aussortieren unseres Kühlschranks hätten wir uns übrigens sparen können – anders als online beschrieben, hat niemand unser Auto genauer inspiziert.
In Argentinien fuhren wir noch etwa 50 km weiter bis in die kleine Stadt Perito Moreno, um dort unsere Vorräte aufzufüllen. Die Nacht verbrachten wir ungestört am Stadtrand.
Am nächsten Morgen kauften wir noch ein paar Dinge ein und fuhren dann weiter auf der Ruta 40 zum Nationalpark Patagonien, den wir bereits auf chilenischer Seite besucht hatten. Auch wenn beide Parks denselben Namen tragen, sind sie doch sehr unterschiedlich. Gleich zu Beginn machten wir eine kleine Wanderung namens Tierra de Colores und bestaunten die Felsformationen, die in bunten Farben fast schon leuchteten. Zurück am Auto fuhren wir weitere 20 km tiefer in den Park und besuchten das Planetario, das als Museum und Informationszentrum dient. Mit den beiden Angestellten verstanden wir uns auf Anhieb gut und besprachen, was wir am nächsten Tag unternehmen könnten. Danach sahen wir uns das Museum an, das die Völkerbewegungen der Kontinente thematisiert.
Zum ersten Mal tranken wir hier auch Mate-Tee, das Nationalgetränk Argentiniens. Wie üblich teilten wir uns alle denselben Mate-Becher und tranken durch einen metallenen Strohhalm mit kleinem Filter am Ende. Uns schmeckte der Tee auf Anhieb – er dient hier als Ersatz für Kaffee.
Am nächsten Tag lernten wir eine fünfköpfige französische Familie kennen, die seit Juni ebenfalls mit dem Camper unterwegs ist und ein Jahr Auszeit nimmt. Anschließend wanderten wir den Circuito Panorámico, der uns etwa vier Stunden durch den Park führte. Unterwegs sahen wir einige Andenkondore am Himmel kreisen sowie viele der flugunfähigen Vögel Choique, die kleinen Straußen ähneln. Auch Choique-Babys waren dabei, ebenso wie Guanakos, unsere ständigen Begleiter. Die Wanderung war sehr angenehm, und der Blick über den Canyon erinnerte uns stellenweise an unseren Besuch im Grand Canyon im letzten Jahr. Nur auf die tausenden (!) Heuschrecken mussten wir achten, die an manchen Abschnitten vor uns herumsprangen – sehr zum Missfallen von Antra.
Zurück am Camper gab es Pfannkuchen, und wir besuchten noch einmal das Planetario, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen und unsere Outin-Espressomaschine zu demonstrieren. Einer der Mitarbeiter erzählte uns, dass er früher ein eigenes Café mit viel Herzblut betrieben hatte, es aber nach Corona leider schließen musste. Also testeten wir seine Kaffeebohnen und tranken viel zu viel Espresso.
Auch diese Nacht verbringen wir noch im Park, bevor es morgen weitergeht. Czytaj więcej
Chile Chico an der 🇨🇱/🇦🇷 Grenze
30 paź–1 lis, Chili ⋅ ⛅ 14 °C
Weiter geht es für uns in Richtung Grenze nach Chile Chico. Diesmal hatten wir auch die Straßensperrung aufgrund der Sprengarbeiten auf dem Schirm und konnten diese zeitlich gut passieren. Nach einem anfangs schwer zu befahrenden Untergrund erreichten wir nach einiger Zeit eine kurvige Straße, mit Felsen auf der rechten Seite und dem General-Carrera-See auf der linken. Mehrmals hielten wir an, um die türkisblauen Seen zu fotografieren – oder Wildpferde und deren Nachwuchs.
In Chile Chico angekommen, aßen wir in einem richtig leckeren Sushi-Restaurant einen Sushi-Burger und Sushi zum Abendessen. Nicht lange nach unserer Ankunft im Restaurant stellte sich uns ein Chilene vor, der uns anbot, auf seiner Farm zu übernachten. Auch wenn wir das Angebot gerne angenommen hätten, scheiterte es später daran, dass wir den Ort nach mehreren Anläufen einfach nicht fanden. Also ging es doch auf einen Campingplatz (den ersten nach langer Zeit), um unseren Wasservorrat aufzufüllen und unseren treuen Begleiter mal wieder zu putzen.
Am nächsten Tag hatten wir dann einen „Chill-Tag“ geplant. Zuerst brachten wir unsere Wäsche weg und aßen die bis dato beste Empanada unserer Reise. Gut gestärkt liefen wir anschließend zu einem Aussichtspunkt am Rande der Stadt, um den Blick auf Chile Chico von oben zu genießen. Heute liefen fast alle Bewohner in Kostümen herum – offenbar wird Halloween in Südamerika noch größer gefeiert als bei uns. Auch die meisten Restaurants waren entsprechend dekoriert.
Am darauffolgenden Tag wollten wir zum Jeinimeni-Nationalpark fahren, um uns das Valle Lunar (Mondtal) anzuschauen. Leider stellten wir beim Online-Buchen der Tickets fest, dass der Park angeblich geschlossen sei. Da uns das komisch vorkam, fuhren wir trotzdem hin. Der Ranger vor Ort erklärte uns, dass das Ticketsystem derzeit Probleme habe, und ließ uns einfach passieren. Unseren Camper parkten wir direkt am Eingang, da wir ihm die letzten zwei Kilometer auf der Schotterpiste zum Startpunkt der Wanderung nicht zumuten wollten.
Die Wanderung selbst ist ein etwa 8 km langer Rundweg, an dessen Ende das Mondtal auf uns wartete. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stopp bei einer der „Las Manos“-Höhlen. Indigene Völker bemalten hier einst die Höhlen mit Händen und Tieren.
Weiter ging es dann zum Mondtal, das zwar nur auf einem kleinen Areal so richtig zum Vorschein kommt, aber dort fühlt man sich wirklich, als wäre man auf dem Mond. Statt Gras oder Steppe steht man plötzlich auf einem weißen Untergrund, und überall ragen helle Felsbrocken hervor – wirklich beeindruckend und wieder eine ganz neue Facette Chiles.
Nach einigen Fotos ging es für uns zurück nach Chile Chico. Dort sortierten wir noch unseren Kühlschrank aus und fuhren weiter zur Grenze. Das nächste Land wartet! 🥳 Czytaj więcej
Cochrane & Patagonia Nationalpark 🦙🦙🦙
28–30 paź, Chili ⋅ ☁️ 15 °C
Von Villa Cerro Castillo brachen wir nach dem Frühstück mit dem Patagonia-Nationalpark als Ziel auf.
Die Strecke sollte eigentlich zweieinhalb Stunden dauern, und wir planten, gegen 14:00 Uhr am Nationalpark anzukommen, um noch eine kleine Wanderung zu machen. Kurz vor Erreichen des Parks mussten wir dann jedoch ungewollt einige Stunden pausieren. Im letzten Streckenabschnitt finden unter der Woche von 11:30 bis 15:30 Uhr Sprengungen statt – vermutlich, um Schiefer abzubauen.
Um die knapp zwei Stunden zu überbrücken, bis es weitergeht, fuhren wir mit dem Camper einige hundert Meter zurück und parkten an einer kleinen Parkbucht am Fluss Río Baker. Dort kochten wir uns Pasta zum Mittag, liefen hinunter an den Fluss, und ich machte noch ein kurzes Workout.
Als die Straßensperre aufgehoben wurde, entschieden wir uns, spontan nach Cochrane zu fahren, um in der kleinen Stadt zu übernachten. Dort konnten wir unsere Vorräte auffüllen, aßen in einem Café zu Abend und liefen anschließend zu einem Aussichtspunkt mit schönem Blick über die Kleinstadt.
Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück zum Nationalpark Patagonia. Auf dem Weg dorthin sahen wir bereits unsere ersten freilaufenden Guanakos direkt neben der Straße – also musste natürlich die Kamera rausgeholt und erstmal ein Fotoshooting eingelegt werden.
Der Nationalpark selbst ist super gepflegt, wirkt neu und modern – ein klarer Kontrast zu den bisherigen Parks, die eher etwas heruntergekommen wirken. Nach einem Gespräch mit dem Ranger entschieden wir uns, den Lagunas Altas Rundweg (22 km, 1.000 hm) zu wandern.
Antra entschied sich, ihre Wanderschuhe im Auto zu lassen und die nächsten fast sechs Stunden in Turnschuhen zu wandern – keine gute Idee, wie sich später herausstellen sollte.
Zu Beginn der Wanderung hatten wir noch viele Guanakos als Begleiter, die jedoch offenbar keine Lust auf den bevorstehenden Anstieg hatten. Nach den ersten 200 Höhenmetern waren unsere vierbeinigen Freunde verschwunden, und wir hielten stattdessen Ausschau nach den ebenfalls ansässigen Pumas. Einerseits will man so ein Tier natürlich in seinem natürlichen Lebensraum sehen, andererseits hat man doch ein etwas mulmiges Gefühl. Für den Fall einer direkten Begegnung gilt: nicht wegrennen, dem Puma in die Augen sehen, groß machen und laut sein – das teilte uns sowohl der Ranger als auch ein Warnschild am Wanderweg mit. Während unserer Wanderung waren die Guanakos allerdings die gefährlichsten Tiere, denen wir begegneten: Zwei von ihnen rannten Antra fast über den Haufen, als sie plötzlich losgaloppierten.
Die gesamte Strecke führte über einen schmalen, kaum sichtbaren Pfad. Anzeichen menschlichen Eingreifens gab es keine – keine Toiletten, keine Bänke, nichts. Nur die Natur und wir. Tatsächlich trafen wir an diesem Tag keinen einzigen anderen Wanderer. Der Pfad wurde stellenweise von einem kleinen Bach überflutet, wodurch Antra nasse Füße bekam und sich schließlich entschied, die Schuhe ganz auszuziehen, um eine Wasserstelle zu überqueren. Beim nächsten Mal werden wohl doch wieder die Wanderschuhe angezogen. 🤓
Die Wanderung hat uns bisher am besten gefallen, da sich die Vegetation ständig verändert: mal Gras, mal Stein, mal Steppengras – und schließlich läuft man oben entlang der Bergklamm. Die Aussicht von dort ist fantastisch: schneebedeckte Berge im Hintergrund, zahlreiche kleine Bergseen und das Tal voller Guanakos.
Letztere begleiteten uns dann auch wieder auf den letzten beiden Kilometern zurück zum Camper. Dort angekommen, waren wir zwar ziemlich platt, würden diese Wanderung aber jederzeit wieder machen. Abends kochten wir noch etwas und gingen später – mangels Wasser leider ohne Dusche – ins Bett.
Am nächsten Morgen besuchten wir das Park-Museum, das sich mit dem Artensterben der Tiere und den Konsequenzen des Bevölkerungswachstums beschäftigt. Dort erfuhren wir auch, dass der Park erst 2018 gegründet wurde, nachdem er aus Privatbesitz herausgekauft und an Chile übergeben worden war. Das Museum beinhaltet außerdem eine „Bildergalerie“ mit leuchtenden Tieren. Wenn man einen Hebel betätigt, erlischt das Licht, und man sieht, welche Tiere zu welcher Zeit ausgestorben sind und welche in absehbarer Zeit aussterben werden – das stimmt einen doch sehr nachdenklich.
Nach dem Museumsbesuch liefen wir noch den 10 km langen Chacabuco River Trail, dessen Endpunkt eine Hängebrücke ist. Auch hier sahen wir wieder viele Guanakos. Die Brücke selbst war eine kleine Mutprobe für Antra, die aber trotz Höhenangst die andere Seite des Canyons erreichte.
Nach dem Mittagessen ging es für uns weiter Richtung Grenze. 🇨🇱🇦🇷 Czytaj więcej
Puerto Rio Tranquilo & Marble Caves
27–28 paź, Chili ⋅ ☀️ 11 °C
Von Villa Cerro Castillo ging es 2,5 Stunden weiter nach Puerto Río Tranquilo. Der erste Abschnitt lief noch über eine geteerte Straße, später ging es viele Kilometer über Schotterpisten weiter. Dennoch ist die Carretera Austral noch in einem gut befahrbaren Zustand. Direkt zu Beginn hat sich unser Camper bemerkbar gemacht und die Öllampe ging an. Nach einem kurzen Stopp haben wir Öl aufgefüllt und können nun hoffentlich wieder auf unser Arbeitspferd vertrauen.
Kaum in Puerto Río Tranquilo angekommen, buchten wir eine Bootstour, um uns die hier berühmten Marble Caves anzuschauen. Die Marble Caves bestehen aus über 300 Millionen Jahre alten Kalksteinformationen, die über unendlich viele Wellenbewegungen ausgehöhlt wurden. Je nach Stand der Sonne verwandeln sich die Wände in ein Farbspiel aus Weiß, Grau, Blau und tiefem Türkis. Der Höhepunkt dieser Marmorformationen ist die Marmorkathedrale. Die Bootstour bei sonnigem Wetter und knapp 10 Grad dauerte etwa 3 Stunden und lohnte sich (30.000 CLP für die Full Tour).
Es gibt sogar einen kleinen „Zoo“ zu betrachten. Einer der riesigen Marmor-Felsen erinnert mit etwas Vorstellungskraft an verschiedene Tiere, darunter eine Schildkröte, ein Fisch, ein Elefant oder ein Hund/Labrador. Letzteren habe ich auch versucht, auf dem Bild einzufangen.
Zurück an Land ging es für uns direkt ein Sandwich essen und anschließend noch etwas an den Strand des angrenzenden Sees „Lago General Carrera“, der sogar über die Landesgrenze nach Argentinien reicht. Hier hat der See interessanterweise einen anderen Namen: „Buenos Aires“.
Unseren Camper stellten wir neben einer Reihe weiterer Camper direkt in der kleinen Ortschaft an der „Hauptstraße“ ab. Zum ersten Mal waren wir nachts nicht alleine, sondern teilten uns einen Schlafplatz mit weiteren Reisenden. Czytaj więcej
Traumhaftes Villa Cerro Castillo ⛰️
25–27 paź, Chili ⋅ ☁️ 6 °C
Die Weiterfahrt entlang der Carretera Austral nach Villa Cerro Castillo sollte eines der bisherigen Highlights unserer Reise werden. Den Regen ließen wir endlich hinter uns, und bei strahlendem Sonnenschein ging es weiter in Richtung des kleinen Bergdorfs, das zugleich den Zugang zum Cerro-Castillo-Nationalpark bildet.
Nach einigen Kilometern begann der Aufstieg in die Andenlandschaft – vorbei an schneebedeckten Gipfeln, tiefgrünen Wäldern und glasklaren Flüssen. Die legendäre Ruta 7 (Carretera Austral), die sich über mehr als 1.200 Kilometer von Puerto Montt bis nach Villa O’Higgins schlängelt, führt hier durch beeindruckende Täler. Besonders spektakulär ist der Río Simpson, dessen türkisblaues Wasser sich wild durch eine enge Schlucht windet – ein beliebtes Ziel auch für Kajakfahrer und Angler.
Nach der Abfahrt aus den Bergen taucht schließlich Villa Cerro Castillo im Tal auf – mit dem imposanten, zackigen Berg Cerro Castillo im Hintergrund, dessen Name übersetzt „Burgberg“ bedeutet. Die kleine Ortschaft mit rund 550 Einwohnern besteht aus nur wenigen Straßen, hat aber alles, was man als Reisender braucht: kleine Mini-Markets, eine Tankstelle, einige gemütliche Restaurants und Unterkünfte. Bei einer leckeren Pizza und stabilem WLAN planten wir die nächsten Tage – unseren Camper parkten wir einfach direkt vor der Pizzeria, um auch nachts noch ein bisschen vom WLAN profitieren zu können. 😅 Die Nacht selbst wurde aber leider durch die vielen bellenden Hunde gestört, sowie die kalten Temperaturen (-4 Grad).
Am nächsten Tag stand der Besuch des Cerro-Castillo-Nationalparks auf dem Programm. Der Park gehört noch zu den weniger touristischen Regionen Patagoniens, ist aber landschaftlich atemberaubend – viele sagen, er erinnere an das unberührte Patagonien vor Jahrzehnten. Nachdem wir unseren Camper am Parkeingang geparkt hatten, wollten wir ursprünglich den berühmten Cerro Castillo Trek laufen. Leider war der Hauptweg wegen einer Lawine in der Vorwoche ohne Guide gesperrt. Als Alternative entschieden wir uns für den Estero Parada Trail.
Dieser Weg führt entlang eines Flusses durch dichte Wälder und bietet immer wieder beeindruckende Ausblicke auf Gletscher, Wasserfälle und den Cerro Castillo selbst. Bei sonnigem Wetter konnten wir die Traumlandschaft während unserer 5,5-stündigen Wanderung (21 km, 850 Höhenmeter) in vollen Zügen genießen – definitiv eine der schönsten Etappen unserer bisherigen Reise.
Zurück im Dorf ließen wir den Tag im Ruta 7 Restaurant bei einem herzhaften Abendessen ausklingen. Auch unseren Wasservorrat des Campers durften wir auffüllen. Die Nacht verbrachten wir wieder auf unserem „Stammplatz“ gegenüber der Pizzeria. Czytaj więcej
Der Regen findet uns 🌧️
23–25 paź, Chili ⋅ ⛅ 10 °C
Von Chaitén fuhren wir weiter Richtung Süden. Der nächste Stopp sollte der kleine Küstenort Puyuhuapi werden, der gleichzeitig das Tor zum Queulat-Nationalpark ist. Puyuhuapi ist bekannt für seine heißen Quellen und seine Lage an einer fjordähnlichen Bucht, umgeben von dichtem Regenwald. Der Nationalpark wiederum ist berühmt für die Wanderung mit Blick auf den „hängenden Gletscher“ Ventisquero Colgante sowie für seine Bootstouren auf den smaragdgrünen Bergseen.
Leider nahmen wir den Regen vom Vortag mit und dieser sollte auch am nächsten Tag noch anhalten. Daher entschieden wir uns, die Wanderung im Nationalpark ausfallen zu lassen. Später erfuhren wir, dass ohnehin große Teile des Parks aufgrund von Wartungsarbeiten gesperrt waren. In Puyuhuapi verbrachten wir den restlichen, regnerischen Tag im Café und am Abend im Restaurant Comuy Huapi. Hier gab es für mich zum ersten Mal ein hervorragendes Black-Angus-Steak.
Außerdem reparierte ich noch ein kleines Leck in unserem Dachfenster mit Klebeband und Müllbeutel, und wir buchten unseren Aufenthalt sowie die Unterkunft im Torres-del-Paine-Nationalpark – dort soll es am 17. November losgehen.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Coyhaique. Coyhaique ist die größte Stadt der Región de Aysén und das wirtschaftliche Zentrum Nordpatagoniens. Sie liegt unweit des Cerro-Castillo-Nationalparks, der als eines der landschaftlichen Juwelen der Region gilt – schroffe Gipfel, türkisfarbene Lagunen und spektakuläre Wanderungen.
Auf unserer knapp dreistündigen Fahrt dorthin fuhren wir über einen Schotterabschnitt, auf dem eine 180°-Kurve die nächste jagte, während wir fast 500 Höhenmeter in kürzester Zeit zurücklegten. Gleichzeitig setzte zum ersten Mal Schneeregen ein. Nichtsdestotrotz war dieser Abschnitt der Carretera Austral bisher der schönste für uns und zeigte das „raue“ Patagonien. Hier sahen wir auch unser erstes Guanako im Vorbeifahren. Yeah!🦙🥳
In Coyhaique erkundeten wir noch etwas die Stadt und aßen abends im Restaurant La Esquina Tropera – Antra eine gesunde Bowl und ich einen Burger. Die Nacht verbrachten wir schließlich auf einem Parkplatz etwas außerhalb der Stadt. Die Nächte sind aktuell bei etwas über 0 Grad. In der nächsten Woche soll es aber über 15 Grad geben.
Am nächsten Tag unternahmen wir nach dem Frühstück eine 3,5-stündige Wanderung im Coyhaique-Nationalpark, der direkt am Stadtrand beginnt. Die Wanderung führte entlang von Nadelbäumen und kleineren Seen – schön, aber nicht weiter spektakulär. Auch für diesen Nationalpark mussten wir 8 € Eintritt bezahlen, was sich im Vergleich zu den anderen Parks eher nicht lohnt.
Zurück am Camper fuhren wir weiter in Richtung Villa Cerro Castillo. Czytaj więcej
Mit der Fähre von Honopiren nach Chaiten
20–23 paź, Chili ⋅ 🌧 10 °C
Mit „repariertem“ Camper begann für uns nun die „Fähren-Strecke“. Zunächst fuhren wir durch Puerto Montt und stockten unsere Vorräte auf. Anschließend ging es weiter zur Fähre in La Arena. Das Schiff fährt dort aktuell alle halbe Stunde, und um 18:30 Uhr begann unsere Überfahrt nach Caleta Puelche, wo wir kurz nach 19 Uhr mit unserem Camper die Weiterfahrt in Richtung Hornopirén antreten konnten.
Kurz vor Hornopirén suchten wir über iOverlander wieder einen Schlafplatz in der Nähe eines Flusses und aßen dort zu Abend. Von Hornopirén ging am nächsten Tag eine große Fähre (muss vorher online gebucht werden) nach Caleta Gonzalo. Die Fahrtzeit beträgt etwas über fünf Stunden und kostet mit Camper und zwei Personen knapp über 100 €.
Wieder an Land fuhren wir noch einige Kilometer die Carretera Austral in Richtung Süden, bevor wir an einem kleinen Parkplatz anhielten, um eine kurze Wanderung im Pumalín-Park zu machen. Die Wanderung ist für ihre uralten Lärchenbäume bekannt, die laut letzten Studien bis zu 2000 Jahre alt sind und fast an Mammutbäume erinnern. Nach knapp einer Stunde wollten wir eigentlich noch eine weitere, kleinere Wanderung unternehmen, die wir jedoch aufgrund eines gesperrten Streckenabschnitts nicht erreichen konnten.
So suchten wir uns stattdessen gegen 17 Uhr einen Platz für die Nacht in der Nähe der Straße – mit fantastischem Ausblick auf Berge und Seen. Wir kochten zu Abend, und ich machte noch ein kleines Workout. Ab sofort will ich täglich mindestens 100 Liegestütze und 100 Sit-ups machen, um nicht komplett aus der Form zu geraten.
Am nächsten Tag hielten wir nach dem Frühstück nur wenige Kilometer weiter, um den Wanderweg zum Vulkan Chaitén zu laufen. Die Route beginnt direkt an der Carretera Austral und führt zunächst durch ein Waldstück. Im späteren Verlauf des Weges zeigt sich sowohl die Verwüstung des letzten Vulkanausbruchs von 2008 als auch die Schönheit und Regeneration des Ökosystems. Auf dem Weg nach oben sieht man noch viele tote oder verbrannte Bäume, die das Ausmaß der Zerstörungskraft verdeutlichen.
Je weiter der Weg führt, desto steiler geht es über große Stufen nach oben. Am Ziel angekommen hat man einen wundervollen Blick auf den Vulkan sowie dessen Krater, der teilweise mit Wasser gefüllt ist. Aus dem aktiven Vulkan steigt Rauch empor, und in der Ferne sieht man das Meer – ein wirklich beeindruckender Anblick.
Nach dem Rückweg fuhren wir nach Chaitén, um etwas zu essen, und anschließend zum Santa-Barbara-Strand, in der Hoffnung, Delfine in der kleinen Bucht zu sehen. Leider blieb uns dieses Erlebnis verwehrt, also suchten wir auf einem kleinen Campingplatz zurück in Chaitén Unterschlupf für die Nacht. Dort planten wir die nächsten Tage und brachten unsere Wäsche in eine Wäscherei.
Morgen geht es dann weiter in Richtung Queulat-Nationalpark. Ursprünglich wollten wir noch zum Rafting nach Futaleufú, aber aufgrund der regnerischen Wettervorhersage sehen wir davon ab. Czytaj więcej
„Deutsches“ Frutillar und Puerto Varas
18–20 paź, Chili ⋅ ☁️ 19 °C
Auf dem Weg von Pucón nach Puerto Varas stellten wir unseren Camper etwa auf halber Strecke auf einem Schotterparkplatz ab, der im Wald und unweit der Ruta 5 lag, die uns am nächsten Tag nach Puerto Varas bringen sollte. Der Übernachtungsplatz (gefunden via iOverlander) war ideal, und wir hatten eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück etwas mehr als zwei Stunden nach Frutillar, eine kleine deutsche Kolonialstadt kurz vor Puerto Varas. Im 19. Jahrhundert sollte der Süden Chiles weiter erschlossen werden, und der damalige Präsident warb gezielt Deutsche an, um das Land zu kultivieren und handwerkliche Fähigkeiten weiterzugeben. Um 1850 bauten deutsche Siedler dann Frutillar auf. In der kleinen Stadt und generell in Chile ist der deutsche Einfluss deutlich spürbar – vor allem das Bierbrauen und Kuchenbacken sind nicht nur hier, sondern in ganz Chile verbreitet. Immer wieder findet man kleine „Kuchen“-Schilder in Ortschaften, und eines der beliebtesten Biere ist Kunstmann, ebenfalls von deutschen Einwanderern gegründet.
Darüber hinaus ist Frutillar durch seine Lage am Llanquihue-See sowie den direkten Blick auf den Osorno-Vulkan wunderschön.
Auf der Weiterfahrt nach Puerto Varas entschieden wir uns, die Stadt zunächst links liegen zu lassen und noch ein Stück weiter Richtung Vicente Pérez Rosales Nationalpark zu fahren. Kurz vor dem Eingang des Parks fanden wir wieder über die iOverlander-App eine verlassene Schule, hinter der wir mit unserem Camper übernachteten. Die Schule musste vor einigen Jahren schließen, da es in der Gegend nicht mehr genügend Kinder gibt. In der Schule selbst liegen noch haufenweise Bücher, die uns beim Spanischlernen behilflich sein könnten. 🤓
Am nächsten Morgen fuhren wir dann in den Nationalpark. Unser erster Stopp waren die „Saltos del Río Petrohué“. Der Río Petrohué (Río = Fluss) zerschellt hier an großen Felsen, wodurch sich zahlreiche kleine Wasserfälle und türkisfarbene Becken bilden. Im Hintergrund ragt der allgegenwärtige Osorno-Vulkan empor – die Kulisse ist wirklich traumhaft. Nach einem kurzen Spaziergang durch die weitere Parkanlage fuhren wir weiter zu unserem eigentlichen Ziel: dem Wanderweg zum La Picada-Aussichtspunkt.
Der Wanderweg ist knapp 14 km lang, und das erste Drittel der Strecke verläuft entlang eines schwarzen Vulkanstrandes am See Todos los Santos. Nach einigen Kilometern stiegen wir dann durch einen kleinen Canyon hinauf, der sich bei einem der Vulkanausbrüche gebildet hat. Anschließend ging es weiter zum Aussichtspunkt, von dem man einen spektakulären Blick auf die sechs Vulkane Osorno, Puntiagudo, Calbuco, Tronador, Casablanca und Puyehue sowie auf die Seen Todos los Santos und Llanquihue hat. Nachdem wir den Ausblick bei Toast und Tee genossen hatten, ging es durch den Wald zurück zum Startpunkt. Der heutige Wanderweg (3 h 30 min, 14 km) hat uns bisher am besten gefallen – die Abwechslung aus Strand, Wald, Vulkan, Seen und Bergen ist einfach unglaublich.
P.S.: Für den großen Parkplatz direkt zu Beginn des Parks haben wir etwa 5 € bezahlt. Fährt man jedoch den kleinen Weg links am Parkplatz vorbei, findet man jede Menge kostenlose Parkplätze. Das ist leider reine Abzocke.
Auf dem Rückweg hielten wir auch diese Nacht wieder an der alten Schule, bevor es am nächsten Tag nach Puerto Varas ging, um unseren Camper in die Werkstatt zu bringen. Die Reparatur war hoffentlich erfolgreich – an unserem Wasserhahn war ständig Wasser ausgetreten und in den Innenraum gelaufen. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob das Leck endlich gestopft ist. In Puerto Varas planten wir ansonsten in einem Café die nächsten Etappen unserer Reise. Czytaj więcej
Die Gegend von Pucon & Vulkan Villarica
14–17 paź, Chili ⋅ ☁️ 14 °C
Gegen Abend kamen wir nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt in Pucón an.
Auf halber Strecke mussten wir laut Google Maps einen rund 30 km langen Schotterweg zurücklegen, auf dem sich Schlagloch an Schlagloch reihte und uns ordentlich durchschüttelte.
In Pucón steuerten wir direkt einen Campingplatz an, der jedoch noch geschlossen war. Glücklicherweise fanden wir etwas weiter die Straße entlang einen weiteren Platz, auf dem wir übernachten durften.
Am ersten vollen Tag (Mittwoch) besuchten wir Ermitaño Expediciones und informierten uns über den Aufstieg zum aktiven Vulkan Villarrica, der von Pucón aus gut zu sehen ist. Nachdem wir alle nötigen Infos erhalten hatten, buchten wir den 11-stündigen Aufstieg für Freitag. An diesem Tag sollte es laut Vorhersage keine Wolken geben, und die Bedingungen (Schnee, Wind, Wetter) waren insgesamt am besten für diese Woche. Bei der Anprobe der Ausrüstung bekam Antra Stiefel in Größe 42 – mir passten die in 41. 😳
Anschließend gaben wir unsere Wäsche ab und besuchten den kleinen Park Ojos del Caburgua. Das Highlight sind die Wasserfälle, die aus mehreren Richtungen in ein gemeinsames Becken stürzen. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Fälle und des Flusses ging es zurück nach Pucón.
Am zweiten Tag stand der Nationalpark Huerquehue auf dem Plan, der für seine vielen Bergseen bekannt ist und nur etwa 30 Minuten entfernt liegt. Dort wanderten wir den sogenannten Lago-Pfad, der an vier kristallklaren Seen vorbeiführt und rund fünf Stunden dauert. Die letzten drei Seen (Chico, Verde und Toro) erreicht man erst nach über 800 Höhenmetern. Unterwegs machten wir noch Halt bei zwei Wasserfällen, die etwas abseits der Hauptstrecke lagen. Die Wanderung war zwar anstrengend, aber absolut lohnenswert. Durch den Regen am Vortag war der Weg stellenweise ziemlich matschig. Die laut Apple Watch verbrannten 1.250 Kalorien holten wir uns anschließend bei einer chilenischen Pizzeria direkt wieder zurück. 😅 Danach ging es früh ins Bett – der Wecker für den Vulkanaufstieg sollte nämlich schon um 5 Uhr klingeln.
Am nächsten Morgen fuhren wir kurz vor 6 Uhr mit dem Camper zum Treffpunkt. Dort packten wir unsere Ausrüstung zusammen und fuhren mit unserer international bunt gemischten Gruppe zum Fuß des Vulkans im Villarrica-Nationalpark.
Mit großem Rucksack (u. a. mit Eisaxt, Steigeisen und Atemmaske) machten wir uns auf den Weg zur 2.847 m hohen Spitze des Vulkans. Insgesamt lagen etwa 1.800 Höhenmeter vor uns.
Die ersten zwei Stunden führten über Erde und Wald – noch angenehm machbar. Danach nahm der Schnee stetig zu, und wir legten unsere Steigeisen an. Mit Eisaxt und Wanderstock kämpften wir uns weiter nach oben. Die folgenden mehr als drei Stunden wurden deutlich härter, als wir erwartet hatten – vermutlich auch wegen der Wanderung vom Vortag. Kurz vor dem Ziel mussten wir zudem eine große ungeschützte Schneefläche überqueren - hier wurden sowohl Antra als auch ich von größeren herabfallenden Eis-Stücken am Körper getroffen. Des hätte böse enden können. Bei mir ist mein gesamter linker Oberschenkel blau, bei Antra das Knie. Aber vermutlich Glück im Unglück. 🍀
Nach etwa sechs Stunden erreichten wir dann den sogenannten False Peak. Dieser Gipfel sieht während des gesamten Aufstiegs wie das Ziel aus, doch der eigentliche Kraterrand liegt noch dahinter. Dort durften wir endlich die Rucksäcke ablegen und erreichten nach weiteren 30 Minuten das „Auge“ des Vulkans.
Der Villarrica gilt als einer der aktivsten Vulkane Chiles; der letzte Ausbruch war 2015. Weltweit gehört er zu den wenigen Vulkanen, bei denen man gelegentlich den glühenden Magmastrom im Inneren sehen kann. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto traten wir den Rückweg an.
Glücklicherweise ging es nun deutlich schneller: Wir rutschten den größten Teil der Strecke auf dem Hintern oder auf kleinen Plastikbobs hinunter – ein Riesenspaß! 😂
Statt der sechs Stunden Aufstieg brauchten wir so nur etwa zwei Stunden zurück bis zum Auto. Einige Kletterer hatten sogar ihre Ski dabei und fuhren damit hinab.
Auf dem Rückweg nach Pucón waren wir zwar völlig erschöpft, aber auch stolz und glücklich über die zurückliegenden Stunden. Diesmal hatten wir sogar fast 3000 Kalorien verbrannt.
Nach einem wohlverdienten Restaurantbesuch ging es für uns nach 3,5 Tagen von Pucon weiter Richtung Puerto Varas. Der Besuch in Pucón hat sich auf jeden Fall gelohnt! Czytaj więcej
Mit Zwischenstopp zum Conguillio NP
12–14 paź, Chili ⋅ ☁️ 12 °C
Nach unserem ersten Mal Wildcampen wollten wir eigentlich direkt weiter zum Conguillío-Nationalpark, der etwas mehr als 2,5 Stunden entfernt lag.
Auf dem Weg dorthin mussten wir unseren Camper noch tanken und wollten das WLAN der Tankstelle nutzen, um die Eintrittskarten für den Park online zu kaufen. Dabei stellten wir jedoch fest, dass der Park montags geschlossen ist – wie übrigens die meisten Nationalparks in Chile. Good to know! 😅
Damit mussten wir nicht nur den restlichen Sonntag, sondern auch den Montag neu planen – ursprünglich waren beide Tage für den Park vorgesehen.
Kurzerhand fuhren wir zu einem Campingplatz in der Nähe des Lago Colico und durften dort für 5 € pro Person unseren Camper abstellen. Auch wenn wir die einzigen Gäste waren, waren wir keineswegs allein: Auf dem Platz liefen Hunde, Hühner, Schafe und ein verfressenes Schwein herum. Nach einem kurzen Abstecher zum See ging es für uns dann auch schon früh ins Bett.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Melipeuco, einem kleinen Bergdorf am Eingang des Conguillío-Nationalparks. Dort füllten wir unsere Vorräte (Essen und Gas) auf und schauten uns die Truful-Truful-Wasserfälle in der Nähe an. Den Rest des Tages verbrachten wir auf einem gepflegten Campingplatz, spielten Karten und kochten zu Abend.
Am darauffolgenden Morgen konnte es dann endlich losgehen – rein in den Nationalpark! An diesem Tag kamen gerade einmal 50 von 550 Besucher– ein deutliches Zeichen dafür, dass wir noch in der absoluten Nebensaison unterwegs waren.
Bei bestem Wetter fuhren wir mit dem Camper bis zum Fuß des erloschenen Vulkans Sierra Nevada. Ein freundliches chilenisches Pärchen ermutigte uns, die Strecke trotz der Warnschilder mit unserem Camper zu fahren. Offiziell ist der hintere Teil des Parks nur mit Allradfahrzeugen befahrbar, aber da es die letzten Tage kaum geregnet hatte, waren die Schotterpisten (mit ein paar Ausnahmen) in einem „gutem“ Zustand.
Unsere erste Wanderung führte uns auf den Sierra Nevada, ein erloschener Vulkan - der gemeinsam mit dem Llaima Vulkan (immer noch aktiv) das Erscheinungsbild des Parks prägt. Nach etwas mehr als der halben Strecke entschieden wir uns umzudrehen, da Schnee und Eis zunehmend dichter wurden und man für den finalen Aufstieg Kletterausrüstung benötigt. Bis dahin wurden wir aber mit einem fantastischen Blick auf die endlosen Araukarienwälder und den türkisblauen Lago Conguillío belohnt. Einige dieser Bäume sind mehr als 1000 Jahre alt.
Zurück am Camper fuhren wir anschließend auf die andere Seite des Parks und spazierten zum Lava-Strand des Conguillío-Sees. Aufgrund früherer Vulkanausbrüche des Llaima-Vulkans findet man dort schwarze Strände, bizarre Felsformationen und riesige Lavabrocken. Die Kombination aus klaren Bergseen, uralten Wäldern, Vulkanen, Lavafeldern und schneebedeckten Gipfeln macht diese Landschaft absolut einzigartig – fast surreal.
Nach einer weiteren kurzen Wanderung um einen kleineren See und durch Lavafelder verließen wir schließlich den Park und fuhren weiter nach Pucón, wo wir übernachteten. Czytaj więcej
Nationalpark 7 Tazas ☕️
11–12 paź, Chili ⋅ ☀️ 13 °C
Nach unserem ersten Camper-Frühstück – Rühreier und Kaffee – ging es spontan weiter zum Nationalpark Radal Siete Tazas, der etwa zwei Stunden entfernt liegt.
Dort angekommen, kauften wir online unsere Eintrittskarten (20.000 CLP) und machten uns bei bestem Wetter auf zu einer ersten kurzen Wanderung zu den berühmten „7 Tazas“. Der Name ist schnell erklärt: Es handelt sich um sieben Wasserfälle mit tiefen Becken, die wie Tassen („tazas“) aussehen.
Die Aussicht auf die einzelnen Wasserfälle und den umgebenden Canyon war wirklich einzigartig – eine Landschaft dieser Art hatte ich in dieser Größe bisher noch nicht gesehen.
Anschließend fuhren wir etwa zwei Kilometer weiter zu einer weiteren kurzen Wanderung, die ebenfalls im Nationalpark liegt.
Der Tag zeigte zum ersten Mal die ganze Schönheit der chilenischen Natur und machte Lust auf alles, was noch kommen sollte.
Am Nachmittag fuhren wir weiter in Richtung Pucón und suchten uns unterwegs einen verlassenen Campingplatz als Unterkunft für die Nacht. Czytaj więcej
Ankunft in Santiago de Chile
8–10 paź, Chili ⋅ ☁️ 27 °C
Gegen 13 Uhr holte uns Eva ab, damit wir in unser Abenteuer Südamerika starten konnten.
Mit den Kids im Gepäck fuhren wir gemeinsam zum Flughafen nach Frankfurt und verabschiedeten uns auf unbestimmte Zeit.
Mit dem Einstieg in den Flieger lag ein echtes Mammut-Programm vor uns:
1. Flug von Frankfurt nach Toronto (Kanada)
2. Flug von Toronto nach Bogotá (Kolumbien)
3. Flug von Bogotá nach Santiago (Chile)
Glücklicherweise mussten wir unser Gepäck nicht neu aufgeben, da alle Flüge von Air Canada durchgeführt wurden.
Nach über 30 Stunden erreichten wir gegen 15 Uhr schließlich den Airport Santiago und nahmen ein Uber in die Stadt bzw. zum Hotel. Nach einer warmen Dusche ging es anschließend bei 25 Grad noch zu Fuß in die Innenstadt, um etwas zu essen und die Stadt zu erkunden.
Gegen 21 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel und planten noch die nächsten Tage. Unter anderem überlegen wir, mit einem Expeditionsschiff für 12 Tage die Antarktis zu besuchen – das dürfte eines der Highlights der Reise werden.
An unserem ersten richtigen Tag in Chile packten wir zunächst unser Gepäck zusammen und verstauten es im Hotel.
Dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg – knapp 45 Minuten – zum Hügel Cerro San Cristóbal. Von dort fährt eine alte Seilbahn bis zur Spitze, die wir uns mit einigen Schülern und Nonnen teilten.
Oben angekommen, bot sich uns eine fantastische Aussicht auf die Sieben-Millionen-Stadt. Es ist beeindruckend, wie weit sich der Ballungsraum erstreckt.
Nachdem wir Santiago von oben gesehen hatten, holten wir unser Gepäck im Hotel ab und fuhren weiter zu Camper Travel Chile, um unseren Camper – unseren stetigen Begleiter für die kommenden sechs Wochen – abzuholen. Sebastián, der seit einigen Jahren in Chile lebt, erklärte uns den Camper und alle wichtigen Funktionen sehr ausführlich, sodass wir mit einem guten Gefühl Santiago verließen.
Unser erster Stopp war ein Supermarkt, in dem wir Proviant für die kommenden Tage einkauften. Zurück im Camper verstauten wir die Lebensmittel und machten uns auf den Weg nach Santa Cruz.
Santa Cruz ist ein kleiner Ort im berühmten chilenischen Weinbaugebiet. Dort übernachteten wir bei Matías, bevor es am nächsten Tag weiter zu unserem ersten Nationalpark ging. Czytaj więcej


































































































































































































































































































































































