El Chaltén - Trekking Hauptstadt der 🌎
Nov 5–9 in Argentina ⋅ ☁️ 12 °C
In El Chaltén angekommen, parkten wir unseren Camper vor dem Ortseingang auf einem großen Parkplatz. Hier sahen wir viele Wohnmobile wieder, die wir in den vergangenen Wochen bereits auf der Carretera Austral in Chile oder der Ruta 40 in Argentinien getroffen hatten. Auch die französische Familie übernachtete direkt neben uns, und wir tauschten unsere Reiseerfahrungen aus. Sie empfahlen uns, einen Jahrespass für alle argentinischen Nationalparks zu kaufen, da dieser günstiger ist, als jedes Mal einzeln den Eintritt zu bezahlen. Der Jahrespass kostet 225.000 ARS (entspricht knapp 130 €), während der Tageseintritt in den Nationalpark Los Glaciares bei 45.000 ARS (ca. 27 €) liegt. Da wir ohnehin planen, Argentinien auch außerhalb Patagoniens kennenzulernen, kauften wir den Pass ebenfalls.
Am Nachmittag brachen wir zu einer kleineren Wanderung auf, die direkt an unserem Schlafplatz beginnt. Wir besuchten die beiden Aussichtspunkte Mirador Cóndores und Mirador Águilas auf einem Rundweg. Zunächst sahen wir keine Kondore, doch im späteren Abschnitt entdeckten wir einen der riesigen Vögel unweit von uns auf einem Felsen sitzen. Langsam näherte ich mich ihm und machte einige Fotos. Der Vogel blieb völlig unbeeindruckt – und die Aufnahmen wurden großartig. Nach der Wanderung aßen wir noch etwas im Ort und übernachteten anschließend in unserem geliebten Camper.
Am nächsten Morgen stand dann die „Highlight“-Strecke des Nationalparks an: die Wanderung zur Laguna de los Tres mit fantastischer Aussicht auf die schroffen, Türme des Berges Fitz Roy. Das Wetter hätte nicht besser sein können – 15 bis 20 Grad und Sonne pur. Generell hatten wir auf unserer Reise bisher kaum Regen und richtig Glück mit dem Wetter. Die Prognose für die kommenden Tage ist ebenfalls sonnig.
Die ersten zweieinhalb Stunden der Wanderung verliefen problemlos, und immer wieder bot sich ein atemberaubender Blick auf den Fitz Roy, auf El Chaltén oder den Fluss Las Vueltas, der sich durch das Tal schlängelt. Der letzte Kilometer hatte es dann jedoch in sich: Über fast 500 Höhenmeter ging es in steilem Anstieg über Geröll und große Felsen nach oben – gemeinsam mit vielen anderen Wanderern. Zum ersten Mal in einem Nationalpark waren wir nicht allein unterwegs, sondern mussten teilweise warten, um Wanderern aus der Gegenrichtung Platz zu machen. Es gibt nur einen einzigen Pfad, den sich Auf- und Absteiger teilen.
Nach vielen anstrengenden Schritten wurden wir oben angekommen schnell für unsere Mühen belohnt: Die Aussicht auf den Fitz Roy war gigantisch. Vor ihm lag die eingeschneite Laguna de los Tres. Bei diesem Panorama tranken wir eine Tasse Tee und aßen Sandwiches und Müsliriegel. Natürlich machten wir auch das ein oder andere Erinnerungsfoto – wir hatten es geschafft! 🥳
Anschließend ging es langsam wieder bergab. Beim Abstieg musste man noch mehr auf seine Schritte achten als beim Aufstieg, und einige Wanderer rutschten immer wieder aus. Nach fast sieben Stunden waren wir schließlich wieder im Tal angekommen und hatten 22 Kilometer und 1.100 Höhenmeter zurückgelegt. Hungrig suchten wir uns ein Restaurant, um die verbrannten Kalorien wieder aufzufüllen. Die beiden Burger, die wir bestellten, waren jedoch leider die schlechtesten, die wir je gegessen haben. Als Krönung fand Antra als Vegetarierin sogar alte Baconstücke in ihren Pommes. Das Bier zum Happy-Hour-Preis schmeckte glücklicherweise trotzdem. Zurück im Camper fielen wir erschöpft ins Bett und schliefen sofort ein.
Am nächsten Tag starteten wir gemütlich. Nach dem Frühstück machte ich ein kleines Workout, wir putzten den Camper und füllten unseren Wasservorrat am Info-Center wieder auf. Danach machte Antra Pfannkuchen, und gegen 14 Uhr fuhren wir in die Stadt.
Von dort ging es die nächsten 2,5 Stunden mit dem Schlauchboot zum Rafting über den Río de las Vueltas. Wir waren zu siebt im Boot und hatten eine richtig coole Gruppe erwischt, die uns während der Fahrt jede Menge Tipps für unsere Weiterreise durch Argentinien und Uruguay gab. Später wurden noch Nummern ausgetauscht, damit wir Bescheid geben können, sobald wir in ihrer „Heimat“ vorbeikommen.
Das Rafting selbst hat super viel Spaß gemacht, und mit Lolli hatten wir einen Guide, der das schon seit 35 Jahren macht – einer der lustigsten Guides, die ich je getroffen habe. Unter seinen Anweisungen meisterten wir die Fahrt über den Fluss und die Stromschnellen (Kategorie III+) problemlos und genossen jeden Moment. Begleitet wurden wir von zwei Rescue-Kajaks, die sich allerdings eher als unsere Fotografen hervortaten. Beim nächsten Mal darf es aber gerne noch etwas mehr Action sein
Zurück in El Chaltén aßen wir in einem veganen Restaurant – happy wife, happy life 😀. Das Essen war super lecker, und im Anschluss gönnten wir uns noch ein ebenfalls richtig gutes Eis, bevor wir die Nacht wieder auf unserem „Stammplatz“ verbrachten.
An unserem letzten Tag unterhielten wir uns nach dem Frühstück noch eine Weile mit Constance und Antonin (🇫🇷-Family) und tranken gemeinsam einen Kaffee. Danach brachen wir zur Wanderung „Laguna Torres“ auf, um noch einmal einen anderen Blick auf die Gebirgskette zu erhalten. Statt des Fitz Roys stand diesmal der große, aber isolierte Gipfel des Cerro Solo Torre im Fokus.
Nach knapp 2,5 Stunden erreichten wir unser Ziel samt des davorliegenden Sees „Lago Torres“ – eine vergleichsweise moderate Wanderung. Der See war diesmal nicht schneebedeckt, doch der Gletscher hatte eine Reihe kleiner Eisschollen in ihn gespült. Gemeinsam mit einigen anderen Wanderern genossen wir den wundervollen Ausblick, der sich uns bot.
Nach einer kurzen Stärkung und einer Tasse Tee liefen wir seitlich an der Lagune noch einen kleinen Pfad bergauf, der – mit der Lagune zu unserer Linken und der Berglandschaft zu unserer Rechten – zu einem weiteren Aussichtspunkt führte. Nach knapp einer Stunde und weiteren 350 Höhenmetern erreichten wir den Mirador Maestri und konnten die Gletscherlandschaften und das Eisfeld bestaunen.
Nach insgesamt etwa 5,5 Stunden (850 hm) kehrten wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück und fuhren anschließend zum Campingplatz. Die Wanderung war für uns nicht weniger schön als der „Laguna de los Tres“-Weg, der so viele Reisende nach El Chaltén lockt.
Am Campingplatz gab es anschließend Ravioli, und ich machte noch ein kleines Workout. Zu meiner Überraschung bekam ich dann Besuch von einem vierbeinigen Freund/ Andenschakal🦊.
Die Tage hier in El Chaltèn hätten für uns nicht schöner sein können. Die Stadt ist deutlich touristischer und hat alles zu bieten was man benötigt. Wir waren gemeinsam mit anderen Camper etwas außerhalb der Ortschaft und hatten bei bestem Wetter vier wundervolle Tage.Read more



















