• Puma & tödliche Tiere im Dschungel?

    14–16 paź 2024, Boliwia ⋅ ☁️ 36 °C

    Mit dem Auto ging es also zurück in die Stadt zur Agentur. Dort konnten wir kurz noch unsere Klamotten wechseln und nach einer halben Stunde Orgakram liefen wir in Richtung Fluss Beni. Dort wurden unsere Rucksäcke einmal ins Boot verladen und unsere Gruppe nahm Platz. Gott sei dank ist dieser Fluss riesig breit und tief, so dass wir keine Panik haben mussten auszusteigen und anzuschieben 😅

    Nach drei Stunden flussaufwärts kamen wir an eine Art Anlegestelle, wo wir das Boot abstellten und uns aufmachten in Richtung Dschungel, mitten im Madidi Nationalpark. Mittlerweile war es auch schon dämmrig geworden was das Ganze natürlich etwas mystischer ausschauen & klingen lies.

    Im Camp angekommen gab es dann auch relativ zeitnah Abendessen. Unser Guide fragte uns noch was wir denn gerne machen wollen die nächsten 2 Tage. Für diesen Abend stand eine kleine Nachtwanderung auf dem Programm.
    Also zogen wir uns um, denn ohne lange Kleidung in den Dschungel zu stürzen wäre nicht so sinnvoll 😅 es gibt jede Menge giftiger Spinnen und selbst Schmetterlinge, welche ordentlich Schaden anrichten können 😱

    Keine Minute waren wir unterwegs, fanden wir auch schon laut Diego: aaaaahh that’s the chicko - eine Schwarze Witwe.. geht ja direkt gut los 🤯😅
    Weiter im Dschungel fanden wir immer wieder alle möglichen Arten von Spinnen und Krabbeltieren. Schlangen und Pumas - Fehlanzeige. Wir liefen rund zweieinhalb Stunden durch den dichten Dschungel mit unseren Stirnlampen. Immer mal wieder mussten wir anhalten und diese für ein paar Sekunden ausschalten, um vielleicht doch noch andere Tiere zu entdecken, leider Fehlanzeige. Leider oder vielleicht doch auch besser so, bekamen wir auch keine der Schlangen zu Gesicht.
    Unser Guide meinte, dass sie erst vor knapp einer Woche die tödlichste Schlange des Dschungels dort - auf deutsch übersetzt die Königin des Todes - nicht allzuweit von hier gefunden und exekutiert hatten. Er zeigte uns sogar noch ein Video davon 🤯😶
    Zusatz: laut ChatGPT ist wohl die Fer-de-Lance die giftigste Schlangenart im Madidi Nationalpark, unbehandelt kann ihr Biss nach 6-12 Stunden zum Tod führen.

    Wir fanden noch eine Art Schweinchen, welche panisch auf einem Ast saßen. Auf die Aussage von Lisa mit: oh Gott, das hat ja wahnsinnige Angst! Antwortete unser Guide lediglich mit: yes she’s afraid, but not from us 🙃 super, also nichts wie weg hier 😂

    Am nächsten Morgen ging es für uns nach dem Frühstück wieder in den Dschungel. Diego zeigte uns allerlei Heilpflanzen und Dinge welche die Ureinwohner hier sich zu nutzen machten. Darunter unter anderem ein Baum welchen sie anschlagen, um tödliche Pfeile für die Jagd zu erstellen oder welcher Baum ein Sekret hat, welches man super als Kleber verwenden kann. Der Spaziergang war wirklich interessant.
    Aus einer der Blüten und einer Rinde eines anderen Baumes machte uns Diego mittags im Camp einen sehr leckeren Tee, dieser soll wohl auch gegen Durchfall helfen - perfekt also für Lisa 😅

    Am Nachmittag ging es für uns dann ein weiteres Mal los. Dann sollte es an einen Fluss gehen, welchen Diego sehr liebt. Das ist „sein“ Fluss. Er bringt aber selten Touren an diese Stelle, wir können uns also geehrt fühlen. Er ist generell sehr verbunden mit der Natur und vor allem dem Dschungel - logisch wenn man dort aufwächst. Nach einem ausgiebigen Bad inklusive super spannenden Geschichten aus Diego’s Leben, gingen wir allmählich zurück und machten uns fertig fürs Abendessen.

    Der nächste Tag brach an und wir gingen wieder spazieren. Diesmal jedoch in eine völlig andere Richtung. Auf dem ersten Stück des Weges sahen wir nichts besonders. Doch dann gingen wir tiefer in den Dschungel. Immer wieder musste Diego mit der Machete die herunterhängenden Zweige und umgefallenen Äste kleinschlagen. Immer wenn er die Hand zu einer Faust ballte und in die Luft hob wurde es interessant, und das war nun der Fall. Irgendetwas raschelte im Dickicht 🧐 alle von uns waren super angespannt, was da denn lief - wir hörten es ja. Nach ein paar Sekunden sahen wir ein kleines Bambi, fröhlich und sehr schwer zu erkennen vorbeiziehen.
    Cool, dann weiter. Wir gingen immer grob entlang an einem mehr oder weniger existierenden Fluss.

    Und dann - Diego hob die Hand und schlich schnell voran. Alex und Ben waren hinter ihm und Lisa vor Manu waren ein paar Meter dahinter. Man spürte förmlich wie angespannt die Situation war. Diesmal jedoch hörten wir nichts. Keiner von uns wusste was da war. Plötzlich hörten wir vertrocknetes Laub zersplittern und Diego rief und zeigte auf etwas. Ein Puma - keine 10 Meter von uns entfernt! 🤯 leider waren wir wie gesagt zu weit hinten um ihn zu sehen. Lediglich das rascheln der Blätter und eine schwarze große flüchtige Gestalt hatten wir noch gesehen. Wie schade! Der Puma saß am Fluss und trank gemütlich bis er uns wahrnahm. Diego freute sich wie ein Honigkuchenpferd und wir waren natürlich in erster Linie enttäuscht den Puma nicht richtig gesehen zu haben. Aber alleine der Gedanke dass man in der Nähe war und das flüchtende Tier sah, war schon unfassbar aufregend!

    Als wir dann zurück im Camp waren hieß es Rucksack packen und fertigmachen für die Heimfahrt. Eine Aktivität stand noch auf dem Programm. Diego hatte uns große Ringe organisiert, mit denen wir Flussabwärts driften konnten. Unsere Rucksäcke ins Boot geworfen und ab in die Ringe.
    Wir trieben gut eine Stunde lang Flussabwärts. Immer wieder mussten wir gegen ein paar Strömungen anpaddeln was aber witzig war und echt Spaß machte. Nach einer Stunde sammelte uns dann unser Boot ein und wir fuhren weiter in Richtung Rurrenabaque.

    Joa und dann war da ja noch der Fakt, dass wir im Regenwald sind. Das sollten wir bei der Fahrt auch noch unvergesslich erleben.
    Es begann zu regnen. Erst ein wenig, dann immer stärker. Irgendwann so stark, dass wir sogar ans Ufer des Flusses fahren mussten um nicht zu kentern 😱 der Starkregen hielt doch bestimmt gute 15 Minuten an. Kaum waren wir vom Baden trocken, waren wir nun wieder bis auf die Unterwäsche durchtränkt. Danach machten wir uns wieder auf den Fluss um die Fahrt fortzusetzen. Für die Umgebung dort war es ein Segen! Die Gegend ist ebenfalls geplagt mit Waldbränden, welche zum größten Teil unkontrolliert sich ausbreiten - da tut so ein Weltuntergangsregen doch ganz gut 🙏

    Nachmittags waren wir dann unversehrt in Rurrenabaque angekommen. Eine erfrischende Dusche in der Agentur bevor wir uns auf die Heimfahrt machten gabs auch noch umsonst 😉 wir gingen noch lecker Pizza essen mit Ben & Alex und nahmen dann den Nachtbus zurück nach La Paz.
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