• Pampas in Rurrenabaque

    11.–14. okt. 2024, Bolivia ⋅ ☁️ 35 °C

    Die Busfahrt war eine der Grausamsten die wir bzw. vor allem Manu hatten. Eine kurvenreiche Achterbahnfahrt trifft es wohl am ehesten.
    Dennoch kamen wir morgens heil am Bahnhof in Rurrenabaque an. Mit einem Tuktuk geht es dann weiter in Richtung der Innenstadt, wo wir die ganzen Touribüros abklapperten.
    Wir entschieden uns für eine 5-Tagestour. Diese war gesplittet in drei Tage Pampas und zwei Tage Dschungel.
    Wir buchten erst für den nächsten Tag, da (vor allem Manu) doch etwas gerädert war von der Fahrt und dem wenigen Schlaf 😅
    Den restlichen Tag verbrachten wir in Hängematten im Hostel, Manu schlafend und Lisa lesend. Eine von zwei erfreute sich auch an dem tropischen Klima 😂

    Am nächsten Tag ging’s also los und wir fuhren zuerst in die Pampas. Das darf man sich in etwa wie die Savanne in Afrika vorstellen. Unsere Tour bestand aus einem britischen Pärchen Alex & Ben, einem Rumänen Christian und uns.
    Nach guten drei Stunden Autofahren waren wir dann an der Unterkunft angekommen. Doch um dahin zu gelangen mussten wir erst einmal noch durch das knietiefe braune Wasser waten.

    Als wir dann nach ein paar Minuten laufen dort ankamen, sahen wir direkt auf was wir uns eingelassen hatten. Unsere Blicke schweiften über den nahe gelegenen Fluss und dort entdeckten wir einen riesigen Alligator, der dort einfach chillte 😶 übrigens der gleiche Fluss den wir eben noch durchwatet sind, nur etwa 100m aufwärts 🙃

    An diesem Tag ging es für uns noch auf Entdeckungsfahrt mit dem Boot. Unser Guide meinte schon wir sollten die Gummistiefel anziehen, da es ab und an sein kann das wir schieben müssen. Wir sind am Ende der Trockenzeit, weswegen die Gegend dort super trocken ist und das sieht und spürt man überall. Auf dem Weg zurück zum Boot durfte Lisa noch ein paar kleine Äffchen füttern 🥰
    Aber Moment… wir fahren Boot auf dieser Pfütze wo links und rechts Alligatoren und Kaimane lauern?! Yes 😱

    Es dauerte nicht lange bis wir wirklich etliche dieser Tiere sahen. Die Allermeisten sind jedoch als wir da mit schreiendem Motor angefahren kamen abgezogen. Wobei einige die Flucht auch ins Wasser ergriffen, wo wir später dann wirklich mit anschieben mussten da der Wasserstand zu niedrig war. Das machen die immer so meinte unser Guide - naja der wird schon wissen was wir da treiben 😅

    Das Ziel dieses Ausflugs war es die pinken Delfine zu sehen, mit denen man auch im besten Fall schwimmen kann. Leider kamen wir später los als gewollt da unsere Vorgängertour verspätet mit unserem Boot zurückkamen 😤
    Das bedeutete im Umkehrschluss, dass wir nicht an den Schwimmplatz kamen da es ein Wettlauf gegen die Zeit war (selbst unser Guide möchte nicht schiebend im Dunkeln zurückfahren, da die Alligatoren nachtaktiv sind)… dennoch kamen wir an eine breitere Stelle des Flusses wo wir zwei Define sahen! 🤩
    Auf dem Rückweg sahen wir auch noch ganze Herden von Capybaras (Wasserschweine). Diese überdimensionalen Meerschweinchen sind überwiegend in Gruppen unterwegs und lieben es im Fluss zu baden.

    Zurück am Camp gabs dann eine kalte Dusche und Abendessen. Nachts lauschten wir den Geräuschen der Pampas, was wirklich wahnsinnig spannend war. Geräusche die wir natürlich noch nie in unserem Leben zuvor gehört hatten. Einer der Guides zeigte uns noch mit der Tadchenlampe die ganzen Augenpaare am Fluss - aus den paar Alligatoren und Kaimanen sind Dutzende geworden…

    Tag Zwei begann mit Frühstück und dann ging es für uns auf Anacondasuche. Gute dreieinhalb Stunden verbrachten wir damit.
    Auf dem Weg zu dem Platz durchquerten wir den ein oder anderen trockengelegten Fluss & See. Dabei zeigte sich eben auch, wie grausam die Natur sein kann. Wir kamen an eine Art Lichtung, was aber nichts anderes als ein riesiger ausgetrockneter See war. Unsere beiden Guides nun waren sehr vorsichtig und zeigten auf Schlamm?! Beim genaueren betrachten sahen wir es dann auch - Augen! Und nicht nur ein Augenpaar sondern drei 😔 es waren kleinere Alligatoren, die bis zur Schnauze im Schlamm feststeckten. Und die dort qualvoll der Sonne und damit ihrem sicheren Tot ausgesetzt sind 🤯 Diego, unser Guide meint dass die Alligatoren es verpasst hatten aufzubrechen und auf Beute lauerten. Sollte es regnen könnten sie sich eventuell aus dem Schlamm befreien, jedoch stehen die Chancen dafür geradezu gegen Null 🤕

    Nach diesen Eindrücken liefen wir noch ein paar Minuten bis wir an eine Baumreihe kamen wo wir unsere erste Anakonda sahen. Diese hatte sich in einen hohlen Baum verkrochen um Schutz vor der Sonne zu haben. Es sollten noch drei weitere Anakondas folgen. Die waren alle nicht riesig aber dennoch beeindruckend.
    Eine Anakonda die wir fanden lag wie alle andern auch in einem Baum, jedoch hatte dieser Baum hier und da Lücken so dass wir die Würgeschlange streicheln konnten 😍

    Nachmittags ging es für uns dann zur zweiten Aktivität des Tages: traditionelles Piranha Fischen.
    Gar nicht so einfach mit so einer blöden Schnur 😅 am Ende war Manu einmal wirklich erfolgreich und zog eine Art Wels heraus. Lisa hatte doch mehr Mitleid mit den Fischen und war nicht ganz unfroh darüber, dass die Fische ihr das Fleisch nur abfraßen. Die Anderen hatten ebenfalls den ein oder anderen Fisch an Land gezogen. Alles was geangelt wurde gabs dann abends tatsächlich gegrillt zum Essen.

    Am letzten Tag der Pampas gingen wir dann morgens zum Sonnenaufgang, welcher aber durch die diesige Luft und Wolken nicht so prickelnd war.
    Dann zurück zum Camp, Frühstück und dann auf einen weiteren Spaziergang. Es dauerte nicht allzu lange bis wir einen kleinen Wald erreichten. Unsere Guides schlichen umher und spotteten einen Nasenbären, der gemütlich im Geäst seine Termiten snackte 🥰 unsere Guides fanden noch ein paar Brüllaffen welche über uns hinwegzogen.
    Dann zeigten sie uns noch eine Art Made, welche nach Kokusnuss schmeckte, da sie sich davon ernähren. Diese wird meistens bei den Survivaltouren gegessen, da sie sehr viel Proteine enthalten und doch sehr üppig vorhanden sind 😅

    Mit dieser Erfahrung ging es dann zum Mittagsessen zurück und danach ab ins Auto welches uns zurück nach Rurrenabaque brachte. Von dort aus geht es für uns dann zu Part zwei der Tour und damit ab in den Dschungel ✨
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