• Day 6

    Cast Away

    January 30 in Thailand ⋅ ☁️ 27 °C

    Entweder war ich so fertig von der Anreise, oder der Typ in Hostel Nr. 2 hat leiser geschnarcht als der erste - jedenfalls hab ich geschlafen. Hätte dann nur noch ein Kaffee gefehlt, um mich glücklich zu machen, aber da gab es vor 10 kein Frühstück. Ist ja wie zuhause… Also schonmal los Richtung Taxistand. Der nächste 7eleven hatte genau zwei Dinge, die was Essbarem am nächsten kamen: In Plastik verpackte, einzelne Bananen (in Schale, ja klar, deshalb muss auch das Plastik drum, wär ja sonst komplett unsinnig) und vorgebuttertes Toast, zu dem man sich scheinbar noch irgendeinen Belag mitbringen sollte. Hatte zufällig keine Wurst im Rucksack. Dann warmes Toast mit nix. Ich hab schon schlechter gegessen.
    Den Cappuccino gab’s ein paar Meter weiter in einem überfüllten Café, zusammen mit einer sehr netten, älteren Dame aus England, die schon seit Jahren nach Koh Phangan kommt und meinte, das wäre ihr letztes Mal. Heute morgen sagte eine Digitalnomadin im Hostel genau das Gleiche über Thailand. Warum hab ich eigentlich das erste Jahr erwischt, in dem ALLE hier sind? Welcher Idiot hat auf Tiktok gesagt: “Fahrt hin, ist cool, keiner hier!”? Ihr jetzt alle. Und ich. Teil des Problems.
    Weil das Einzige, was mich weiter nach Haad Rin bringen wollte, von wo aus ich ein Boot nehmen musste, ein Taxibike war, bin ich also schlotternd mit auf das Ding. Leider war’s dann doch so cool, dass ich mich geärgert habe, meinen internationalen Führerschein vorher nicht mehr beantragt zu haben. Hier fahren zwar die meisten komplett ohne Führerschein, ohne Helm aber dafür mit acht Gin Tonic (vgl.: E-Scooter, Düsseldorf, 2022 ff.), gerne zum Parken auch in den Gegenverkehr (Laetitia), aberrrrr…. Naja, ich überleg’s mir noch. : )
    Am versprochenen Taxiboot wartete neben dem Fahrer nur noch ein junger Deutscher. Und ich dann auch, weil vier Leute zusammenkommen mussten, damit das Ganze bezahlbar wurde. Tja. Also warteten wir. So lange, bis wir verzweifelt genug waren, um den doppelten Preis zu zahlen, damit wir endlich weg konnten. Spoileralarm: Der junge Mann am Telefon zu seinen Eltern, die öfter angerufen hatten, um zu klären, wo er bleibt und wie er weg kommt: “Bin jetzt da. Aber der Typ ist verrückt!”
    Erst sprang der im Todeskampf röchelnde Motor fast eine halbe Stunde lang nicht an (ich am Anfang aus Spaß: “Der braucht bestimmt nur Sprit!” Guess what…), dann brachte sich der Typ beim Ablegen fast um und setzte das Boot beim Anlegen dermaßen hektisch und wild schreiend an Land, dass ich dachte, der schmeißt meinen netten Jungen gleich achtkantig mit über Bord. Dass der mir nicht gesagt hatte, in welcher Richtung MEIN Strand liegt - geschenkt. Wär sonst auch da geblieben, war bis auf den nackten, alten, sehr weißen Mann ganz schön da. “7 minutes footwalk!” Ja klar. Über Wasser vielleicht, nachdem ich vorher noch ein paar Fische und Brote vermehrt habe. Also einen Hügel rauf und wieder runter, der mit teils locker 50 Zentimeter hohen Stufen auch ohne Gepäck sportlich gewesen wäre. Aber ich hab die ersten Affen gesehen! 😃
    Den Rest können die Bilder besser beschreiben als ich. SO froh, morgen endlich mal einen Tag Pause am Strand machen zu können. Und an was für einem.. Kaum Menschen, so gut wie kein Netz, kein Wifi - ein Traum. Falls ich nicht wiederkomme, bin ich hier geblieben.
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