Lars Grünig

Eigentlich hätte der Zug ja um 22:00 von Toronto losfahren sollen. Doch laut der Ansage des Bahnhofspersonal hatte der Zug eine kleine Verspätung. Doch die Zeit konnten wir uns mit gratis Sandwichs, Getränken und Internet ganz gut überbrücken. Als wir dann endlich um 01:30 den Zug besteigen konnten, waren wir froh, unser Abteil zu beziehen und in ein weiches, frisch gemachtes Bett zu steigen. Es vergiehen keine 30min, da war ich bereits tief und fest eingeschlafen zum Rattern und Schütteln des Zuges. Aufgeweckt wurden wir schliesslich am Morgen durch die ersten Sonnenstrahlen, die den Weg in unsere Kabine fanden. Ein reichhaltiges, frisch zubereitetes Frühstück (für mich gab es ein Omlette mit Tomaten, Fetakäse und Spinat, dazu ein Vollkornmuffin und einen frischen Orangensaft) erwartete uns im Speisewagen, währendessen ein einmaliges Panorma von Wäldern und Seen an uns vorbeizog. Den Rest des Morgens verbrachten wir im Domwagen (eine Wagen mit 360° Fensterfront), versuchten Wildtiere ausfindig zu machen (ausser einem Hirsch konnten wir jedoch nichts sehen) oder genossen einfach die entspannte Fahrt.
Von Zeit zu Zeit mussten wir auf einem Ausweichgleis warten, bis uns ein Güterzug gekreuzt hatte. Einmal mussten wir sicher über 30 Minuten warten, bis ein Zug mit bis zu 400 Wagen an uns vorbeigefahren war. Langweilig wurde es uns jedoch nie. Von Unterhaltungsspielen, Weindegustationen, Informationen über die gerade durchfahrende Region und sogar ein Live Konzert einer jungen, kanadischen Musikerin, war immer irgendetwas los. Und wenn nicht, war die Landschaft alleine mehr als gute Unterhaltung. Bei einem kurzen Zwischenstopp in Hornepayne konnten wir uns etwas die Beine vertreten und frische Luft schnappen.Weiterlesen