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  • Day 28

    Lluc

    February 20, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Frieden Stille Liebe

    In diesen turbulenten Zeiten sollte man durchatmen, sich auf das Wesentliche konzentrieren. Nicht darüber nachdenken, was man alles nicht hat oder irgendwelchen Illusionen verfallen, sondern sich darauf besinnen, was man alles hat... Die schönsten Dinge sind einfach da; du musst nichts dafür tun, nichts davon ist anstrengend oder will etwas. Ein Sonnenaufgang gepaart mit dem Vogelgezwitscher und dem Morgennebel, der wie ein Schleier auf den Feldern und Zypressenhainen ruht - als würde die Nacht den Tag heiraten. Die Bäume, das Harz, der Horizont, die Stille auf einem versteckten Berg.. die wenigsten nehmen sich die Zeit diese Dinge zu sehen. Sie sind mit ihren Karrieren beschäftigt, ihren so so laufenden Beziehungen, dem Wahn, dem Eifer, dem Zeitplan. Jeder stirbt für sich allein. Dennoch machen wir uns den ganzen Tag Gedanken darüber, wer wie was findet. Was denkt der Chef, die Familie, der Partner etc. Ab und zu sich rauszunehmen aus allem, birgt einen unglaublichen Frieden in sich. Man kommt zur Ruhe, man sieht wieder das große Ganze. Wenn man den gekennzeichneten Pfad verlässt, dann ist dort auf einmal ein wundervoller unerwarteter Ausblick, etwas neues, großes wundervolles. Dies gilt beim Wandern sowie im Leben. Lacht man einen Moment einfach so über seine ganzen verworrenen Gedanken, dann hat man sich verziehen, ist nicht mehr so streng mit sich selbst, macht seinen Frieden mit sich. Die Liebe, die man verbreitet, wenn man in sich ruht, ist das, womit man die Menschen um sich herum beschenken kann. Nicht das Tun, Kaufen, messagen... Im Kloster Lluc dem spirituellen, Jahrhunderte alten Zentrum Mallorcas habe ich mir eine 3 tägigeTelefon- und Kontaktauszeit genommen. Die Ruhe, die dies verursachte, die Auflösung von Gedanken, die Freiheit, die Einfachheit und die Süße des Lebens habe ich im Austausch erhalten. Nach sechs Stunden wandern ist man einfach müde und glücklich und braucht nichts mehr. Die Beine sind schwer und brennen. Es ist ein wohliges Brennen vom Gefühl her, so, wie wenn man auf ein Lagerfeuer im Spätsommer schaut und die Wärme in das Gesicht strahlt.
    Und wenn die Sonne am Abend in Lluc auf die schroffe Felswand scheint und alles in ein feuriges Terracotta taucht, weiß man, dass Morgen ein ganz anderer Tag beginnt, mit neuen Möglichkeiten und neuer Schönheit...
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