Satellite
Show on map
  • Day 21

    Von Strömen und Zungen.

    August 16, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 17 °C

    Nachdem meine Füße zu Eisklötzern gefroren waren, wurde ich gegen 7:30Uhr munter. Warum auch immer kam der Wind nicht vom Meer, sondern vom Land. Leider stand die Heckklappe ein wenig offen. Annes Gesicht sah ähnlich aus wie sich meine Füße anfühlten. Nur Arne lag gemütlich in seiner Koje und wusste natürlich nicht, was die Alten für ein "Problem" haben. Auf jeden Fall beschlossen wir erstmal Katzenwäsche zu machen und dann in die Stadt zum Frühstück zu fahren. Gesagt getan. Wir fanden eine leckere Bäckerei mit wirklich vernünftigen Preisen und lecker belegten Baguettes. Gut gestärkt ging es auf die FV17 - die Kystriksveien (Küstenstraße). In Summe ist sie 675km lang und zählt zu den schönsten und auch teuersten Küstenstraßen der Welt. Teuer natürlich für die, die sie befahren. Denn an vielen Stellen wird sie durch Wasser unterbrochen und man ist auf die Fähre angewiesen. Die ersten Kilometer waren landschaftlich echt schön, aber ich weiß nicht, wo in 🇳🇴 das anders sein soll. Als das Schild HELGELAND erschien änderte sich die Landschaft von schön zu wunderschön. Die Straße führte immer häufiger direkt an der Küste entlang. Im Ort Saltstraumen machten wir Halt, hier soll es einen großen Gezeitenstrom geben. Alle 6h ergießt sich das Wasser eines Fjordes in den anderen und passiert dabei eine 3km lange und nur 150m breite Meeresenge. Dabei entsteht eine Art Strudel auf dem Meer. Wie wir an der Infotafel dann sahen, ist der Strom bzw. Strudel nicht nur groß, sondern der größte Gezeitenstrom der Welt 😲. Auf der Tafel war ebenfalls vermerkt, zu welcher Zeit der Strom in welche Richtung fließt und wann er am stärksten ist. Wir waren 1,5h vor dem Höhepunkt der Flut da, ideal um sich das ganze einmal genauer anzuschauen. Wetter war absolut überragend und so stiefelten wir los. Am Strom angekommen muss ich sagen, kraaaasssssses Ding. Soviel Wasser, die "bloß" durch Luna hin und her bewegt werden...RESPEKT!! Auf den Bildern sieht man leider nix außer eben Wasser 😬. Da das Wetter so genial war und uns die ganze Gegend richtig gut gefallen hat, schnappten wir uns eine Decke und entspannten auf einer riesigen Wiese mit Blick auf den Strom. Langsam zogen dichte Wolken auf und wir wollten noch ein bisschen Strecke machen, also rein in den Bus und weiter die Küstenstraße entlang. 10min nach dem los fahren begann es zu regnen. Ideal angepasst würde ich sagen 😃. Trotz Regen war die Fahrt, dank der Landschaft, absolut knorke. Wir sahen auch zum ersten Mal eine Elch-Kuh mit ihrem Jungen über die Straße wetzen. Mein lieber Scholli, ganz schöne Krawentzmänner. 15min bevor wir an unserem Camp ankamen und somit auch am Ende der Straße hörte es auf zu regnen und die Sonne kam raus 😊. Wir hatten einen wahnsinns Blick auf einen kleinen Teil des Svartisengletschers, welcher stellenweise 600m stark ist. Seine Gletscherzunge ist die einzige weltweit, welche bis ans Meer ragt. Aktuell hat der Gletscher jedoch seine geringste Größe, daher ist noch einiges an Luft nach unten 😉. Soviele Superlative an einem Tag, damit muss man erstmal klar kommen 😃. Da wir auch noch direkt an der Fähre, welche einen auf die Seite zum Gletscher bringt, vorbei kamen, schauten wir gleich für morgen nach passenden Zeiten. Wir wollten uns diesen Kollegen einmal aus der Nähe ansehen. Als wir am Camp ankam war auch dieser Tag mal wieder, rund rum gelungen. Die Lage der Hammer und wie für die meisten skandinavischen Campingplätze üblich, man hat richtig viel Platz. Wir machten ein schönes Abendessen, Kalli marschierte noch ordentlich Runden über den Campingplatz, bis er todmüde ins Bett fiel. Wir saßen noch ein wenig, ehe wir wieder in unserem Pavel verschwanden.Read more