• "Ego autem"

    August 6, 2024 in Germany ⋅ ☀️ 19 °C

    Ich aber... Ich, Ich. - Ich! ...

    ...ich habe Rothenburg passiert. Den ersten größeren Tourenabschnitt vor dem in der Ferne liegenden Ulm.

    Sicher könntest du spontanen Gefallen an der urigen und mittelalterlichen Stadt finden, wie sie noch heute von ihrer begehbaren Stadtmauer geschützt ist. Durch Bilder könnten Sehnsüchte und überaus begierige Reiselust geweckt werden.

    Doch Bilder, die gibt es nicht. Zumindest nicht hier und keine, von öffentlichen Plätzen. Denn das übernehmen andere Menschen. Auf anderen Plattformen und einsehbaren Podesten. Personen, die es schaffen, ihr eigenes Ego durch Social Media zu stärken. Die sich im Mittelpunkt einer Gesellschaft in Szene setzen, während der Alltag und das geschäftige Tagewerk um sie herum geschehen. Für ein Like. Für etwas Dopamin im kolossalen Kortex.

    Dass ich es penetrant und albern finde, weißt du, seitdem ich dieses eine Pseudomodel breitbeinig auf einem Steg habe posieren sehen. Doch was nehme ich mir eigentlich von jenen als Unterschied heraus?

    Alles, was wir machen, wonach wir streben und was als unser Ziel deklariert ist, hat zweifelsfrei bereits jemand anderes erreicht. Auf härteren Wegen, mit größeren Herausforderungen, in schnellerer Zeit, in höheren Höhen oder mit unbeschreiblicher Willenskraft.

    Was macht uns als Individuen also besonders, wenn wir nicht der oder die Beste in etwas sind? Wenn wir der breiten Masse von Schafen nur hinterher trotten, dabei aber weder den Stab, noch den Hirten oder den Boden unter unseren Füßen erkennen können?

    Wie finde ich die eigene Balance in der Seele und ersticke das Ego genügend mit der Plastiktüte, damit es gerade noch genug Luft zum Atmen hat?
    Read more