• Ulm

    11 sierpnia 2024, Niemcy ⋅ ☀️ 29 °C

    Alles hat seinen Reiz, seine Zier und endlos Güte. Im Schlechten, wie im Guten. In jedweden Bereich, im Leben und im Sterben.

    Bezogen auf größere Städte, deren Ausläufer und verwinkelten Innenleben ist es ganz ähnlich. Während sich berufliche und genussvolle Möglichkeiten sammeln und tummeln, begrenzt sich zugleich der persönliche Freiraum, die unberührte Luft zum Atmen und nicht zuletzt der hauchdünne Schleier unserer privaten Eigenheiten. Deswegen könnte ich auch nie wie unsere Schwester - Berlin, Rostock oder Hamburg als Rückzugsort erwägen.

    Doch gerade hier wird - mehr als anderswo, noch etwas anderes sichtbar, etwas, das sonst eher selten durch das Licht der Morgendämmerung auf unsere Netzhaut geworfen wird. Es ist die Schere eines unermüdlichen Schneiders. Lang ist sie und trennt mit unsagbar scharfer Klinge. Sie reißt die marginale und zerfranste Naht von Arm und Reich erbarmungslos auseinander.

    Sie schafft dabei eine wirre Kluft, einen gewundenen Canyon in dem der Wind von banger Demut, Unbehagen und schlichter Ignoranz aufgefächert wird.

    Wie gehst du damit um, wenn du einen Bettler siehst? Würdest du mir etwas zustecken, während ich auf der steinernen Treppe kniend um Zuwendung bitte?
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