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  • Day 7

    Pazifik, wir kommen

    February 22 in Costa Rica ⋅ ☀️ 31 °C

    Costa Rica ist ein so beliebtes Reiseziel, weil es mit vielfältigen Landschaften und Klimazonen auf engstem Raum aufwarten kann: Bergketten bis 3.800 Meter, Vulkane, Dschungel, Trockenwald, Nebelwald, 2 Küsten mit Traumstränden... kaum etwas, was es hier nicht gibt. Daraus resultiert dann auch, dass sich auf einer Fläche von ungefähr Niedersachsens ca. 4-5% aller Tierarten weltweit tummeln - ein unfassbarer Wert!

    Wir kriegen heute von dieser landschaftlichen Vielfalt schon mal eine kleine Ahnung - Es steht nämlich ein Reisetag an, wir verlassen das Landesinnere und machen uns auf zur Halbinsel Nicoya an die Pazifikseite des Landes.
    Gestartet wird bei 19 Grad in der Region Tenorio und gerade mal 30 Kilometer weiter wandelt sich die Umgebung von saftigem, bergigen Grün zu flachem, heiß-trockenen Gelb. Was für ein Kontrast nach den letzten Tagen! Bei plötzlich 35 Grad müssen wir sogar die Klima im Auto einschalten...so schnell kann's gehen.

    Da kommt Abkühlung in Form eines Wasserfalls (was sonst) ganz gut.
    Vor ein paar Jahren noch als absoluter Geheimtipp gehandelt, sind die Llanos de Cortes inzwischen auch dem Tourismus zum Opfer gefallen - mit Eintritt, sanitären Einrichtungen, Duschen, Verkaufsständen usw.
    Alternativ wird man gleich bei der Abfahrt von der Autobahn von Männern abgefangen, die einem den nicht-offiziellen, dennoch bewachten Parkplatz ohne Pipapo für einen Rabatt von 3 Dollar/ Person schmackhaft machen wollen.

    Da wir uns total als leicht dümmliche, Pipapo-liebende westliche Touris identifizieren, wählen wir lieber den offiziellen Zugang. Sicher ist sicher, denn in Costa Rica haben wir schon einiges gelernt:
    1) alles, wirklich ALLES kostet ordentlich Eintritt und wird touristisch vermarktet
    2) niemals irgendwas im Auto liegen lassen und nur auf bewachten Parkplätzen parken.
    Je touristisch aufbereiteter (siehe Punkt 1), desto besser bewacht ist es.
    Die Parkgebühr beinhaltet also auch immer eine kleine Schutzgebühr fürs Auto.

    Es werden zwar in Costa Rica selten bis nie Autos geklaut, aber mit Vorliebe geknackt.
    Selbst ein olles Paar ranzig-müffelige Wanderschuhe sollte man tunlichst immer mit nehmen, haben wir uns sagen lassen.
    Was für uns ein baldiger Fall für die Entsorgung ist, bedeutet für einen Tico nämlich fast ein ganzes Monatsgehalt (besonders wenn noch halb abgekratzt und verblichen ein Markenlogo zu erkennen ist).
    Da kann man genauso gut auch nen Geldschein offen im Auto liegen lassen.
    Wenn man sowas hört, fühlt man sich erst recht wie ein dümmlicher, westlicher und vor allem sehr, sehr verwöhnter Tourist.

    Wir ziehen also brav unsere ranzig-müffeligen Wanderschuhe an, holen alles aus dem Auto und machen uns auf zum Wasserfall. Schön liegt er da, wie ein breiter Fächer.
    Baden kann man hier auch, wir begnügen uns aber mit einer knietiefen Kneippkur und einer misslungenen Fotosession (bei Selfies fliegen entweder die Haare ins Gesicht oder es sind im Hintergrund immer irgendwelche knappen Bikinioberteile direkt zwischen unseren Gesichtern zu sehen - sehr vorteilhaft.😄).
    Bald müssen wir aufbrechen, es wartet noch etwas Strecke auf uns. Nach weiteren 2,5 Stunden Fahrzeit erreichen wir so ziemlich durchgeröstet Samara und die Pazifikküste. Endlich Meer.

    Aber zunächst sind noch wichtigere Dinge dran: Wäsche waschen, Eis essen und Melone kaufen.
    Samara ist ein netter Küstenort, der direkt an einer malerischen Bucht liegt. Hier leben auch viele Expats aus den USA und Europa, aber noch in einem halbwegs annehmbaren Verhältnis zu den Einheimischen (ein paar Orte weiter die Küste hoch kann man das nicht mehr behaupten).
    Dennoch ist auch hier alles sehr auf westliche Touristen ausgerichtet.

    Wir freuen uns erstmal über den Sandstrand und die Palmen um die Ecke und beenden den Tag mit Wassermelone und einem Mondaufgang.
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