• Bei uns weiß man gleich, was Sache ist😅
    Unser fancy jimny😎Dinge, die normal in Costa Rica sind: kaum erkennbare "Bumper"......Links abbiegen auf der Autobahn..Fahrradfahrer und Fußgänger auf der Autobahn (ständig!🫣)Lotsen auf der Autobahn, damit Fußgänger queren können... und eigenwillige Kreationen: angeketteter Ventilator als Klimaanlage 😅Fahrradfahrer und Steigungen gab es wirklich überall...... aber auch blinde Passagiere...... und tolle Warnschilder!Ach ja, und nicht zu vergessen die Erdbeerstände im Norden😀App Waze, mit Stau-Countdown linksTschüss, wir hätten dich gerne mit genommen💘

    Drive & survive

    March 8, 2024 in Costa Rica ⋅ ⛅ 25 °C

    "Wir sind BEREIT. Fahre vorsichtig!"

    Was werden wir diese Ansage vermissen!
    Täglich begrüßt uns unsere Navigations-App "Waze" mit diesen doch sehr optimistischen Worten - denn wirklich bereit haben wir uns für Costa Ricas Straßen nicht immer gefühlt.

    Auf jeden Fall haben wir aber so viel unterwegs erlebt, dass ich allein über die Besonderheiten des hiesigen Straßenverkehrs ein kleines Buch schreiben könnte. Stattdessen belasse ich es zunächst bei einem Footprint-Eintrag zum Thema "drive & survive" aus Sicht naiver Touristen-Gringos.

    REGEL NR. 1 - Es gibt keine Regeln.

    Vorfahrt und Geschwindigkeitsbegrenzungen sind Empfehlungen, Schilder dienen nur der Verschönerung des Straßenrands, Orts- und Straßennamen sucht man meist vergeblich. Es gilt das Recht des Stärkeren und einziges Hilfsmittel ist und bleibt die Hupe. Wir können uns daher nun mit 5 verschiedenen Huptönen auf Spanisch verständigen. Darauf ein energisches Nöt-trööt! 😉👍🏻📣

    REGEL NR.2 - vermeide San José

    Sollte man daran interessiert sein, seine Nerven zu behalten, dann mache man möglichst einen großen Bogen um San José und Vororte - oder buche sich gleich nen Shuttle.

    Überall Staus und Baustellen, wilde Verkehrsführungen, tausende Kamikaze-Rollerfahrer, Lärm, Abgase, Dreck... und das alles in einer Langsamkeit, bei der sich selbst unser Faultiertempo von 0.01 km/h wie Überschallgeschwindigkeit anfühlt.
    Dieser große, hupende Moloch lässt sich nur aushalten mit...

    REGEL NR. 3 - Versuch's mal mit Gemütlichkeit!

    Tranquillo, tranquillo... Gut Ding will Weile haben. Ganz besonders auf Costa Ricas Straßen.
    Eigentlich ja ein kleines Land, täuscht es mit seinen langatmigen Fahrzeiten doch etwas anderes vor. 40km/h ist die Durchschnittsgeschwindigkeit.
    Falls man aber zuweilen so richtig eskalieren möchte, kann man auf der Autobahn bei wilden 80-90 km/h auch mal "Racing"-Luft schnuppern. Vorausgesetzt, man ist nicht in San José und es gibt keine Staus...

    Wenigstens gestalten sich letztere überraschend unterhaltsam - es gibt ziemlich viel zu sehen am Straßenrand. Eigens aufgebaute Staumärkte in San José zum Beispiel, die den Wartenden direkt auf der Straße kalte Getränke, Bratwürste, Kühlakkus oder andere praktische Dinge wie...kitschige Gartendeko (!) anbieten.

    Wer kennt es auch nicht?
    - "Schatz, wir brauchen unbedingt mal wieder einen neuen Gartenzwerg für den Vorgarten! Was hältst du diesmal von einem pink-gelben Frosch?"

    - "Klingt super! Dann fahr doch am besten mal um 15.21 Uhr zum Stau am Flughafen, da sind die diese Woche im Angebot. Ach, und bring gleich noch ne Wurscht mit!"

    - "Jo, klar, mach ich. Dann bis in 4 Stunden, Schatz, adioooos!"
    🙃

    REGEL NR. 4 - Google Maps ist ein mieser Verräter

    ...es kennt nämlich weder Baustellen noch Stau-Dekomärkte oder realistische Angaben zu Ankunftszeiten. Und überhaupt irgendwelche Angaben - vermutlich weiß es noch nicht mal, in welchem Land wir sind. Daher bitte nur mit Waze fahren. Übrigens eine sehr empfehlenswerte Navigations-App, die auch in Deutschland ganz gut funktioniert.

    REGEL NR. 5 - Solo con 4x4!

    Wir haben uns bewusst einen Allrad gemietet und es nicht bereut, denn gerade in ländlichen Regionen kann es manchmal ruppig auf den Straßen werden.
    Mit unserem Suzuki Jimny (den wir wahnsinnig kreativ auf "Jimmy" getauft haben) sind wir aber gut durch alle Schlaglöcher und über rutschig-steile Schotterpisten gekommen.

    So lange wir uns nicht an die Verkehrsregeln halten, sind wir zudem perfekt getarnt als Einheimische. Mietwagen erkennt man nämlich schnell daran, dass sie keine Nummernschilder haben und sehr, sehr sauber wirken. Wir hingegen kommen authentisch klappernd und staubig, leicht verschlammt und vor allem mit einem "Centroamerica"-Nummernschild garniert um die Ecke getuckert 😎.
    Wir sind überzeugt, dass wir nur deshalb ohne angehalten zu werden durch die vielen Verkehrskontrollen gekommen sind.!

    Schlussendlich bleibt mir zu sagen:

    Danke, du treuer, allrädiger Jimmy!
    Ich werde deine 4 Haltegriff-Optionen vermissen.
    Und erst recht deine Fensterheber-Knöpfe, die raffiniert am vorderen Armaturenbrett positioniert sind und nicht am Fenster, wo man sie erwartet, (sodass wir bis zum Schluss sinnfrei immer wieder auf Plastik rum gedrückt haben).

    Und vor allem:
    Vielen Dank an Christian, der diesmal Fahrer vom Dienst war, weil ich immer keinen Bock auf Stau hatte und stattdessen lieber viel zu lange Footprint-Einträge verfasst oder nach plötzlichen Schlaglöchern Ausschau gehalten habe. Gracias!😘
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