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- Dag 18
- maandag 12 mei 2025 om 11:00
- ☁️ 28 °C
- Hoogte: 1.229 m
Verenigde StatenMoab38°34’10” N 109°33’5” W
Wat mutt, dat mutt

Wir begeben uns raus aus dem Park und rein in die Stadt - es stehen ein paar Erledigungen an. Wasser auffüllen, Wäsche waschen, die Freuden des kurzzeitigen Handyempfangs auskosten...sowas eben. Denn: Wat mutt, dat mutt.
Ach ja, und Camper Charlie hat seit gestern schon wieder Wünsche. Diesmal dürstet es ihm nach frischem Öl - sprich er möchte einen kompletten Ölwechsel. Da wir ja bei jedem Piep bei der Vermietungs-Hotline anrufen sollen, quälen wir uns also wieder mal durch die ewig lange und nervtötende Warteschleife...🙄
Um uns während der Wartezeit bei Laune zu halten, werden wir immerhin von der Ansage in kurzen Abständen mit hochgradig brillianten Tipps wie
"Wenn Sie nicht länger warten wollen, lesen Sie doch gerne in der Bedienungsanleitung!"
oder
"Schreiben Sie uns doch einfach eine Mail, wir melden uns bald zurück!" versorgt.
Ach so, na dann...klaro doch. 🤷🏼♀️😮💨
Warteschleifen haben wohl überall auf der Welt das gleiche Aggressionspotenzial.
Kurz bevor ich dazu komme, selbiges großzügig auszuschöpfen, meldet sich endlich eine gewisse "Zauey" mit lang gezogenem Südstaatenakzent und bestätigt, was wir sowieso schon (sogar ganz ohne Bedienungsanleitung) befürchtet haben:
Ja, der Ölwechsel sollte jetzt gemacht werden, wir möchten uns bitte eine naheliegende Werkstatt suchen. Wenn wir da aber ankommen, bitte unbedingt VORHER nochmal bei der Hotline anrufen, um Kostenübernahme und Vertragliches abzustimmen.
Keine Ahnung, was da noch groß zu klären ist (machen lassen, bezahlen, später Geld erstatten?) aber Zauey beharrt auf dieser Vorgehensweise.
Der Sinn und Zweck des Ganzen wird wohl eines der großen Geheimnisse unserer Reise bleiben...genau wie die Frage, ob ein kurzer Öl-Check nicht vielleicht schon denkbar gewesen wäre, BEVOR man Kunden damit auf einen 6-wöchigen Roadtrip durch teils dünn besiedelte Regionen schickt. Zumindest über eine Vorwarnung hätten wir uns sehr gefreut.
Aber nun ist auch egal, denn es gilt immer noch: Wat mutt, dat mutt.
Und zum Glück sind wir gerade in Moab, wo es entsprechende Infrastruktur gibt. Also wird schnell eine passende Werkstatt rausgesucht, hin gefahren...um dort zunächst eiskalt ignoriert zu werden.
Kurzer Blick, sonst aber keine Reaktion auf mein freundliches "Hi!" und auch sonst nix.
Ok, sie sind wohl noch beschäftigt...? Warten wir halt.
Irgendwann kommt dann ein sehr bulliger, sehr bärtiger Mitarbeiter zu uns, grummelt doch noch so etwas wie eine Begrüßung und taxiert mich mit ausdrucksloser Miene von oben bis unten. Mein nunmehr etwas verunsichert vorgetragenes Anliegen wird schließlich mit einer Art zustimmenden Grunzen quittiert.
Du liebe Zeit. Das Wort Service schreiben sie hier wohl ganz groß (weil *reden* können sie ja scheinbar nicht)...
Bevor es aber los gehen kann, müssen wir ja
leider noch in die nervige Hotline. Zum Glück meldet sich diesmal bereits nach rekordverdächtigen 15 Minuten eine Veronica. Nochmal Situation geschildert, alle Infos durch gegeben...und wir erhalten die etwas besorgte Frage, ob wir denn schon etwas machen haben lassen.
"Ähm...nö...noch nicht?", stammle ich.
Und vielleicht wird aus "noch nicht" ja auch "gar nicht", denn genau in dem Moment trottet Mr. Grunzbart mit seiner Kollegengang in Kolonne an uns vorbei, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Scheinbar ist inzwischen Mittagspause - wir haben tatsächlich ein wenig die Uhr aus den Augen verloren. Vielleicht erklärt dies ja auch seine Einsilbigkeit? Alle nur hangry und keiner hatte mehr Bock auf Arbeit kurz vorm Essen fassen?
Falls ja, hätte man uns das ja einfach sagen können...aber was weiß ich schon. So ein komischer Schuppen.
Anyway, ich wende mich wieder Veronica zu.
Deren Anweisungen an uns lauten schlussendlich wie folgt:
--> Bitte weiter fahren und nix machen.
Ich habe ein kleines Déjà-vu. Das Gleiche wurde uns bereits bei der Motorwarnleuchte vor einer Woche gesagt. Und wieso sollten wir dann überhaupt zu einer Werkstatt fahren...?
Frage daher: Muss das alles wirklich so?
Aber ja. Uns wird versichert, dass der nächste Ölwechsel tatsächlich erst in 2.000 Meilen dran ist. Die Kollegin aus dem ersten Telefonat hat leider in den Unterlagen übersehen, dass wir einen größeren Dodge statt eines Fords fahren, und da ist der Service erst nach 10.000 statt nach 8.000 Meilen erforderlich. Ein Missverständnis.
Insofern sollen wir die aufblinkende Anzeige einfach ignorieren, jeden Tag Öl kontrollieren und uns nochmal melden, wenn es soweit ist.
Hm. So richtig happy sind wir nicht. In 2.000 Meilen werden wir voraussichtlich noch irgendwo in Kalifornien rumdümpeln und nicht um den Ölwechsel herum kommen.
Und das ganze Hin und Her hat uns letztendlich einen guten Teil des Vormittags gekostet. Wir fahren da erstmal zum Foodtruck Park in Moab - Frustfuttern und Umplanen ist angesagt.
Die Erkenntnis des Tages steht damit heute wohl schon mittags fest:
Wat mutt, dat mutt - oder vielleicht auch nicht. 🙄🤷🏼♀️Meer informatie