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  • Ein Königreich für ein Käsebrot

    May 29 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    "Hm... Und nun?"

    Nachdenklich schauen wir auf unseren gebuchten Stellplatz.
    Spät nachmittags sind wir müde und hungrig auf den Campingplatz im Sequoia Nationalpark gerollt. Ein langer und anstrengender Fahrtag liegt hinter uns. Einkaufen, dumpen, tanken, Wäsche waschen...und dann war auch noch der Ölwechsel fällig. Zum Glück konnten wir uns heute mit der Vermietung darauf einigen, dass das für unsere letzten 10 Tage weiter warten kann. Wird dann bei der Rückgabe erledigt.

    Nun stehen wir also endlich auf dem Lodgepole Campground vor unserem Stellplatz...und kommen nicht rauf.
    Ein silberner VW Jetta hat es sich dort schon gemütlich gemacht. Kein zugehöriger Mensch ist zu sehen. Das dringend benötigte Dinner verpufft damit gedanklich erstmal. Seufz.

    Wir suchen den Ranger auf. Dieser findet heraus, dass die Besitzer des Autos wohl gerade noch "irgendwo wandern" sind und den Campingplatz kurzerhand zu einem Parkplatz umfunktioniert haben. Wir bekommen aber freundlicherweise einen - Zitat: "much nicer" - Platz zugewiesen.
    Statt idyllisch am sonnigen Fluss sitzen wir nun schattig zwischen Klohäuschen und einer lauten französischen Reisegruppe eingequetscht. Und gucken auf einen Baum. Wie "nice"...

    Mir ist aber inzwischen fast alles egal. Der Blutzuckerspiegel hängt seit Stunden deutlich im Keller - Futter muss her. Was gäbe ich jetzt für ein leckeres Käsebrot! Oder ein halbes Schwein...

    Der liebste Ehegatte hingegen hat andere Pläne. Christian ist heroisch entschlossen, zurück zu gewinnen, was wir noch nie hatten - nämlich unseren ursprünglichen Stellplatz. Das heißt, es wird erst dann ge-abendbrotet, wenn wir dabei idyllischen Fluss- statt Kloblick haben. Alle 30 Sekunden rennt er daher zu unserem ursprünglichen Platz und checkt die Lage. Leider steht der VW auch eine dreiviertel Stunde später noch dort herum - es wird doch nicht etwa eine Nachtwanderung sein...?

    Ich unterdessen bin nun richtig hangry. Theoretisch könnte ich mir ja wenigstens schon mal einen Snack einwerfen, aber der Mecklenburger Sturkopf in mir kommt durch: Ich will in Ruhe 'ne ordentliche Käsestulle essen, und nix anderes! 😤😤😤 Am besten gleich einen ganzen Turm davon.

    Die Wartezeit wird damit genutzt, schon mal grimmig Gemüseschnitze zu hacken und dabei Rachenszenarien für die Stellplatzdiebe zu schmieden. Und gerade als ich meinen Favoriten gefunden habe (-> die VW- Fenster mit Joghurt und Honig einreiben und damit Schwarzbären anlocken, die das Auto hoffentlich so behandeln, wie auf den ganzen "Achtung, Bären!"- Fotos abgebildet), tut sich etwas:

    Der VW Jetta jettet ganz gechillt an uns vorbei. 3 Baseballkäppis thronen über großen Sonnenbrillen und Hoodies und versuchen erfolglos, mit maximaler Coolness über den Waldweg zu rumpeln. Eindeutig Gen-Z-ler.
    Die von der männlichen Sorte. Schuldbewusstsein dabei: Genauso negativ wie mein Blutzucker...🙄

    Am liebsten würde ich ihnen ja folgen - die Ranger haben einen knallroten Zettel am Auto angebracht und ich bin neugierig, ob und wie die Story noch für sie weitergeht. Ich habe aber immer noch das Gemüsemesser in der Hand...und mit ausgehungert-irren Blick damit über den Campground rennen kommt wohl nicht so gut.

    Stattdessen fährt Christian uns schnell an unseren frei gewordenen Platz, wo wir dann doch noch unser Dinner am Fluss bekommen - mit dreifach belegtem Käsebrot und einem seeeeehr großen Berg Gemüseschnitze...
    😁🧀🧀🧀🍞🥕🫑🍅
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  • Mount Whitney - Schnuppertour

    May 28 in the United States ⋅ ☀️ 13 °C

    Nun haben wir den Mount Whitney lange genug von unten angehimmelt. Heute rücken wir ihm etwas näher auf die Pelle.
    Zumindest im Ansatz, denn man braucht für die Besteigung seiner formschönen 4.418 Meter (natürlich) ein Permit. Und ein Zelt. Ach ja, und Zeit und Körner für schlappe 33 Kilometer und 1.800 Höhenmeter Aufstieg...

    Haben wir alles nicht. 🙅🏼‍♀️😅

    Also begnügen wir uns mit einem Teilstück des Mount Whitney Trails. Bis zum Lone Pine Lake kommt man noch ohne Permit, und dieser liegt immerhin auf über 3.000 Meter.
    Am Mount Whitney Portal geht es los. Übrigens ist das auch der Endpunkt des berühmten John Muir Trails. Schon wieder Material zum Träumen...fürs nächste Leben vielleicht. Oder falls mir mal zufällig Nerven aus Stahl wachsen sollten, um den riesigen Flickenteppich aus Permits dafür zusammen zu bekommen.

    Traumhaft ist auf jeden Fall auch unsere Tour. Viele Serpentinen führen in moderater Steigung nach oben. Es gibt nach vorne Aussicht, nach hinten Aussicht, hier und da ein paar kleine Hindernisse...schön. Merke mal wieder, dass ich am zufriedensten bin, wenn ich mich irgendwo einen Berg hoch schnaufen kann. Klingt komisch, ist aber so.

    Auf knapp 3.050 Metern Höhe erreichen wir schließlich unser Ziel. Der Lone Pine Lake gibt schon ein richtig tolles Bild ab. Anders als in den europäischen Alpen ist hier die Baumgrenze noch lange nicht erreicht, und so säumen Kiefern, Felswände und Schneefelder äußerst idyllisch das Ufer.
    Auch die Temperaturen sind im Vergleich zur Hitze der letzten Tage eine angenehme Abwechslung. Warum sind wir Schlumpfis nicht schon früher hier hoch gekommen? Tja, das Gute kann so nah sein...

    Im Übrigen interessiert sich niemand für das Permit. Kein Ranger, keine Self Registration Station...nix. Theoretisch hätten wir einfach weiter hoch laufen können. Haben aber immer noch kein Zelt. Und keine Zeit. Und keine...Na, das hatten wir ja schon.

    Stattdessen bauen wir lieber noch einen Schneemann zum Abschied und stapfen hochzufrieden zurück zum Camper. Anschließend machen wir ein bisschen Strecke und suchen uns ein lauschiges Plätzchen zum Freistehen am Lake Isabella.
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  • Turtle Mode in Lone Pine

    May 27 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Etwas verkatert kämpfen wir uns aus den Betten. Bereits morgens um 9 Uhr hat es 30 Grad, der Körper schaltet da scheinbar sofort in den Schildkröten-Modus. Will heißen: bloß nicht bewegen, bloß keine Action.

    Ursprünglich wollten wir Las Vegas ja noch eine Chance geben, aber...wir haben einfach keine Lust auf diese Stadt. Schon gar nicht bei den Temperaturen. Damit wird der Besuch ohne Bedauern aufs nächste Mal verschoben und wir legen einen Fahrtag ein. Möglichst regungslos im Auto sitzen sollte wohl auch für eine Schildkröte drin sein.

    Und so geht es wieder stundenlang durch karge Landschaften nach Kalifornien, bis wir in der kleinen Western- und Touristenstadt Lone Pine landen. Diese liegt zu Füßen der noch schneebedeckten Sierra Nevada und ist bekannt für die traumhafte Filmkulisse, die sich direkt vor ihren Toren erstreckt.
    In den Alabama Hills wurden schon über 600 Filme gedreht, z.B. Gladiator, Django, Man of Steel...und viele, viele Western. Es gibt sogar ein Movie Museum und eine self guided Tour, mit der man auf einer "Movie Road" die Schauplätze besuchen könnte.

    Wir ruhen uns aber lieber weiter aus. Der Tuttle Creek Campground (der von uns gleich mal auf "Turtle" Creek Campground umbenannt wird🐢🐢🐢) ist dafür perfekt geeignet. Schön ruhig, nur 10$/ Nacht und mit Hammerblick auf den Mount Whitney.
    Mit 4.418 Meter Höhe ist das der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas. Viel Material zum Träumen.
    Mehr als Träumen ist aber weiterhin nicht drin, denn selbst hier auf über 1.100 Metern Höhe werden es tagsüber immer noch knapp 30 Grad. Da finden wir nicht so schnell wieder aus unserem Schildkröten-Modus raus.

    Wir verbringen also 1,5 Tage lediglich mit ein paar Besorgungen, kurzen Spaziergängen in den Alabama Hills und ausgiebigem Berg anschmachten. 🥹🥰🏔️
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  • The Ring of Fire (und Plastiktüten)

    May 25 in the United States ⋅ ☀️ 39 °C

    Wir bewegen uns langsam wieder Richtung Las Vegas und überqueren dabei nicht nur erneut die Grenze zu Nevada, sondern auch gleich die Zeitzone. Und zack - plötzlich haben wir wieder eine Stunde mehr am Tag.

    Diese nutzen wir direkt mit einem Besuch im Valley of Fires State Park. Der Park wird seinem Namen äußerst gerecht, denn es ist höllisch heiß heute - das Thermometer klettert auf über 41 Grad. Kein Wunder, dass hier ab Mitte Mai viele Wanderwege gesperrt werden! Es gab wohl einfach zu viele Unfälle und Rettungsaktionen bei dieser Hitze.

    Auch wir halten es nicht allzu lange draußen aus - und das will was bedeuten, denn mich als Oberfrostbeule findet man auch im Sommer oft mit Decke und Socken auf dem Sofa. Aber ich habe heute gelernt: Ab ca. 37 Grad ist selbst bei mir Ende im Gelände.🥵

    Insgesamt gefällt uns der State Park trotzdem richtig gut. Es gibt feuerrote Felsformationen (Felsen!!! Wir haben IMMER noch nicht genug von ihnen...😁), einige Aussichtspunkte und viel bunten Sandstein. Dieser ist nicht selten von formschönen orange-gelben Ringen durchzogen. Eine der größten Attraktionen ist die "Fire Wave". Diese macht inzwischen sogar der berühmten "Wave" in Page Konkurrenz. Der Trail dorthin gehört aber zu denen, die vernünftigerweise gerade gesperrt sind.

    Wir kapitulieren bald vor der Hitze und fahren weiter zum Lake Mead und an den Boulder Beach Campground. Hier waren wir vor ein paar Wochen schon mal, als es geregnet hat. Nun wollen wir den "Normalzustand" mitnehmen.
    Wobei, das Memorial Day Wochenende ist inzwischen im vollen Gange. Das bedeutet, dass auf vielen der Stellplätze eine private Grillparty veranstaltet wird - mit großem Festzelt, Bergen an Essen und noch viel mehr Müll. Also doch kein Normalzustand.

    Es sieht teilweise aus wie auf einem Festivalgelände, nachdem alle abgereist sind.
    Nur mit dem Unterschied, dass hier die Feiernden noch auf ihrem selbstgebauten Berg aus leeren Plastikflaschen und Grillfleisch-Verpackungen hocken bleiben. Unzählige Plastiktüten wehen verloren über den ganzen Campground, einige finden Obdach unter unserem Camper. Zudem versuchen diverse Musikboxen, sich gegenseitig zu übertönen. Aus diesen schallt etwas, was wie ein amerikanischer Wolfgang Petry klingt, der sich nicht zwischen Ballermann und Country entscheiden kann.
    Es ist ein ziemlich verstörender Mix.

    Und insgesamt - ein erschreckendes Bild.
    Echt schade, der Campground inmitten duftender Eukalyptusbäume und mit Blick auf den See hat uns beim ersten Mal so gut gefallen!
    Wir überlegen, vorzeitig wieder abzureisen. Von der heutigen Hitze sind wir aber auch etwas mürbe - und müde. Und so versuchen wir uns schließlich mit absurd viel Eis und noch mehr Wasser in einen Zustand zu leiten, in dem uns alles einfach nur noch egal ist.

    Dies gelingt überraschend gut - irgendwann wippe ich sogar zu Country-Malle-Wolfgang mit, während eine Plastiktüte leise raschelnd über uns ihre Kreise zieht...🫠🤷🏼‍♀️
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  • Zion West - Kolob Canyon

    May 24 in the United States ⋅ ☁️ 23 °C

    Kolob Canyon wird gerne mal übersehen, gehört aber ebenfalls zum Zion Nationalpark. Er liegt 45 Minuten Fahrzeit westlich des Haupteingangs und bietet weitere Trails und schöne Aussichtspunkte. Zum Abschied wollen wir heute auch diesen Teil noch besuchen. Zudem beginnt das lange Memorial-Day Wochenende, und wir erhoffen uns etwas weniger Andrang und Getümmel als im Haupttal.

    Diese Illusion zerplatzt aber leider schon beim Check-in am Visitor Center. Eine lange Menschenschlange staut sich in dem kleinen Gebäude zusammen. "It's the busiest weekend of the year, please be patient!", ruft auch ein Ranger den Wartenden immer wieder zu. Oha...🫣

    Und leider übertreibt er nicht. Alle Parkplätze sind heillos überfüllt und wir müssten kilometerweit die Straße zurücklaufen, um auch nur zum Ausgangspunkt unserer geplanten Tour zu gelangen. Haben wir ja nicht so Lust drauf. Also nehmen wir mehr nach Zufallsprinzip den Trail, der am nächsten zur der Parkfläche liegt, die wir noch finden können. Dadurch wird aus der Wanderung zwar nur noch ein kurzer 2-Km-Spaziergang zu einem Lookout, aber egal. Es ist auch so nett hier.
    Insgesamt hat uns Zion sehr gut gefallen. Man sollte diesen Park auf jeden Fall wandernd und möglichst fernab der Menschenmassen erkunden, damit sich sein Reiz erschließt, aber dann...dann ist er einfach nur spektakulär schön.🥰

    Deutlich früher als gedacht sind wir fertig mit dem täglichen Frischluftprogramm. Wir beschließen daher spontan, einen Servicetag einzulegen. Hat ja alles trotzdem offen, Memorial Day hin oder her. Und Waschsalon, Supermarkt usw. sind angenehm leer - vermutlich befinden sich alle halt gerade im Zion Nationalpark.

    Für das Feiertagswochenende habe ich vorsorglich wieder alle Stellplätze reserviert, diesmal im Red Cliffs State Park. Es ist ein überraschend schöner Park mit Wandertrails, Dinospuren und malerischem Campground. Aber auch dort sind wir lange fast die einzigen... Es sind wohl WIRKLICH alle gerade im Zion Nationalpark. 😅

    Na, umso besser für uns. Wir genießen einfach den Schatten und die allumfassende Ruhe. Zumindest bis zur Dämmerung, denn dann beginnt ein großes Froschkonzert im Bachlauf direkt neben uns.

    Und so schlafen wir mit Blick auf eine sternenklare Nacht und mit lautem Gequake im Ohr irgendwann sehr zufrieden ein. ☺️🥰
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  • Wandering and wondering

    May 22 in the United States ⋅ ☀️ 31 °C

    Die nächsten beiden Tage verlaufen wärmebedingt so ähnlich wie unspektakulär:

    Wir schlafen aus, bis es uns zu warm im Camper wird,
    kommen sehr gemächlich in die Gänge,
    machen Essen,
    starten danach viel zu spät eine Wanderung, sodass wir sinnvollerweise in der Mittagshitze unterwegs sind,
    freuen uns trotzdem über die schöne Natur,
    freuen uns noch mehr über die Ruhe (sind halt wenige so bekloppt wie wir...),
    kehren dann irgendwann zurück zum Campground,
    schalten sofort die Klimaanlage an,
    machen bisschen Haushalt,
    machen bisschen mehr Essen,
    machen den Kopf aus.

    Sehr erholsam, so ein Programm. Gegen etwas mehr Schatten hätten wir trotzdem nichts einzuwenden...leider steht erst ab 17 Uhr der Baum auf unserem Stellplatz "richtig" herum.

    Bei Temperaturen um die 30 Grad würde sich ja eigentlich die Tour durch die berühmten "Narrows" anbieten. Dabei wandert man 4-8 Stunden durch eine enge, kühle Schlucht am Ende des Zion Canyons. Oder vielmehr watet man, denn das Wasser steht durchgängig bis zu den Waden, stellenweise auch höher.
    In den Shuttle-Bussen sehen wir entsprechend viele Leute in Wasserschuhen und Angleranzug. Es sind wirklich seeehr viele Leute. Für die Tour braucht man halt kein Permit...
    Wohlweislich haben wir diese Wanderung daher außen vor gelassen. Einmal wagen wir uns aber doch mal ans Ende des Nationalparks, um uns wenigstens den Einstieg in die Schlucht anzuschauen. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm?

    Und nun ja...was soll ich sagen. Wir finden direkt mindestens 300 Gründe im Ganzkörperkondom, warum wir doch lieber auf andere Trails ausweichen.🫠🙈 Ein scheinbar unendlicher Strom lärmender Touristen wälzt sich stampfend, schwatzend und schmatzend über den asphaltierten Zustiegsweg. Jedes Tier, welches bei dem ganzen Halligalli nicht eh schon Reißaus genommen hat, wird dabei sofort eingekreist und inbrünstig mit dem Smartphone seziert. Da fragt man sich echt, ob der Durchschnittsbürger wirklich noch nie einen stinknormalen Spatzen oder einen Reiher gesehen hat...(?)
    Zudem weisen tolle Schilder am Rand darauf hin, das Wasser, in dem man stundenlang herumwaten will, bitte nicht zu trinken - es könnte diverse Fäkalbakterien enthalten. Lecker...🤢

    Wir wundern uns schon sehr über die Popularität dieses Trails. Außer nass-kalte Füße, stundenlanges Massengeschiebe im wurstbraunen Wasser und mit Glück vielleicht noch die ein oder andere Infektion gibt's hier doch nichts zu holen...? Vielleicht war die Schlucht ja wirklich mal ganz schön - jetzt gerade ist sie für uns eher ein Grund zum Wegrennen.

    Und das tun wir dann auch - schnell zurück zum Campground.

    Und dort schalten wir wieder sofort die Klimaanlage an,
    machen bisschen Haushalt,
    machen bisschen mehr Essen,
    und dann den Kopf aus. 😊
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  • Der Landeplatz der Engel

    May 21 in the United States ⋅ ☀️ 29 °C

    Angels Landing ist eine der beliebtesten Touren in Zion und führt spektakulär hoch auf eine schmale Felszacke, die wie eine Art Haifischflosse in den Park hineinragt.

    Die letzten 150 Höhenmeter sind dabei recht ausgesetzt, an den engsten Stellen hat man links und rechts 400 Meter Frischluft unterm Hintern. Kettensicherungen unterstützen aber bei der Begehung.
    Nicht nur der Weg selbst, sondern auch die Aussicht ist ziemlich insta-tauglich, sodass diese Wanderung zwischenzeitlich heillos überlaufen war. Um die Massen zu regulieren und die Sicherheit zu erhöhen, wurde vor ca. zwei Jahren ein Lotteriesystem mit Permitbuchung eingeführt.

    Wir konnten ein Permit für heute Morgen ergattern, und müssen dafür zwischen 6 und 9 Uhr an der Shuttle-Haltestelle "The Grotto" gestartet sein. Mit 30-minütiger Fahrzeit und Puffer stehen wir daher etwas verschlafen um 7.50 Uhr parat, um vom Bus eingesammelt zu werden. Ist ja überhaupt nicht unsere Zeit...😅🥱🫩 Aber immerhin ist es noch angenehm kühl, das hilft beim Aufstieg.

    Dieser gestaltet sich als überraschend angenehm. Wie so oft in den USA sind die Wege fast schon übertrieben ausgebaut, teils sogar asphaltiert, und wir kommen schnell voran. Nach 350 Höhenmetern müssen wir an einem Lookout die Permits zeigen, dann folgt auch schon der kettengesicherte Abschnitt.

    Schnell stellt sich heraus: Alles halb so wild - zumindest wenn man schwindelfrei ist und ein bisschen Bergerfahrung hat.
    Das Schwierigste ist tatsächlich, dem ständigen Gegenverkehr auszuweichen. Ansonsten macht der Aufstieg richtig Laune, und selbst die besonders ausgesetzten Stellen merken wir erst, als wir fast schon dran vorbei sind.

    Christian hat dazu sofort seine ganz eigene Theorie: parat:
    "Liegt bestimmt daran, dass du den Weg kennst - warst ja schließlich schon mal hier! 😜👼🏼"

    Öhm...Nun ja. Anmachsprüche waren noch nie seine Stärke. 🙈😅 Aber nach über 13 gemeinsamen Jahren...trotzdem irgendwie süß.

    Mein Verdacht hingegen ist, dass uns die Aussichten, das tolle Wetter und diese fantastische Wanderung heute einfach nur beflügeln. Red Bull für die Wanderschuhe quasi. Vielleicht liegt es aber doch auch ein wenig am Namen der Tour...
    Einen Landeplatz, kleine Fußabdrücke oder dergleichen haben wir am Gipfel übrigens nicht gefunden - schade eigentlich.

    Und so laufen wir bald - nicht ohne noch 1000 Fotos zu schießen - flott zurück ins Tal. Inzwischen sind es fast 30 Grad, und die Hitze staut sich ordentlich zwischen den hohen Felswänden.

    Den restlichen Tag verbringen wir daher nur noch damit, zufrieden am Ufer des plätschernden (und schattigen) Virgin Rivers entlang zu flanieren und zurück am Stellplatz die Funktionen unserer Klimaanlage ausgiebig zu nutzen - haben ja derzeit Landstrom.
    Mit Buch und Wassermelone bewaffnet geht schließlich ein weiterer, wunderschöner Tag bewegungssparsam zu Ende.
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  • Zion Nationalpark

    May 20 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Innerhalb von 2 Stunden und mit einem Temperaturunterschied von 20°C erreichen wir den Zion Nationalpark.

    Auf diesen bin ich ja ganz besonders gespannt - zu beeindruckend sahen allein die Bilder aus, zu begeistert waren die Berichte von denen, die schon da waren, und zu sehr locken aussichtsreiche Wanderwege.

    Dem gegenüber stehen allerdings die Menschenmengen. Zion gehört zu den meistbesuchten Nationalparks der USA, darauf sollte man sich einstellen.
    Innerhalb des Parks kommt man nur mit dem Bus-Shuttle von A nach B. Diese sind scheinbar permanent knackevoll, genau wie die riesigen Parkflächen, die sich schon früh am Tag füllen. Direkt vor den Toren des Parks gibt es mit Springdale auch eine ganze Touristenstadt, wo man jeglichen (überteuerten) Pipapo erhält.
    Bloß gut, dass wir uns für 4 Nächte im Watchman Campground direkt im Nationalpark einquartiert haben...nicht ganz günstig (44$/Nacht mit Strom), aber wir sparen uns vermutlich einiges an Stress bei der Park- und Stellplatzsuche.

    Wir erreichen Zion zunächst über den Osteingang, wo wir schnell noch den Overlook Trail laufen, um uns den angekündigten Überblick zu verschaffen.

    Und holla die Waldfee, was für eine Aussicht!
    Hohe, wuchtige Felswände umrahmen ein malerisches Tal, durch das sich in vielen Serpentinen die Zufahrtsstraße schlängelt.
    Über einen Tunnel fahren wir anschließend hinein in eben diese Kulisse, und wir könnten nicht begeisterter sein. 🤩👏🏼

    Bei knapp 29 Grad und nach dem Wetterumschwung reicht es uns jedoch an Aktivität für heute. Wir beziehen bald unseren Stellplatz, setzen uns zu den Rehen in den Schatten und verbringen ein paar Stunden mit ausgiebigem Nichtstun.
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  • Have a Bryce Day!

    May 19 in the United States ⋅ 🌬 9 °C

    ...oder eigentlich müsste die Überschrift eher "Have a BrIce day" heißen, denn unser nächster Stopp im Bryce Canyon Nationalpark führt uns fast zurück in den Winter.❄️☃️🥶🍦

    Der Park liegt auf einer Höhe zwischen 2.400 und 2.700 Meter, und das merkt man gleich. Durch den kurzzeitigen Kälteeinbruch kriecht das Thermometer tagsüber maximal auf 9 Grad, der eisige Wind fühlt sich nach deutlich weniger an. Nachts erwarten uns Minusgrade, und am Morgen werden wir sogar von Schneeflocken begrüßt. Ein ganz schöner Kontrast zu den letzten Wochen!

    Die ultradünnen Fleecedecken vom Vermieter wirken bei solchen Bedingungen nochmal besonders lächerlich. Einmal mehr sind wir froh, dass wir unsere Schlafsäcke (und Handschuhe! Und Mützen!) dabei haben. Auf Hawaii erschien der ganze Kram ja schon reichlich...fehlplaziert und wir haben unsere Packentscheidungen fast angezweifelt. Aber nun können wir sagen: Doch alles richtig gemacht.👍🏼

    Insgesamt verbringen wir 2 Nächte im Park. Den ersten Tag fallen wir direkt in eine Art spontane Winterstarre - mehr als figürlich fragwürdiges Futter🍕 ranschaffen und ausgiebig netflixen📽️ ist nicht mehr drin.
    Am nächsten Morgen wagt sich aber langsam wieder die Sonne aus der Deckung, und zusammen mit ihr erwachen auch unsere Lebensgeister. Wir laufen eine entspannte und wunderschöne Runde um den Queens Garden Trail und den Navajo Loop, die leider viel zu schnell vorbei ist. Danach klappern wir noch alle Aussichtspunkte ab, die wir finden können - und davon gibt's eine ganze Menge!

    Der Bryce Nationalpark ist schon etwas Besonderes. Sein Markenzeichen sind die unzähligen Hoodoos - spitze Felsformationen, die über die Zeit hinweg durch Erosion aus dem bunten Sandstein heraus geklöppelt wurden. Je nach Tageszeit und Lichteinfall ändern sich die Farben. Es ist eine Landschaft wie von einem anderen Planeten, etwas Vergleichbares haben wir noch nicht gesehen. Wieder mal.

    Überhaupt sind wir fasziniert, wie unterhaltsam sich Steine in den USA doch präsentieren. Eigentlich fanden wir Felsen bisher ja eher, sagen wir mal, semi-spannend...(es sei denn, diese rotteten sich zu einem aussichtsreichen Berg zusammen.😇🥾🥾)

    Nun haben wir aber auf vergleichsweise engem Raum und innerhalb weniger Tage Steine in allen möglichen Farben und Formen gesehen, sei es als Arches, Buttes, Mesas, Goblins, Türme, Hoodoos, Höhlen oder Steinbäume, mal mit Petroglyphen verziert, mal als Unterschlupf für Eidechsen oder Revolverhelden...und wir sind immer noch nicht gelangweilt. Kein bisschen sogar.

    Ich finde, da passt die Wortspiel-Frage aus dem Visitor Center doch ganz gut:

    Hoodoo you love?

    Und wir können inzwischen getrost antworten: ...Alle! 🪨🪨⛰️🌋👏🏼🥰
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  • Escapism in Escalante

    May 17 in the United States

    Heute will alles nicht so recht werden.
    Wir kommen nur langsam in die Gänge, das Wetter ist ungemütlich trüb und auch die Motivation hat sich zum Weiterschlafen in den Wanderstiefel verkrochen.

    Letzteren können wir aber eh nicht nutzen, denn entweder ist an unserer ursprünglich geplanten Tour kein freier Parkplatz vorhanden oder alle interessanten Trails rund um Escalante können nur über meilenweite Schotterstraßen erreicht werden.
    Und mal davon abgesehen, dass Gravelroads immer noch tabu sind für uns, würden wir uns deren Befahrung heute auch nicht zutrauen - der innere Rebell pennt vermutlich gerade im anderen Wanderstiefel.

    Daher beschließen wir, dass dieser komische, graue Samstag ja mal ein guter Tag zum Runterkommen ist. Kurzentschlossen steuern wir da in Escalante den nächstgelegenen Stellplatz an.
    Im Petrified Forest State Park bekommen wir noch ein nettes Fleckchen am Seeufer zugewiesen und machen dann das, was wir meistens an einem neuen Ort machen: Erstmal was futtern.😅
    Diesmal ist mitgereistes Gebäck aus dem Capitol Reef Nationalpark fällig.
    Dieses stellt sich als sehr lecker, aber auch -für europäische Verhältnisse- unnormal süß heraus, und getrieben vom sofort einsetzenden Zuckerrausch laufen wir schließlich doch noch eine kleine Spazierrunde.

    Auf dem direkt am Campground startenden Petrified Forest Trail kann man buchstäblich "steinalte" Bäume besuchen. Über eine geringfügige Zeitspanne von 130 Millionen Jahren ist hier ein prähistorischer Wald konserviert und versteinert worden, das bunte Ergebnis kann man nun an vielen Ecken bewundern. Die Rinde ist tatsächlich noch gut zu erkennen und fühlt sich auch so an, während im Inneren eine ganze Farbpalette zum Vorschein kommt. Die Farbgebung hängt davon ab, mit welchen Mineralien das Holz im Laufe der Zeit in Kontakt gekommen ist.
    Faszinierend!

    Abends wird dann noch der ESC geschaut - bunt, teils skurril, nicht allzu anspruchsvoll? Das passt doch irgendwie zum Tag, denken wir uns....🤷🏼‍♀️😅🙈
    Und so wummern abends die schrillen Klänge von tiefsinnigen Werken wie "Espresso Macchiato" oder "Bara Bada Bastu" leise über die Stille des Sees hinweg.
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