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  • Day 22

    Syrakus

    June 5, 2019 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C

    Oh wie schön, ein Tag in Syrakus. Es gibt in dieser Stadt so viel zu sehen und die Geschichte der Stadt ist wirklich mehr als interessant. Die Griechen waren die Ersten hier, die was Vernünftiges aufgebaut haben - so um ca. 600 vor Christus. Haben hier die schönsten Tempelanlagen gebaut (viel schöner und prachtvoller als die in der Heimat), dann kamen die Römer, die Araber waren dann auch aktiv und haben in der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Dann kam mal wieder der Friedrich der II. vorbei - der läuft uns jetzt schon zum Dritten mal über den Weg. Der hat die Stadt wieder von den Arabern zurückerobert usw.
    Das Interessante ist, dass alle die da waren, ihre Bauwerke verwirklicht haben. So gibt es hier das größte Amphitheater Italiens, das die Griechen gebaut haben und dann die Römer weiter genutzt haben. 15000 Sitzplätze und das Teil konnte sogar geflutet werden und Schiffe drin fahren (für Schaukämpfe auf dem Wasser)
    Das Alles haben wir im Vorfeld gelesen und da wir zur Zeit mit Kultur eh schon overload sind, haben wir uns die Anlagen heute erspart und uns in der Stadt einfach treiben lassen.
    Angefangen haben wir bei einem sehenswerten Fisch-, Obst- und Kuriositätenmarkt mit allem was man sich nur vorstellen kann.
    Und dann die Geräuschkulisse und das Treiben der Marktleute - einfach herrlich.
    Die vielen kleinen Gassen mit tollen Geschäften haben uns mal wieder voll ergriffen und nicht mehr losgelassen. Schön, wie hier auf Sizilien das Handwerk noch gelebt wird und auch an den Mann und Frau verkauft wird. Marketing von Auge zu Auge und Verkaufen können die Südländer einfach. Wir haben heute auch wieder zugeschlagen - ein schöner Tischläufer aus einer kleinen Manufaktur wird in Kürze unseren Esstisch verschönern und viele Erinnerungen an diesen Urlaub wecken.
    Unvorstellbar, dass dieser alte und lebhafte Kern der Stadt, auf einer Halbinsel gelegen, erst ab 1990 wieder belebt und hergerichtet wurde. Jahre zuvor haben die Menschen den Stadtteil großteils verlassen, da die Neustadt bessere und schönere Wohnungen geboten hat. Zum Glück haben die Menschen vor Ort dieses Potential erkannt und die Altstadt mit schönen Geschäften, tollen Bars, kleinen Trattorias wiederbelebt.
    Wir haben auch noch den Dom angeschaut. Der Dom in Syrakus wurde von den Griechen zuerst als Tempel gebaut, Man sieht die Tempelsäulen noch heute im Innern des Domes. Dann kamen die Römer - haben mal schnell eine Kirche draus gemacht. Dann waren die Araber da - angeblich wurde die Kirche dann zu einer Moschee umgebaut (wobei das nicht ganz sicher bewiesen ist). Dann haben sich die Katholiken wieder die Kirche zurückerobert und das Ganze ein bisschen mit Barockelemeten ausgeschmückt. Verrückt, oder?
    Das war dann auch für heute genug mit Geschichte und Steinen. So haben wir dann, ohne weitere Ausgrabungsstätten und Steinhaufen, die seit Jahrtausenden rumliegen, die Stadt auf unsere Art und Weise genossen. In engen Gassen, hin und wieder einen Cafe an der Bar, bisschen Dolci und noch an den Hafen - Klaus will immer so gerne große Boote gucken und da war heute einiges geboten. 60 Meter wurden nicht nur einmal zur Schau gestellt. Feine Teile, wie Klaus immer von sich gibt, wenn er den Hafen entlangschlendert.
    Danach ging es wieder zurück zu unserem Campingplatz. Das Thermometer hat die 30 Grad Marke gerissen. Hochsommer in Sizilien - und wir sind dabei. Rein in die Strandklamotten und endlich war „Aperol-Sprizz-Time“ an der CoCo-Bar angesagt - eine gute Alternative zu Geschichte und Ausgrabungsstätten.
    Wir haben am Strand noch Kees und Franzis getroffen - die beiden waren bereits auf den Zeltplatz in Taormina und sind jetzt ebenfalls vor Ort. Haben ihr Lager auf dem Nachbar-Campingplatz aufgeschlagen - so klein und schön ist die Camperwelt.
    Morgen wollen wir uns noch die Barockstadt Noto, hier ganz in der Nähe anschauen, und dann tasten wir uns langsam aber sicher Richtung Palermo vor. Wir haben ja nicht mehr allzu lange Zeit und wollen spätestens am Freitag auf dem Zeltplatz bei Palermo ankommen. Mal sehen, aus welcher Richtung der Fahrtwind morgen bläst und wo wir unseren Cali parken.

    Liebe Grüße von temporären Kulturbanausen aus Syrakus

    Helga und Klaus
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