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  • Day 125

    Die Nordinsel von Neuseeland

    January 7, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 18 °C

    Da wir Australien aufgrund der schrecklichen Buschbrände erstmal auf Eis legen mussten, ging es nach kurzem Zwischenstopp in Melbourne (in einem sehr engen Flugzeug!) nach Neuseeland.

    Dort kamen wir in Auckland an, sahen uns einen Tag die Stadt an und hatten dann kurzfristig noch einen Camper gemietet, um die Insel auf eigene Faust zu entdecken.
    Das Unternehmen, bei dem wir den Camper geliehen hatten, war etwas außerhalb des Zentrums und so schleppten wir uns mit unserem Gepäck dorthin. Vor Ort angekommen, mussten erstmal die Reifen unseres Campers gewechselt werden, was viel Wartezeit bedeutete, die wir damit verbrachten, unsere Reiseroute zu planen- besser spät als nie... 😅 Anschließend erklärte und eine eher mäßig motivierte Mitarbeiterin im Schnelldurchlauf den Camper und seine Funktionen. Scheinbar hielt sie uns für erfahrene Proficamper, was ganz und gar nicht der Realität entsprach. Naja, so halb informiert und einigermaßen gut ausgestattet, machten wir uns mit der fantastischen Aufschrift "the sky is the limit" auf den Weg, ich hinter dem Steuer und Christina als Navigator. Man muss dazu sagen, dass ich weder jemals einen Camper gefahren hatte, noch Erfahrungen im Linksverkehr vorweisen konnte und so verbrannten wir bis zur ersten Kreuzung schon gefühlt 1000 Panik- Kalorien. Da auch das Lenkrad seitenverkehrt, also rechts in dem Camper ist und Scheibenwischer und Blinker andersrum angebracht sind, outeten wir uns an jeder Abbiegemöglichkeit als Touristen, da ich den Scheibenwischer statt des Blinkers betätigte- im Übrigen ein Erkennungszeichen aller Touristen, die nicht den Linksverkehr gewöhnt sind😂

    Wir fuhren erstmal nach Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt Neuseelands, wobei man es nicht richtig "Fahren" nennen kann, denn die Straßen hier sind extrem kurvig, eng, holprig, windig und steil und bei jedem der vielen Strecken bergauf sehen wir nur, wie das Tacho trotz Vollgas immer weiter nach unten geht. Teilweise ein sehr anstrengendes Fahren, das immerhin durch schöne Landschaften führt, die uns von der Vegetation bisher jedoch noch nicht so fremd wie angenommen vorkommen.
    Die Städtchen hier sind vergleichsweise klein und ab 17 Uhr unbelebt. Eine erste Erfahrung damit machten wir in der Stadt Dargaville, wo wir einen sogenannten "historic walk" machen wollten, der uns den Ort näherbringen sollte. Auf diesem 3- stündigen Walk traffen wir keine Leute, sahen auch niemanden in den Häuschen oder Gärten und wurden durch Informationstafeln wie "hier lebte eine Familie, die vorher auf einer Farm wohnte" nicht so recht in den historischen Bann dieser Stadt gezogen. Wir nahmen eigentlich nur einen Sonnenbrand mit und fuhren weiter.
    Wir hielten an einigen schönen Campingplätzen und konnten beim Erkunden der Gegend viel Natur bewundern.
    Es ging weiter nach Coromandel und dann ins Inland nach Rotorua, wo wir die Geysire dieser Vulkanlandschaft sahen, heiße Thermen mit deutschen Mitcampern genossen und einen Kiwi sehen durften. Mein Plan, einen Kiwi mit nach Deutschland zu nehmen steht seitdem und reift täglich weiter ♥️😂

    Was wir bisher vom Leben im Camper gelernt haben: man sollte immer in der Nähe der Toiletten parken, sonst hat man nachts ein Problem, es kann echt kalt werden, man muss sehr viel aufräumen, als Camper teilt man echt alles mit anderen Campern, das Geschirr nervt bei der Fahrt, eigentlich kann sich immer nur eine Person im Camper aufhalten und der Ingenieur des Kühlschranks war wohl noch der Praktikant des Unternehmens.... Mal sehen wie dieses Outdoor-Erlebnis noch weitergeht.

    Morgen geht es nach Wellington, wo uns die Fähre auf die Südinsel Neuseelands bringen wird.
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