• Amarillo - Santa Rosa

    May 24–25 in the United States ⋅ ⛅ 24 °C

    Einen kurzen Abstecher, ca. 25 km - und schon ist ist man mitten im Palo Duro Canyon, dem zweitgrößten Canyon Amerikas. Die leichte Ähnlichkeit zum Grand Canyon lässt sich nicht verleugnen, der Vorteil liegt klar auf der Hand: Man kann mit dem Auto nach unten fahren, die Ansicht von unten nach oben ist ebenfalls sehr beeindruckend.

    Amarillo selbst ist zwar eine Großstadt,
    aber wie eigentlich die meisten Städte auch hier ohne nennenswerten Stadtkern. Das mag daran liegen, dass sämtliche Einkaufsmöglichkeiten immer in große Shopping-Malls nach außen verlagert werden. Fast immer ist ein Botanical Garden, ein Zoo (Eintritte umsonst), schöne Parkanlagen und ein Art-Deco District vorhanden.
    Wir fahren zur Slug Bug Ranch, eine kultige, skurrile Attraktion mit mehreren alten VW-Käfern, die mit der Nase nach unten im Boden vergraben sind. Man kann - wie nachfolgend auch auf der Cadillac-Ranch - selbst Hand anlegen. Überall laufen Besucher mit Sprühdosen umher, um den Käfern einen persönlichen Stempel aufzudrücken (Gruß hierbei an Irene 😂 - sie hasst Lackduftnoten aller Art, selbst Nagellack). Ich finde hierzu jetzt auch keinen persönlichen Zugang, aber mein ganz persönliches Tageshighlight wartet unerwarteterweise direkt auf einer ausgedorrten Wiese gleich nebenan. Bestimmt 30 Erdmännchen flitzen hin- und her, um schnell wieder in ihr Erdloch zu kriechen, machen dabei lustige Töne. Ich weiß schon - die warnen sich gegenseitig: „Achtung, macht euch zur Flucht bereit, ein blöder Touri will Aufnahmen von unserer Großfamilie machen“. Im einzelnen zumindest ist es mir trotzdem prima gelungen, diesen einzigartigen Moment einzufangen, denn ich liebe Erdmännchen!! In jedem Zoo bleibe ich dort am längsten stehen und so war ich sogar traurig, als Heinz von diesen blöden in den Boden gestampften Köfern Abschied nehmen wollte und ich somit auch von meinen Erdmännchen.

    In unserem Führer wurde „The Big Texas Steak Ranch“ als die Essensattraktion angepriesen. Viele andere sind diesem Tipp gefolgt, wir sind dem Trubel entflohen und haben stattdessen in einer unglaublich versifften, jedoch total urigen Kneipe (Coyote Bliff Café) unter lauter Einheimischen unseren äußerst leckeren Burger vertilgt, der nicht viel mehr gekostet hat als beim Mc Donalds. Der Herr hinter mir gefiel mir zudem außerordentlich gut. Auch für solche Kneipen liebe ich das Amiland, viel mehr als für die nächste Attraktion, die Cadillac Ranch. Zehn in den Boden gehauene Cadillacs warten auch hier wieder auf ihre enthusiastischen Sprayer, die sich für eine ganz kurze Zeit auf dem Schrott verewigen. Es muss total aufregend sein, eine weitere Schicht Farbe hinzuzufügen, während ich als neutraler Betrachter (nein Nina, ich gendere nicht!), eher missbilligend die lasziv verstreuten Spraydosen überall rund um das „Kunstwerk“ wahrnehme.

    Adrian - genau die Mitte der Route 66 - und 2.586 km liegen jetzt hinter uns 🩵.

    Welcome to New Mexico - und schon haben wir eine Stunde durch Zeitumstellung gewonnen. Langsam macht sich eine neue Landschaft breit. Immer mal wieder leicht hügelig sind auf dem Boden viele Büsche zu sehen. Überall riesige Fetzen von Autoreifen auf der Straße, was hier noch mehr auffällt als sonst wo. Totes Reh und (wahrscheinlich) tote Hyäne inbegriffen.
    Wir haben uns Santa Rosa zur Übernachtung ausgesucht, mit Andenken an Mama (die Rosa hieß). Heute Nacht mal wieder in einem schnuckeligen Motel, trinken wir unser Dosenbier zum obligatorischen Rohkostteller (Klaus, du kannst dich schon mal darauf einstellen, ich weiß nicht, ob man sich diesen wieder so schnell abgewöhnen kann😂).
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