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  • Day 356

    Next stop: Austin, Texas

    November 14, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Es geht weiter und zwar nach Texas. Dort werde ich Amanda besuchen, die ich wie Natalie, auf dem Jakobsweg vor 9 Jahren kennengelernt habe.
    Manchmal sollte ich allerdings auch mal fragen, wo die Leute, die ich besuche eigentlich wohnen. Vor 9 Jahren wohnte sie noch in Austin, also hab ich einen Flug dahin gebucht. Als ich Amanda dann schrieb wann ich in Austin ankomme, antwortete sie: du weißt schon, dass ich nicht in Austin wohne, oder?
    Ups..., nee, das ist mir neu. Ja wo wohnst du denn dann?
    Neben Fort Worth, das wiederum neben Dallas liegt.
    😂🤣😅
    Also gut. Jetzt wo ich das weiß, plane ich halt etwas um. Mein Idee ist in Austin über Couchsurfen oder 'Host a sister' eine Unterkunft zu finden und die angeblich beste Stadt von Texas 2 Tage zu besuchen. Von da ist man in einer Stunde mit dem Auto in San Antonio (bekannt für el Alamo) und weitere 3h entfernt liegt Houston. Warum sollte ich mir nicht mal einen Mietwagen für 3-4 Tage gönnen und damit etwas Texas erkunden. Öffentliche sind hier wieder schwierig und ohne Karre kommt man nicht weit.

    Aber es kommt manchmal anders als man denkt.
    Ich finde über Couchsurfing einen Gastgeber: Tony hat ein Zimmer für mich und ist sogar so nett mich vom Flughafen abzuholen. Er fährt mich zu seinem Heim, das er sich mit 2 weiteren Mitbewohnern teilt und nachdem ich mein Gepäck abgeladen habe, macht er mit mir eine Tour durch Austin im Auto, damit ich schon mal eine Idee bekomme.
    Er setzt mich in der City ab, damit ich erkunden kann und wir treffen uns später zum Essen wieder.
    Läuft alles toll. Tony (61) ist voll nett und sogar auch Tischler.
    Ich gehe durch die Straßen von Austin, bis ich zum Sonnenuntergang auf der Congress Brücke stehe, wo jeden Tag mehr als 1 Millionen Fledermäuse starten (die wohnen quasi in den Ritzen unter der Brücke). Hier lebt die größte urbane Fledermauskolonie von ganz Nordamerika.
    Ein Wahnsinnsschauspiel, bei dem ich direkt ein paar Leute kennenlerne.
    Mit Spring aus Taiwan gehe ich danach noch etwas spazieren.

    Gegen 20h nehme ich einen e-Scooter zur Pizzeria Homeslice, für die Tony das ganze Restaurant mit Holz ausgebaut hat und dafür immer Pizza gratis kriegt (neben dem Lohn).
    Wir nehmen die Pizza mit Heim und da passiert es: mein Backenzahn zerbröselt in 3 Teile als ich auf den Knusperrand beiße! Oh, verdammt. Ein Teil fällt raus, ein Teil steckt noch im Zahnfleisch und wackelt, der letzte Rest ist noch fest 😱🫣

    Ach herrje, warum nur? Und warum hier in the motherf***ing USA, wo alles immer so schweineteuer ist 😫
    Aber es gibt ja den Tony und der hat nen Zahnarzt, den er direkt anruft. Vielleicht kann der helfen. In Mexico wäre das kein Problem, denn da gibt es Spitzenzahnärzte für kleines Geld. Aber ich bin halt nicht in Mexico. Ich bin gespannt, wieviel das hier in den USA kostet...

    Aber der Abend bzw. mein erster Tag ist noch lange nicht um, denn jetzt gehen wir auf die Partymeile: auf die 6th street.
    Wir gehen zu einer Cowboy bzw. Countrykneipe, wo fast alle tanzen. Country und Western ist ja nicht so meine Musik, aber es ist toll das mal in real life mit echten Menschen zu sehen.
    Danach gehen wir ins Las Vegas, einen Club mit Livebands. Heute Psychdelic Rock. Das gefällt mir richtig gut. Und als Zugabe darf ich noch meine erste gleichgeschlechtliche Hochzeit miterleben. Elvis Presley (natürlich nicht der echte) traut 2 junge Frauen auf der Bühne. Wann sieht man denn mal sowas? Geil 😄
    Irgendwann zwischendurch halten wir auch bei Tony's Werkstatt. Der hat auf jeden Fall ne Menge Holz in der Hütte und baut aus Resten viele kleine Tische , die er am Wochenende verkaufen wird.

    Danach fahren wir noch in einen anderen Laden und spielen eine Runde Billard, die ich kläglich verliere (mein Bruder Stefan würde sich für mich schämen - der ist nämlich Billard Pro).
    Zum Schluß geht es noch in eine weitere Kneipe, wo ich einen der Mitbewohner (Doug) kennenlerne, der gerade mit seiner Band gespielt hat.
    Um 3Uhr nachts ist dann mein erster, sehr ereignisreicher Tag vorbei.
    Ich würde sagen: ein toller Tag (mal abgesehen vom Zahnmaleur)...
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