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- Jour 756
- mercredi 18 décembre 2024 à 09:33
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 44 m
CambodgeBoeng Khna13°32’22” N 103°56’44” E
Landmine Museum

Heute schlafen wir aus. Wir ändern unsere Pläne noch gemeinsam nach Battambang (eine Stadt 3h entfernt) zu fahren und bleiben eine Nacht länger hier.
Heute wollen wir die Mopeds nutzen und fahren über Land ca. 30km gen Norden um das Landminenmuseum zu besuchen.
Wegen des Vietnamkriegs und der Schreckensherrschaft der roten Khmer unter Pol Pot ist Kambodscha eines der am stärksten verminten Länder der Erde, die auch heute noch jedes Jahr Opfer fordern. Traurigerweise trifft es auch oft Kinder.
Das Landminenmuseum wurde von einem Kambodschaner gegründet, dessen Leben sich von Kindheit an um dieses Thema gedreht hat.
Hier die Geschichte von einem Mann, der einen Unterschied macht:
Aki Ra (heißt er heute) wurde als er 5 Jahre war von den roten Khmer seinen Eltern weggenommen und als Kindersoldat erzogen. Er sah seine Eltern nie wieder, die höchstwahrscheinlich umgebracht wurden. Mit 10 bekam er sein erstes Gewehr um auf seine Landsleute zu schießen und Minen zu legen. Er kannte nichts als Krieg 😢
Als er älter wurde merkte er, dass etwas nicht richtig war und desertierte nach Vietnam, um mit der dortigen Armee gegen die roten Khmer zu kämpfen. Wieder Krieg.
1993 änderte sich alles als er begann für die UN zu arbeiten. Hier konnte er seine als Soldat gewonnenen Kenntnisse positiv einsetzen: er lernte, wie man alle möglichen Minen und Blindgänger entschärfte und war richtig gut darin.
1997 eröffnete er das Museum mit integriertem Waisenhaus, um Kindern mit durch Minen verlorenen Gliedmaßen eine Chance auf ein zu Hause und eine Ausbildung zu geben. Alles ohne staatliche Hilfe, denn er wollte wieder gut machen, was er als Kind und Jugendlicher getan hatte. Eigenhändig hat er alleine über 50.000 Minen und Blindgänger entschärft und damit das Leben seiner Mitmenschen etwas sicherer gemacht.
Es wird geschätzt, dass es immer noch 3-6 Millionen Minen gibt, die noch nach 100 Jahren explodieren könnten. Aki Ra klärt auf, bildet andere Bombenentschärfer aus und ist heute ein Vorbild für viele...
Super krass und die Geschichte eines Mannes, der sein Leben etwas Gutem gewidmet hat, sobald es möglich war.
Wenn man das Museum besucht, sieht man zahlreiche dieser zerfetzenden, totbringenen Metallzylinder und Blindgänger ausgestellt und erfährt wie man sie findet und entschärft (nur ausgebildete Leute tun das natürlich).
Man sollte in Kambodscha nie ausgetretene Wege verlassen, sonst könnte es ein Unglück geben.
Die ganze Ausstellung drückt natürlich auf die Stimmung. Wer da keine Gefühle in sich hochkommen spürt, der muss sehr gefühlskalt sein. Aber um Kambodscha zu verstehen, sollte man sich auch mit der jüngsten Geschichte auseinandersetzen.
Es wundert mich immer wieder, was sich der Mensch so einfallen lässt um seinesgleichen zu vernichten. Wir sind schon eine seltsame Spezies...
Aber es gibt ja auch Lichtblicke wie Aki Ra und generell lerne ich nur nette und hilfsbereite Menschen kennen. Ich glaube daran, dass es mehr gute Menschen als schlechte gibt. Die schlechten scheinen aber oft Macht anzustreben und auch zu bekommen. Es liegt an uns diesen Menschen das nicht zu einfach zu machen 😉En savoir plus