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  • Day 34

    La Paz - Bolivens heimliche Hauptstadt

    June 6, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C

    Nachdem ich vor den Pampas schon ein paar Tage in La Paz verbracht habe, aber jetzt erst so richtig mir die Stadt angesehen habe, ist es Zeit der Stadt einen Footprint einzuräumen. Fast 3 Millionen Einwohner zählt das Einzugsgebiet der Stadt und liegt komplett in einem riesigen Talkessel auf 3600m Höhe (Der Flughafen sogar auf 4000m). Wenn man von oben eine Überblick erhält ist die Sicht schon grandios wie unzählige Häuser langsam die Bergflanken hochwachsen und darüber hinaus.

    Ein Highlight ist wohl das Gondelsystem, das den Verkehr auf den Strassen (auch hier wieder unzählige Minibusse) entlasten soll, und zugleich den besten Ausblick über die Stadt bietet. Daneben existiert der Hexenmarkt, wo man Seifen, Tinkturen und Lamaföten kaufen kann um Pachamama und die Götter um mehr Erfolg, Geld, Gesundheit oder den sicheren Bau seines Hauses zu bitten. Ansonsten ist die halbe Stadt ein riesiger Markt und auch Lama- und Alpakakleidung findet man hier. Auch wenn alles einem riesigen Chaos gleicht, so hat La Paz doch seinen eigenen Reiz und auch gut essen und ausgehen kann man hier. Daneben gibt es auch einige historische Bauten aus der Kolonialzeit (Vorzeigestrasse hier die Jaen). Definitv ein Besuch wert und wenn ihr schon mal hier seid, probiert den Karottenkuchen im Typical Cafe.

    Die zweitbeste Aussicht, nach der Gondelfahrt hat man vom Killi Killi aus. Außerdem kann ich euch sehr ans Herz legen eine Citytour zu machen. Hier erfahrt ihr auch einiges über das St. Pedro Gefängnis. Wer "Marching Powder" gelesen hat, dem dürfte das sicher ein Begriff sein. In diesem Gefängnis regiere seit einigen Jahrzehnten die Häftlinge. Man zahlt Miete für seine Zelle, die teuersten sind mit Wifi, Fernseher und Lieferservice ausgestattet. Außerdem gehen Huren und Familienmitglieder ein und aus und manche leben sogar im Gefängnis. Es gibt Cafes und Restaueants, in denen die Häftlinge das Geld für die Mieten erarbeiten und es soll auch Kokainlabore geben. Wer noch mehr erfahren will, geht gegen 1 Uhr in den Park vor das Gefängnis und lässt sich von einem ehemaligen Insassen seine Geschichte erzählen - Crazy Dave. Außerdem lege ich euch das Buch ans Herz.

    2h Autofahrt entfernt, die Busse starten am Cementerio General, könnt ihr die Pre-Inka Stätte Tiwanaku besichtigen. Es handelt sich hier um die Überreste einer Alten Pyramide und Kultstätte. Leider ist nur wenig bekannt, weshalb die Informationen die über die Beschreibung der einstigen Anlage hinausgehen recht dürftig sind. Wie und was genau praktiziert wurde, ist nicht mehr bekannt. Die Kultur im Andenhochland begann wohl 1500 v. Chr. Und hatte ihren Höhepunkt um 900 n. Chr. Aus der auch die Anlage Tiwanaku stammt. Wer sich dafür interessiert, dem kann ich den Tagesauflug sehr an Herz legen. 2-3h sind mehr als ausreichend die Anlage und die Museen, die eher nur weitere Ausgeabungsstücke ohne viel Erläuterung enthalten, zu besichtigen. Wer ungern durch die pralle Sonne läuft und sich alte Gemäuer einer Hochkultur anschaut, der kann sich die Fahrt doch eher sparen.
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