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  • Day 15

    Reisetag & Ko Bulon Leh

    January 16, 2020 in Thailand ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir hatten uns gestern im Hotel-Restaurant erkundigt, was der Fähren-Verkäufer nun auf unseren Abholzettel geschrieben hatte. Und da musste selbst die Hotel-Managerin schmunzeln. Wir sollten nämlich um 8.00 Uhr am Tamarindenbaum sein. Sie wusste Gottseidank, welcher damit gemeint war und erzählte uns, dass manchmal einfach nur „Treffpunkt am großen Baum“ auf den Zetteln stand. Da hatten wir ja mehr Glück eine genauere Definition auf unserem stehen zu haben ;-).
    Nach dem frühen Frühstück um 7.30 Uhr, schnallten wir uns unsere Rucksäcke auf und liefen nach rechts durch die Bucht ca. 700 Meter zum besagten Tamarindenbaum. Es war bereits recht warm und mit dem Rucksack auf dem Rücken hatte es direkt was von Frühsport. Als wir um 8.01 Uhr um die Ecke auf den Weg bogen, hatte Chris den Eindruck der Fahrer des Pick-ups wollte gerade aufbrechen. Dann sah er uns aber und öffnete die Ladefläche seines Pick-Ups. Einen Teil des Weges war Chris gestern bereits gelaufen als er den Berg erklommen hatte. Nach ein paar Kilometern bogen wir einen erneuten Weg ab und sammelten noch eine Mutter mit ihren beiden Kindern Levin und Vera am Rock ViewTerrace ein. Auf der Fahrt erfuhren wir so einiges von den Dreien, u.a. dass Vera gerade 8 geworden war und die beiden von der Schule durch eine Sondergenehmigung für eine Art Bildungsreise durch Vietnam, Thailand und Malaysia für insgesamt 68 Tage freigestellt worden sind. Sehr beeindruckend und für die Kids sicherlich eine prägende Erfahrung.
    Durch die Abholung mit dem Auto sahen wir so doch noch was von der Insel, da wir zum Anleger Mu Tu Pier quer über die Insel gefahren wurden. Somit hatten wir quasi auch eine kleine Inselrundfahrt bekommen und ich musste mich nicht ärgern, dass ich mich nicht wirklich aufraffen konnte die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Sowohl von Familie Schwarz als auch von einem Österreicher, den wir am Anleger kennenlernten, erfuhren wir aber, dass es sich jedoch lohnen würde, die Insel zu erkunden.
    Um 9.15 Uhr legte dann unser Longtail nach Ko Lanta ab. Wir hatten schon damit gerechnet, dass wir keinen direkten Transfer nach Ko Bulon Leh bekommen würden. In Ko Lanta angekommen, wurden wir wieder „sortiert“ und bekamen erneut kleine Aufkleber für unsere T-Shirts sowie unser Gepäck. Kurze Zeit später bestiegen wir das Speedboot. Chris und ich hatten Glück und waren die ersten an Bord. So konnten wir uns die Sitzplätze frei auswählen und fragten den Kapitän, ob wir den Doppel-Hochsitz direkt neben ihm besetzen durften, anstatt uns auf einen der unteren seitlichen Plätze zu setzen. Und wir durften! Jackpot! Denn als die restlichen Gäste einstiegen, wurde schnell klar, dass das die besten Plätze waren! Während die anderen Gäste sich richtig zusammenquetschen mussten, das Gepäck vor die Füße gestapelt bekamen und kaum was sahen, weil sie tiefer saßen und nur hinten rausschauen konnten, hatten wir freie Sicht nach vorne und zur Seite. Yay! Wir freuten uns. Dann ging‘s los und der Käptain gab Gas.
    Wir hatten gerade mal ein Drittel von Ko Lanta auf der Backbord-Seite hinter uns gelassen, als er das Boot abrupt abbremste. Irgendwas schien nicht in Ordnung zu sein. Ein anderes Boot kam uns zur Hilfe und warf uns ein Ersatzteil rüber. Käptain und Gehilfe schraubten also fleißig an einem der beiden Motoren rum und kurze Zeit später konnte es weiter gehen. Zunächst fuhren wir Ko Ngai [ Ko Hai ] an. Leute und Gepäck raus. Andere Leute und Gepäck rein. Nächste Station war Ko Muk. Gleiches Spiel. Danach ging‘s nach Ko Kradan. Hier würden wir ja nach Ko Bulon Leh stranden. Der Käptain sagte „Ab jetzt noch eine Stunde bis Ko Bulon Leh und 2 Stunden bis Ko Lipe“. Wir waren froh, dass das Ende der Bootsfahrt nun absehbar war. So gut der Sitzplatz auch war, es war trotzdem warm, sobald das Boot stehen blieb und Leute ein- und auslud. Zudem lag immer der Geruch von Benzin in der Luft und wir hatten nicht viel zu trinken dabei, verkniff man sich das doch, um nicht auf die Bootstoilette gehen zu müssen. Folge waren Kopfschmerzen bei mir.
    Als wir Ko Bulon Leh erreichten sahen wir als erstes einen weißen Sandstrand. Das Speedboot hielt in einer Bucht an und ein Longtail kam, um zwei Gäste zu bringen und uns abzuholen. Der Bootsmann fuhr uns für 50 Baht pro Person in die Bucht, in der unser Hotel Bulon Viewpoint Resort lag und ließ uns dort raus. Wir hatten ja nichts Gutes über unser Hotel gelesen. Zumindest die letzten Rezensionen ließen nichts Gutes verheißen. Dennoch wurden wir recht freundlich begrüßt und in unsere Unterkunft, einen Deluxe Bungalow, unweit vom „Strand“ gebracht.
    Was sollen wir sagen? Das „Deluxe“ mag es mal gegeben haben und die Anlage war sicherlich auch mal schön gewesen, ist aber alles in allem ziemlich in die Jahre gekommen. Da helfen auch die Kissen mit „Stay happy“ nicht die Stimmung im bzw. über den Bungalow aufrecht zu erhalten.
    Was soll‘s?! Irgendwie würden wir auch diese Unterkunft überstehen. Wir waren von Kuba teilweise Ähnliches gewohnt, wobei die Unterkünfte meist mit viel mehr Liebe gestaltet waren.
    Wir gingen erstmal schwimmen, wobei unser Strand aus Muscheln und Steinen bestand und schwimmen nicht wirklich möglich war. Also liefen wir kurze Zeit später rüber zum schönen White Sand Beach und fühlten uns dort direkt wohler. Als die Sonne unterging, liefen wir den Strand bis zum Ende und kehrten dann in der Hug Bolone Bar zum Essen und Cocktails trinken ein. Sowohl Essen als auch Cocktails waren top!
    Der Weg nach Heim war ein wenig abenteuerlich, war er doch teils recht dunkel und wir hatten nur noch wenig Akku an unseren Handys für die Taschenlampe. Schafften es aber in unser Deluxe Appartment. Neben dem Bungalow raschelte es die ganze Zeit und mir war das Ganze ehrlicherweise ganz schön suspekt, ging mir doch der eine Satz aus meinem Reiseführer nicht aus dem Kopf, dass sich auf dieser Insel auch gerne Varane und Schlangen tummeln. Letzteres ist ja mein absoluter Alptraum! Also steckte ich mir meine Ohropax tief in die Ohren, zog mir einen Buff als Augenklappe über, weil die Zwangsbeleuchtung vor unserem Bungalow brannte, und fiel recht schnell in den Schlaf... Gute Nacht, Bulone!
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