Satellite
Show on map
  • Day 25

    Entspannung & Reflektion

    February 8 on the Philippines ⋅ ⛅ 29 °C

    Es ist 13h hier. Ein guter halber Tag mit Lesen, Pflegen, Entspannen, Hunde knuddeln, ein tiefsinniges Gespräch führen und vor allem liegen & irgendwo hinschauen - die Gedanken ziehen lassen, Ruhe finden und auch mal einnicken. Seitdem wir hier sind stehen wir oft mit dem Sonnenaufgang auf & der Tag fühlt sich so lang an 😌

    Unbequem ist gut!
    Ich fühle mich auf den Philippinen häufig unwohl, und meistens sehr wohl. Aber hier soll es um das unbequeme Unwohlsein gehen: Ich wusste schon sehr klar vor dem Antritt der Reise, dass der Strand & das Meer aber auch nicht die Hitze mir entsprechen - ich liebe es eher zu kalt als zu warm - und zu meiner Überraschung muss ich klar sagen, ich komme ausgezeichnet mit dem Wetter zurecht, zum Glück! Und meine Lieblingsorte sind Wälder & Wiesen, nicht der Strand. Gleichzeitig habe ich erst spät schwimmen gelernt, mit einem Lehrer, der mich öfter einfach unter Wasser gedrückt hat - daher habe ich etwas Respekt vor dem weiten & tiefen Meer. Na jedenfalls worauf ich hinaus will: Es ist auch sehr schön sich ins unbequeme zu wagen, so ist aktuell mein Résumé, denn es war anschließend nie richtig schlimm oder doof.
    Zum Beispiel waren die Surfeinheiten für mich kopftechnisch die Überschreitung mehrerer Grenzen: unbekanntes Wasser im unbekannten Meer mit vielen hohen spitzen Steinen, nicht gerade emphatische Surflehrer, Smalltalk, die Kraft der Wellen & lange Zeit in der Sonne ohne Wasser. Jeder Mensch hat nun mal seine eigene selbst gesetzten Grenzen. Und ich muss sagen, auch wenn ich hinterher immernoch denke surfen ist nicht meins, da ich einfach keine Wasserratte bin, bin ich sehr glücklich es mehrfach ausprobiert zu haben. Denn ich habe mehrfach das Gefühl spüren können wie es ist auf den Wellen zu reiten & lange ans Ufer zu gleiten, einen leichten Adrenalinstoß & auch Zufriedenheit empfinden... Ich habe das Palmenmeer vom Wasser aus sehen dürfen und die Kraft des Meeres spüren, auch wenn ich es nicht als angenehm empfinde von einer Welle erschlagen zu werden. Und das ist nur ein Beispiel von sehr vielen alltäglichen Situationen hier.
    Ich liebe ja die Insektenwelt!! Sie ist für mich unglaublich aufregend & es ist gibt da so viel zu entdecken. Aber mitten in der Insektenwelt zu leben habe ich mir nie gewünscht. Als Kind hatte ich ein Buch über zwei geschrumpfte Kinder eines Wissenschaftlers gelesen „Die Abenteuer von Karik & Walja», das mir diese faszinierende Welt eröffnet hatte & bereits damals wusste ich, dass ich durch die Insektenwelt nicht persönlich im kleinen Format spazieren möchte. Naja und hier habe ich eben diese Welt in 200-facher Form, da die Häuser, in denen wir schlafen & auch die Umgebung voller Leben steckt! Und manchmal ist es sehr unbequem und kostet Überwindung. Und wenn man seine begrenzenden Gedanken überwindet, wird man immer belohnt mit einer neuen Entdeckung. Ich habe auch wieder feststellen müssen, man hat nur Respekt vor Dingen, weil man kaum bzw. nichts davon weiß. Sobald man sich dazu einliest erscheint alles harmlos. Genauso auch die kleine Ratte, die uns gestern Abend durch das Dach oben im Bett beobachtet hatte - im ersten Moment denkt man „hm muss nicht unbedingt sein (zum Glück habe ich keine Angst vor Ratten) & „was ist wenn sie runterkommt beim schlafen“ und nachdem ich mich dazu kurz eingelesen hatte, weiß ich, dass die Ratte nicht in mein Zimmer kommen würde. Sie ist viel zu scheu & sehr neugierig und geht abends/ nachts oft auf Entdeckungstour - eigentlich so wie ich am Tag 😀 cool! Man sollte nur kein Essen & offen stehendes Wasser im Zimmer haben, denn danach suchen sie u.a. Inzwischen beobachte ich mit Neugier Tausendfüßler beim Duschen und auch Springspinnen, solange sie mich nicht anspringen… Apropos, ich höre gerade wie eine unserer Hausratten über das Dach unseres Zimmers läuft 😅 Sie ist auch nur ein Lebewesen… (liebe Mama und liebe Annette, entschuldigt bitte, dass ihr das lesen müsst…)
    Toiletten ohne richtige Spülung oder auch leichte Stromschläge von nassen Steckdosen stehen hier (leider) an der Tagesordnung. Hier funktioniert die Welt einfach anders als in meinen bisherigen Heimatorten. Und das Schöne ist ja auf Reisen - wenn es einem nicht gefällt, zieht man weiter. Daher alles halb so wild. Ich fühle mich nach über 3 Wochen Philippinen sehr entspannt. Und freue mich morgen auf die nächste Insel weiterzuziehen & neues zu entdecken. Und auch mal nicht am Ozean zu schlafen, denn ab und zu ist es mir tatsächlich auch zu laut, denn ich habe sehr ausgeprägte Sinne. Aber jetzt gerade genieße ich das Wellenrauschen 🌊
    Mein Fazit ist somit: ausprobieren, sich genug Zeit nehmen & lassen + geduldig sein mit sich selbst und einlesen zu unbekannten Themen. Und Ruhe- bzw. Entspannungstage. Oder wie manche es nennen würden: „faul“ sein. Was eigentlich nur bedeutet mal nichts zu tun bzw. sich Pausen zu gönnen, was so fundamental ist im Leben, aber leider heutzutage schnell in Vergessenheit gerät.
    So & jetzt bin ich sehr liebevoll mit mir und gönne mir einige Meditationsminuten, um ganz im hier & jetzt zu sein und die Umgebung hier mit allen Sinnen nochmal aufzunehmen, bevor es zum nächsten Ort geht.
    Salamat Blue Wave Surf Stay!
    Read more