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  • Day 30

    Colca Canyon - Tag 1

    July 19, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 6 °C

    Bald Aufstehen ist in Peru ja schon so was wie eine Gewohnheit geworden, aber heute läutete der Wecker um 2.15! Das ist echt hart!
    Zwischen 3.00 und 3.30 soll ich abgeholt werden, natürlich wurde es 3.30. Wenn man das im Vorhinein immer wüßte!
    Beim Auschecken im Hotel drückt mir der Rezeptionist noch ein Lunchpaket in die Hand, sehr nett! Dann gehts los! 3 Stunden dauert die Fahrt bis wir unser erstes Ziel erreicht haben, das Restaurant, in dem wir ein einfaches Frühstück erhalten. Während der 3-stündigen Fahrt versuche ich noch etwas zu schlafen, was mir aber eher schlecht als recht gelingt, da erstens die Straße wieder sehr ruckelig ist, zweitens der Bussitz extrem schmal ist, drittens der Busfahrer glaubt er sei Schuhmacher und viertens es a....kalt ist. Als wir den höchsten Punkt der Fahrt überqueren (4800 m) wird es langsam hell und ich traue meinen Augen kaum, es liegt Schnee!!! Mit dem hat keiner gerechnet, nicht mal der Fahrer!
    Aber zum Glück kommen wir ja wieder in tiefere Gefielde, wirklich wärmer wird es erstmal allerdings nicht.
    Nach dem Frühstück, frisch gestärkt, geht die Reise weiter zum Cruz del Condor. Bei diesem Aussichtspunkt kann man Kondoren dabei zusehen, wie sie sich mäyestätisch durch die Lüfte bewegen. Kondore müssen kaum Flügelschläge zum Fortbewegen benutzen, sondern nutzen hauptsächlich den Wind und Luftauftrieb.
    Ein Kondor schwebt direkt über unseren Köpfen und es ist faszinierend diese großen Vögel zu beobachten. Leider haben wir nur etwa 40 Minuten bei diesem Aussichtspunkt des Colca Canyons Zeit, dann fahren wir weiter zum Startpunkt der Wanderung.
    Dort treffe ich auf meinen Guide Melissa. Ich habe eine private Tour gebucht, da mir dies vom Reisebüro empfohlen wurde. Immerhin kann ich so mein Tempo wählen, Fotostopps einlegen, wann immer ich will und muss nicht 15 anderen Gruppenmitgliedern hinterhertrotten.
    Melissa ist 24 Jahre alt und sehr nett. Wir verstehen uns auf Anhieb gut. Bevor wir loslegen, 1000 Höhenmeter in die Tiefe des Canyons zu steigen, zeigt mir Melissa die wichtigsten Punkte, die wir in diesen 3 Tagen ansteuern werden. Puh, es geht wirklich sehr weit runter!
    Gegen halb 11 beginnen wir dann mit dem Abstieg. Vorbei an Kakteen, bekomme ich Kolibris und ein weiteres Mal Kondore zu Gesicht. Die Landschaft ist beeindruckend! 7 km sind es bis zur heutigen Unterkunft. Klingt erstmal nicht viel, aber das ständige, teilweise steile Bergabgehen geht ganz schön in die Füße und die letzten Meter bergab zittern sie leicht vor Anstrengung. Mittlerweile ist es auch ganz schön warm geworden. Zum Glück!

    Erstes Etappenziel erreichen wir gegen halb 1, die Brücke die den Colca-Fluß überquert. Wir müssen auf die andere Seite des Flusses. Bei der Brücke legen wir erstmal eine kurze Pause ein, den angestrengten Beinen eine kurze Pause gönnen.
    Dann gehts auf die andere Flußseite und zum ersten Mal heute gehts bergauf. Etwa 25 Minuten bergauf (es ist jetzt so warm, das ich schön ins Schwitzen komme) dann kommen wir bei der Unterkunft für heute an. Diese besteht aus kleinen Hütten mit einem Bett, Dusche und Toilette. Nichts luxuriöses, aber besser als ich erwartet hatte.
    Zum Mittagessen gibt es eine stärkende Suppe und als Hauptspeise Hühnchen mit Avokado und Reis. Richtig gut!
    Nach dem Mittagessen verzieht sich leider die Sonne und dunkle Wolken ziehen auf. Es beginnt leicht zu regnen und deshhalb beschließe ich, den versäumten Schlaf der Nacht ein wenig nachzuholen. Außerdem hat es wieder ganz schön abgekühlt und außer dem Zimmer gibt es keine Indoorräume. Warmes Wasser ist leider auch Fehlanzeige. So kuschle ich mich für 1 Stunde ins Bett, wärme mich auf und schlafe ein wenig. Herrlich!

    Den restlichen Nachmittag nutze ich zum Lesen, recht viel mehr kann man im Dorf San Juan mit seinen 25 Einwohnern auch nicht wirklich machen. Ein bisschen Nichts-Tun schadet auf jeden Fall mal nicht, nur schade, dass es relativ kalt ist. In der Sonne liegen wäre natürlich feiner!

    Als die Nacht über San Juan hereinbricht, werden Kerzen in der Gemeinschaftsarea aufgestellt. Strom gibt es hier keinen!

    Um 19.00 gibt es Abendessen. Wieder eine richtig gute, wärmende Suppe und einen Gemüseeintopf mit Reis. Es ist nun richtig kalt geworden und es regnet heftig. Hoffentlich verziehen sich die Regenwolken bis morgen Früh.

    Da es hier ja keinen Strom gibt, begeben sich alle bald ins Bett. Wie auch auf den schwimmenden Inseln lebt man hier mit dem Rhythmus der Sonne. Ich werde noch lesen und dann auch zeitig meine Augen schließen. Morgen geht das Wandern durch den Colca Canyon ja weiter!
    Buenas noches!
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