Satellite
  • Day 11

    Tatarstan - eine muslimische Republik

    July 23, 2019 in Russia ⋅ ☁️ 18 °C

    Tag 11

    Wir verlassen Nischni Nowgorod, die fünftgrößte Stadt Russlands und folgen der M7/E22 Richtung Tscheboksary und Kasan. Immense Straßenbauarbeiten sind im Gange. Die Strecke wird ausgebessert, erneuert, verbreitert, Kurven begradigt und Hügel abgetragen und Täler verfüllt, Brücken werden abgerissen und durch Viadukte ersetzt. Die Magistrale wird von zwei auf vier Spuren erweitert.
    Im Gegensatz zu früher wird sehr viel disziplinierter gefahren, wird wenig gerast. Die Videoüberwachung ist enorm angewachsen. Auch Unfälle sind seltener geworden. Zwei Unfälle sehen wir (nur!), darunter einen sehr ernsthaften. In kurzer Zeit baute sich ein kilometerlanger Stau in beiden Richtungen auf. Professionell wurde der Verkehr von der Polizei durch die Unfallstelle geleitet.
    Unser Verhältnis zur früher eher gefürchteten Polizei wird immer positiver. Fast jedes Mal grüßen sie zurück. Doch dann passiert etwas Einmaliges: Ein Polizist einer Polizeistreife salutierte, als wir vorbeifahren. Und wenig später ereignet sich das noch einmal. Als wir an einer Kaserne, stehen Soldaten für uns Stramm und salutierten uns!
    Während sie bei uns schon abgeerntet ist, steht die Gerste hier, klimatisch bedingt, noch auf dem Halm. Dann empfängt uns die Republik Tatarstan offiziell mit Hinweisschildern in der Landessprache. Dem Erdöl sei Dank kann man es sich leisten. Alle anderen Schilder sind in zwei oder drei Sprachen: Russisch, Tatarisch und in lateinischen Buchstaben.
    Kurz vor Kasan machen wir noch einen Abstecher zur Inselstadt Swijaschsk. fahren durch die autonome Republiken Tschuwaschien und Mari El über Selenodolsk nach Kasan, die Hauptstadt der Republik Tatarstan. Sie ist die bevölkerungsreichste der autonomen Republiken Russlands im östlichen Teil des europäischen Russlands. Uns fallen verstärkt kleine und größere Moscheen auf.
    Die vielen kleinen Baumärkte sind verschwunden und mit Beton oder Zement lässt sich heute kein Geschäft mehr machen. Megamärkte wie OBI haben jetzt Hochkonjunktur. Es scheint, als wenn jeder Russe an seinem Häusle werkelt.
    Kasan ist für mich die schönste Stadt in Russland. Noch um 22.00 Uhr herrscht in der Fußgängerzone an einem Wochentag reges Treiben mit viel Live-Musik. Wir gehen einmal durch den Kreml, der eine der größten Moscheen in Europa beherbergt. Über 50% der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Trotzdem sehen wir wenig Kopftücher. Wir bummeln noch lange durch die Stadt, gehen zum Abschluss in „Beerhouse“ bevor zur zu unserem Hotel direkt in der Fußgängerzone gelegen, zurückkehren. Erst nach Mitternacht ist der Tag für mich zu Ende.
    Read more