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  • Day 18

    Endlich Sibirien

    July 30, 2019 in Russia ⋅ ☀️ 15 °C

    Tag 18
    Wir durchfahren heute die Region Tjumen – zur Relation, sie ist so groß wie Spanien! Im Ural-Gebiet finden wir offensichtliche Anpflanzungen von Nadelwald. Dann kommt die Grenze zu Sibirien, ein unscheinbares Schild am Wegesrand, leicht zu übersehen. Aber gewusst wo – natürlich Gelegenheit für einen Fotostopp. Unendlich große Felder und riesige Stallungen befinden sich entlang der Straße. Das Land ist unglaublich eben. Die Wolken hängen anfangs noch sehr tief. Aber es regnet nicht mehr und die Temperaturen steigen langsam auf über 20 Grad.
    In der Region Tjumen wird in Teil des russischen Erdgases und des Erdöls gefördert. Vor allem aber ist die Stadt Tjumen das Verwaltungszentrum für diesen Wirtschaftszweig. Deshalb sind die Einkommen hier relativ hoch. Man findet Menschen, die gleich oder mehr verdienen als wir in Deutschland. Bei den niedrigen Lebenshaltungskosten in Russland bleibt dann natürlich deutlich mehr Geld für den Konsum übrig. Ganze Siedlungen von Einfamilienhäusern entstehen am Stadtrand. Manche der Siedlungen sind von Mauern umgeben und haben einen eigenen Sicherheitsdienst. Die Fahrt durch die Stadt ist eindrucksvoll. Eine Reihe von Erinnerungen kommen auf, denn Egon und ich waren im Februar zusammen mit Stefan Semken schon mal hier, um eine Route und ein Programm für eine Winterreise mit einem Auto im nächsten Jahr zu erkunden.
    Die Fahrt durch die Stadt ist schon eindrucksvoll, für die Teilnehmer vor allem unerwartet! Wir verlassen Tjumen auf Nebenstraßen und fahren dann auf der E 22 weiter ostwärts. Die Nähe zu Kasachstan macht sich bemerkbar. Der Verkehr ist dichter, die Magistrale hat teilweise zwei Spuren je Richtung. Es zeigen sich die ersten Verschleißerscheinungen an den Motorrädern, eine Kleinigkeit kommt zur nächsten.
    Gegen 18.00 Uhr erreichen wir das „Hotel“, eine „Tour-Basa“, im Deutschen zu übersetzen mit Wanderheim, eine Ferienanlage. Der Weg dorthin führt von der geteerten Straße 1,3 km auf einer Piste, was nach dem Regen der letzten Tage nicht ganz ohne ist. Meine Hinweise zum Fahren auf solchen Strecken können auch von fast allen umgesetzt werden. Die paar Wegrutscher gehen glimpflich auch, kratzen maximal am Ego. Wir werden herzlich empfangen. Das Heim ist ausgezeichnet. Die Quartiere befinden sich in doppelstöckigen Blockhäusern. Das Essen ist super. Die Sauna kostet extra, aber uns ist eher warm genug und der Flussarm, an dem das Gelände liegt, lädt förmlich zum Baden ein. Nach dem kehrt Ruhe ein, jeder hat seinen Rhythmus gefunden. Morgen ist wieder ein längerer Tag, es geht etwa 400 km über die Trasse und wir verlieren wieder eine Stunde durch eine weitere Zeitzone!
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