• Über Stock und über Stein

    October 10 in Switzerland ⋅ ☀️ 13 °C

    Es war ja geplant, dass es heute nochmal ne anspruchsvollere Wanderung gibt… aber nicht ganz so?!? 😳
    Wir fangen am Morgen an: so früh startklar waren wir noch nie- aber da wir heute ein Stückchen mit dem Bus fahren wollten, konnten wir nicht direkt los.
    Gegen halb 10 haben wir die Wohnung verlassen. Sven ist los auf seinen Trail und wir in den Bus zu unserem Startpunkt.
    Soweit so gut.
    Alle Kids gut drauf! Also gehst los, die beiden Grossen laufen, der Jüngste in der Kraxe.
    Mist. Mein Schuh ist offen. Mit knapp 20 Kilo aufm Rücken bücken? Muss ja….eigentlich. Aber dank einer netten Wandererfamilie wurden mir dann die Schuhe gebunden 👟
    Weiter gehts bergauf. Nach 2 km die erste Trink und Snackpause. Wir haben abgemacht, alle 2 km zu stoppen und ne Pause zu machen.
    Der erste Zwischenfall: Baumarbeiten am Berg. Die Arbeiter hier kennen wir schon vom letzten Mal. Erst werden wir durchgewunken: wir sollen uns beeilen. Also rennen wir den Berg hoch.
    Bis wir ein lautes Krachen hören und von dem netten Herrn, der die Strasse absperrt wieder zurück gerufen werden.
    Er flucht auf französisch. Ich verstehe nicht jedes Wort, aber er is sauer. Aus seinem Funkgerät hör ich eine Stimme, dass wir fünf Minuten warten sollen.
    Kein Problem. So ne Zwangspause tut auch mal gut.
    Nach 2 Minuten dürfen wir dann aber doch schon durchlaufen.
    Von oben beobachten wir dann, wie die Waldarbeiten weitergehen, wie etliche Felsbrocken und Baumstämme den Berg runterrollen. Tatsächlich nie bis auf den Weg, den wir schnell verlassen mussten, aber sicher ist sicher.
    So. Nun müssen wir uns entscheiden: Laufen wir den „langen“ Weg, der mit 1 h 20 Minuten angegeben ist, oder nehmen wir den „kurzen“ Weg, auf dem wir in 55 Minuten das Ziel erreichen.
    Ein Teil vom langen Weg sind wir kürzlich schon zum See gelaufen.
    Und je kürzer desto besser. Also entscheiden wir uns für den vermeintlich kurzen Weg.
    Sven ruft uns unterwegs ab und zu an und zeigt uns seine atemberaubende Aussicht! Der Kerl hat zu der Zeit schon 500 Höhenmeter hinter sich.
    Wir laufen munter und gut gelaunt weiter. Bis….
    wir plötzlich vor einer Kletterwand stehen 🤣
    Ein ähnliches Szenario hatten wir vor 2 Jahren in Crans Montana. Damals war ich mit den beiden Grossen alleine unterwegs, der Mittlere in der Kraxe und die Grosse zu Fuss.
    Mit Ach und Krach haben wir es damals geschafft.
    Und heute? Mit 3 Kindern? Zwei zu Fuss, einer in der Kraxe?
    Anfangs ist der Weg zwar steil, aber noch gut machbar. Also los: ab in die Wand.
    Ein Kind vorne, ein Kind hinten und eins auf dem Rücken.
    Mein Adrenalin steigt. Die Kids sind gut gelaunt- mir fast zu gut gelaunt. Sie sollen sich doch bitte aufs Laufen konzentrieren 🙈
    Als wir es über den schwierigsten Teil geschafft haben, überlege ich noch kurz, ob es wirklich eine gute Idee ist.
    Aber zurück gehen? No Chance. Das schaffe ich mit Kind in der Kraxe nicht.
    Also weiter geht’s. Und wir werden belohnt.
    Wir treffen eine Steinbockfamilie. Junge, direkt neben uns. Und was für riesige Geweihe! Was für ein Moment.
    Nach dem Überqueren mehrerer Brücken sehen wir schon das heutige Ziel: die Petit Cabane Mountet. Hoch oben auf dem Berg.
    Es gibt zwei Wege: einen direkten, steilen Weg und einen etwas längeren Weg.
    Die Kids wollen direkt hoch 🤣
    Davor gönnen wir uns aber noch ne ausgiebige Pause.
    Als wir weitergehen, entdecken wir tatsächlich Sven etwas hinter und unter uns. Die Kids sind auf den letzten 200 Metern nochmal so angespornt, damit wir auf jedenfall die ersten sind.
    Nach unseren Wanderungen bzw. Trailläufen (mit 12km und 1300 Höhenmeter) haben wir uns echt ne Pause verdient und lassen es uns mit Fondue, Älpler und Omelette gut gehen. Und diese Aussicht…direkt zum Gletscher. Und in die andere Richtung das Weisshorn.
    Die Kids sind total begeistert, dass man hier auch übernachten kann und wünschen sich das für die nächsten Ferien.
    Der Abstieg zu fünft geht schnell. Nochmal vorbei an den Waldarbeitern, die uns mittlerweile auch schon kennen.
    Zum Abschluss geht’s nochmal in den Gaming Room und final gibt’s Pizza.
    Ein schöner letzter Abend.
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