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  • Day 64

    Unsere Reise

    March 1, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 34 °C

    Unsere Reise!
    Zwei Monate - eine Auszeit, die wir noch nie hatten. Wir haben eine schwere Zeit hinter uns gebracht, aber damit ist nun Schluss!
    Wir sind nun seit vielen Wochen unterwegs. Zuerst in Vietnam. Dies hat uns einiges abverlangt. Wir hatten uns auf eine warme, gemütliche Rundreise gefreut und fanden uns aber im kalten, verregneten Vietnam wieder. Vietnam war ein Wunsch von mir. Ich glaube, wir beide hatten eine etwas differenzierte Vorstellung von dieser Reise. Ich wollte das Land, Kultur, die Leute kennenlernen. Tom wollte zwar auch etwas Kultur und Menschen, aber auch Ruhe. Und das fanden wir leider in Vietnam so gar nicht.
    Die Vietnamesen sind teilweise ein sehr ursprüngliches Volk. So war ich in Sa Pa, in einem kleinen Dorf, hoch im Norden, mit dem Namen Ta Van. Unser Guide führte mich. Ich sah viel Elend, heruntergekommene Hütten, Kochstellen, die draussen lagen, offene Häuser (das bei 4°) und Dreck, aber auch sehr zufriedene Gesichter. Die hier lebenden Minderheiten, deren Sprache sogar von Loan, unserem Guide, nicht ganz verstanden wurde, erschienen mir glücklich und zufrieden zu sein. Jeder lächelte oder nickte freundlich, auch wenn das Leben dieser Menschen nicht ganz einfach ist. Sobald die Reisernte eingebracht ist, wird im Tal weiter auf den Feldern gearbeitet, um Geld zu verdienen, während die Kinder auf sich selbst aufpassen. So hatte ich das Glück, bei einer Familie, eigentlich bei den Kindern, einen heißen Tee und ein heißes Kräuterfußbad zu bekommen.
    Und das draussen, bei 4°. Thomas wollte nicht mitkommen und hat es vorgezogen in unserem Hotelzimmer zu bleiben. Dies haben wir, dank einer Klimaanlage, die auch heizen kann (wir haben sie auf +30° gestellt) warm bekommen. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir am Morgen in den Frühstücksraum kamen und die Fenster offen standen. Für die dort lebenden Menschen scheint es normal zu sein.
    Verwundert hat uns nur, dass trotz der Kälte, fast alle Flip Flop's getragen haben. Loan erklärte es uns mit: Damit die Füße schneller trocknen!
    Unser Silvesteressen verbrachten wir in einem Restaurant, (neben unserem Tisch stand ein Ofen, mit glühenden Kohlen) und aßen unser Essen in dicker Jacke. Neujahr erlebten wir im warmen Bett.

    Vietnam - egal wo wir waren - schien laut und chaotisch zu sein. Der Verkehr, eine einzige Katastrophe. Ob Vietnamesen in den Städten, die wir besichtigt haben, laufen, bezweifeln wir. Hier schien jeder einen Roller zu besitzen. Jeder Gang wurde mit dem Roller erledigt. Zum Teil wurde fast in das Geschäft hinein gefahren, damit nicht gelaufenen werden musste. Überall standen Roller auf den Gehwegen, so dass das Laufen zum Spießrutenlauf, auf der Straße wurde. Tom wurde sogar von einem Auto (Spiegel) angefahren. Entschuldigt oder Mal angehalten hat der Fahrer jedoch nicht.
    Vietnam ist bestimmt ein sehr schönes Land. Leider waren wir zur falschen Jahreszeit hier. Nordvietnam haben wir fast ausschließlich im Regen und mit niedrigen Tempetsturen erlebt. Auch die Halong Bucht, die bestimmt bei Sonnenschein wunderschön ist.
    Hoi An - von allen als so schöne Stadt angepriesen - empfanden wir als massiv überfüllt, dreckig und wirklich nicht schön. Die Luft, die in den Städten, durch den Verkehr, immer schlecht war, war hier besonders schlecht. Beeindruckend und wärmer war das Mekong Delta. Hier verbrachten wir die letzten Tage unsere Reise durch Vietnam. In Dau Choc bekamen wir endlich ein bisschen Ruhe.
    Bemerkenswert an diesem Land ist, das Buddhisten, Muslime und Christen hier friedlich und respektvoll miteinander leben. Ist Vietnam eine Reise wert? Ich sage ja, vielleicht aber eher ohne Guide, damit man sich die Orte, die man besichtigen möchte, in seinem eigenen Tempo, selbst aussuchen kann. Was wir nämlich von Vietnam sagen können: Es ist ein sehr freundliches Land (außer im Verkehr, da kennen die Vietnamesen kein Pardon). Wir haben uns zu jeder Zeit und an jedem Ort sicher gefühlt.

    Wir sind nun seit einigen Wochen in Thailand und haben schon viel gesehen und erlebt. Unser erster Stopp war Bangkok. Wer sagt, Bangkok sei eine schöne Stadt..., ich empfand es auf jeden Fall nicht so. Eine Megametropole, verschiedenste Kulturen, laut, viel Gestank und Dreck, super schlechte Luft durch den Verkehr. Natürlich hat Bangkok auch etwas schönes. Den Kaiserpalast oder einige Wats, z.B. - wir machten einen Bootsausflug und sahen uns ein bisschen um. Nach drei Tagen ging es dann weiter nach Phuket. DIE Urlaubsinsel in Thailand. Wir bezogen unsere schöne, kleine Wohnung, am Berg und hatten einen richtig schönen Blick auf die Bucht von Patong. In unserer ersten Woche in Patong waren wir leider weitestgehend an die Wohnung gefesselt. Tom hatte einen Gichtanfall im Fuss und konnte nicht laufen. Das was wir von Patong aber mitbekamen, war das nicht ganz so schlimm. Patong ist eine reine Feiermeile - für Jung und Alt. Nach einer Woche sind wir in eine kleine Villa, in Kamala, umgezogen. Diese war etwas abgelegen am Berg, mit einem kleinen Infinitypool und einem schönen Rooftop. Hier fühlten wir uns richtig wohl. Abends saßen wir gemütlich auf unsere Roof und ließen den Tag ausklingen. Wir mieteten uns einen Roller, bzw. ein Motorrad und erkundeten damit die Insel. Die Sehenswürdigkeiten, wie den Big Buddha, den Wat Chalong und eine Cashewfarm schauten wir uns mit Silke und Andreas an. (Silke lernten wir auf dem Flug nach Phuket kennen). Phuket hat ein paar wirklich schöne Ecken und Buchten, die man gesehen haben sollte, wenn man aber etwas Ruhe möchte, ist das die falsche Insel. So freuten wir uns auf den Weiterflug nach Chiang Mai. Die Hauptstadt von Nordthailand. Unser Hotel "At Chiang Mai" war eigentlich sehr schön. Es lag sehr zentral in der Altstadt. Etwas verwundert waren wir jedoch über die Ohrstöpsel, die in unserem Zimmer lagen. Das Warum fanden wir bereits in der ersten Nacht heraus. Wir nutzten teilweise die Vormittage zum schlafen, da uns nachts der Schlaf geraubt wurde. In der Nähe hatten wir eine "Feiermeile" und jeder hatte seine eigene Musik 😫😵‍💫
    Mit unserem kleinen Auto erkundeten wir, dank Tom - er ist gefahren - die schönen Ecken von Nordthailand. Wir schauten uns den Palast an und freuten uns über die Gerüche der Rosen, die im sehr schön angelegten Palastgarten gepflanzt waren. Ich bekam Tom dazu sich mit mir noch den Wat Phra That Doi Suthep anzusehen, danach streikte er. Die nächsten Tempel in Chiang Mai schaute ich mir allein an, während Tom am Pool lag. Wir planten aber noch eine Weiterfahrt nach Chiang Rai ein. Dazu packten wir ein paar Sachen, da wir eine 3 stündige Fahrt (180km) vor uns hatten und die Nacht dort verbringen wollten. In Chiang Rai besuchten wir den weissen Tempel - ein MUSS - in Nordthailand! Sogar ein paar "Mae Chee", wir würden sagen Nonnen und Mönche schauten sich den Tempel an und machten Fotos von sich und dem Kunstwerk. Wir suchten uns ein schönes Hotel am Fluss, abseits der Straßen und Bars und hatten endlich einmal Ruhe. Nach dem Frühstück besuchten wir noch den blauen Tempel (diesen fand ich persönlich noch schöner als den weissen Tempel), danach traten wir schon den Rückweg an. Wir verbrachten unsere restliche Zeit in Chiang Mai mit ein paar Spatziergängen und gutem Essen beim "Deutschen", dann ging es schon weiter nach Koh Samui. Eigentlich wollten wir noch einen Zwischenstopp in Bangkok einlegen, da uns beiden aber Bangkok nicht gefallen hat, haben wir unseren Flug umgebucht und sind gleich weiter nach Koh Samui geflogen. Wir hatten uns hier eine Villa am Berg gebucht. Und das war ein Berg...unser erstes Auto schaffte den Berg nicht mit Gepäck und mir. So stieg ich aus und Tom fuhr mit viel Schwung und Vollgas, aber weniger als Schrittgeschwindigkeit, den Berg hinauf. Die Villa Myna war richtig schön. Genau das, was wir uns vorgestellt hatten. Eine atemberaubende Aussicht über die Insel, einen eigenen Pool, keine Nachbarn und endlich Ruhe. Wenn man von den Dschungelgeräuschen mal absah. In der Villa Myna verbrachten wir viele schöne Stunden, voller Glücksmomente, fern ab der ganzen Hektik. Tom liebte es Abends/Nachts einfach nur in die Stille zu lauschen. Währen unserer Zeit auf Samui erkundeten wir mit unserem Auto (zwischenzeitlich hatten wir ein besser motorisiertes Fahrzeug) Land und Leute. Samui ist eine sehr schöne Insel. Die Insel mit dem höchsten Bestand an Kokosnusspalmen in ganz Thailand. Wenn man sich die Insel aber genauer ansieht und das taten wir, allein schon aufgrund der langen Zeit, die wir unterwegs waren, dann sieht man die ganzen Makel, die auch Koh Samui hat.
    Wunderschön, aber etwas abgelegen von Koh Samui, liegt der Nationalpark Mu Ko Ang Tong. Eine Inselgruppe aus 42 Inseln. Hierhin fuhren wir mit einer Holzsegelyacht. Da wir nicht ganz so viel Passagiere auf der Yacht waren, fühlte es sich einfach toll an. Wir erlebten so die "Ha Long Bucht" von Thailand bei Sonnenschein. Auch charterten wir uns ein traditionelles Langboot und ließen uns auf die Nachbarinsel Koh Tan fahren. Wir schnorchelten mit bunten Fischen, schwammen im offenen Meer, relexten an einem einsamen Strand und aßen ein leckeres Essen in einem ursprünglichen Restaurant. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten...Koh Tan ist die Insel mit den meisten mysteriösen und nicht geklärten Mordfällen. 😬
    Als unsere Zeit in der Villa vorbei war, freuten wir uns schon auf unser Häuschen am Strand. Zumindest mussten wir nun keinen Berg mehr erklimmen. Leider entpuppte sich das Haus als bessere Bruchbude. Die Aussicht aufs Meer war zwar wunderschön und mit den zwei Mangobäumen, die vor unserem Haus standen, eine tolle Kulisse für Sunrise-Fotos, aber diese ganze Idylle wurde uns von der Straße, die direkt an unserem Haus vorbei ging, vermießt.
    Auf der Veranda verstand man sein eigenes Wort nicht, so laut war der Verkehr. So entschieden wir uns, doch noch einmal umzuziehen und unsere letzten Tage in einer Villa, näher am Flughafen und dem täglichen Leben, aber abgeschieden zu verbringen. Und es war die richtige Entscheidung! Die Villa Mango lag mitten im Grünen, hatte einen schönen Infinitypool, war gut und luxeriös ausgestattet. Das einzige was vielleicht fehlen könnte, war die magische Aussicht unserer Villa am Berg. Aber man kann ja nicht alles haben. 😘 Wir hatten vor Tom seinen 50sten Geburtstag dort zu feiern. Leider wurde ich aber krank und lag mit hohem Fieber im Bett, während Tom allein auf der Terrasse saß.

    Die Thais sind ein freundliches Volk, sie lachen viel und scheinen durch ihre Mentalität sehr geprägt zu sein. Wir erlebten sie aber auch laut, gestresst und manchmal auch unhöflich. Den "billig" Status scheint es hier nicht mehr zu geben. Natürlich kann dies auch täuschen, da wir nicht die wirklichen Streetfood Esser sind. Auch wir haben uns am Straßenrand Obst gekauft, aber Fleisch, was in der Sonne lag...nein danke! Nach der ganzen Zeit in Thailand, haben wir festgestellt, dass wir anders riechen. Einige Gerüche auf der Straße, Gewürze oder auch einige Lebensmittel wurden für uns zunehmend unangenehmer. Wir waren froh, dass wir uns weitestgehend selbst versorgen konnten. Was uns nicht fehlen wird ist die Hektik der Menschen.
    Wir glaubten in Thailand ein kleines Paradies zu finden, mit Ruhe und Gelassenheit. Vorgefunden haben wir leider Hektik. Alles musste Laut sein. Einen kathastrophal ungeregelten Verkehr und viel Dreck. Gesehen haben sollte man es Mal, aber dort wohnen, kommt für uns nicht in Frage.
    Jetzt, wo wir wieder zu Hause sind, merken wir, wie frei und ungezwungen wir die letzten beiden Monate gelebt und geliebt haben. Es war eine tolle Zeit, mit vielen Gefühlen, Emotionen und Erlebnissen, die wir nie wieder missen möchten.
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