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  • Day 10

    Flucht aus Tschechien - stinkreich

    September 14, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 25 °C

    Zitat:
    Nichts ist vergleichbar mit dem guten Gefühl, an einen vertrauten Ort zurückzukehren und zu merken, wie sehr man sich verändert hat. (Nelson Mandela)
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    Die Corona-Zahlen steigen exponentiell in Tschechien. Wir beschließen daher, unsere Route abzukürzen, Tschechien wieder zu verlassen und uns auf den Heimweg zu machen. Zwei Tage früher als geplant. Und doch freuen wir uns auch auf zu Hause: Das Fahren bei 30° im Schatten in voller Montur strengt uns doch sehr an. Morgen Abend sind wir zu Hause und dann folgt der letzte Eintrag.

    So sitzen wir hier heute, an unserem letzten gemeinsamen Abend, beim gemütlichen Bier und lassen viele Dinge noch einmal Revue passieren. Unsere Eindrücke in dem großartigen Kurort Marienbad in Tschechien ebenso, wie die genussvolle Fahrt durch die Berge, auf einsamen Serpentinen und an tollen Seen vorbei.
    Dazu gehört aber auch die Geschichte, die wir von einem Nachtwächter im Rahmen einer Stadtführung erfahren haben:
    Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, steht eine Passage, die die Zeugen Jehovas dahingehend interpretieren, dass im Himmel, neben Gott, nur 144.000 Seelen Platz haben.
    Bis zum 18. Jahrhundert galt der Grundsatz, dass die Kirche, also das Gebäude, das direkte Tor in den Himmel sei. Und weil es im Himmel nur eine begrenzte Anzahl Plätze gibt, musste man sich vordrängeln: Nach dem Tode wurden die Menschen beerdigt. Diejenigen, die Schuld auf sich geladen hatten, also Straftäter, Selbstmörder und andere, wurden außerhalb des Dorfes, und damit weit weg von der Kirche, beerdigt. Die normalen Bürger wurden auf einem Friedhof beerdigt, der dicht an der Kirche war. Die Reichen, die der Kirche etwas vererbt hatten, wurden hingegen direkt IN der Kirche in Särgen gestapelt. Meist im Keller. Damit wollten sich die Reichen einen Platz im Himmel sichern. Das Problem: Nach einigen Tagen fingen die Leichen an zu stinken und jeder wusste, wer da so stank. Und daher kommt der Begriff „stinkreich“!

    Erkenntnis des Tages:
    Wir empfinden alle drei diese Reise als eine gelungene Kombination aus Adrenalin, Bildungsreise und Erholung. Jeder von uns hat etwas über sich gelernt und hat sich ein wenig verändert.
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