• 50km durch die Millionenstadt

    10 juni, Turkiet ⋅ 🌬 23 °C

    Da ist er – der lange erwartete Nachtrag:
    Wir starten zu viert auf die letzte Etappe unserer Reise. Für uns beide und Lionel ist das lang ersehnte Ziel zum Greifen nah. Für Lotti ist es nur eine weitere Etappe auf dem Weg nach Kirgisistan.
    Die letzten Tage waren vor allem warm und trocken. Gerade Straßen und wenig Abwechslung. Obwohl wir die Reise erstaunlich oft genießen konnten, sind wir jetzt einfach froh, endlich anzukommen.

    Nachdem wir mal wieder 70 km auf dem Seitenstreifen einer autobahnähnlichen Straße verbracht haben – vorbei an unzähligen Gated Communities und Vororten, in denen der Verkehr immer dichter wird – sind wir plötzlich in Istanbul.
    Als wir aber aufs Navi schauen, zeigt dieses noch über 50 km Distanz bis zu unserem Ziel, der Hagia Sophia im Stadtzentrum, an.

    Dann beginnt der Wahnsinn erst so richtig:
    Es geht entlang einer sechsspurigen Autobahn, in deren Mitte Busse auf einem eigenen Fahrstreifen fahren.
    Ein Imam schreit uns vom Minarett aus an, während eine angeleinte Ziege auf einer Verkehrsinsel grast und Motorroller gesetzlos kreuz und quer durch den Verkehr brettern.
    Zwischendurch tauchen immer wieder Fahrradwege auf, die nach kurzer Zeit abrupt enden oder direkt in eine Mauer führen.

    Am Ende geht es dann doch noch entspannt am Meer entlang. Wir sind kurz vorm Ziel, doch ein Gefühl von Freude oder Erleichterung stellt sich noch nicht ein.
    Auch als wir schließlich vor der prachtvollen Hagia Sophia stehen, kommt höchstens ein Hauch von Erleichterung auf.
    Wir haben noch nicht ganz verstanden, dass wir wirklich angekommen sind.
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