- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 73
- Tuesday, March 21, 2017
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 669 m
AustraliaStairway Falls28°13’0” S 153°9’0” E
Lamington National Park Teil 1

Heute hieß es das erste Mail allein in einen National Park und das mit dem Auto. Früh Aufgestanden und gefrühstückt und ab auf die Suche nach einer vernünftigen und preiswerten Autovermietung. Ich hatte mich gestern Abend im Internet bereits schlau gemacht, jedoch meinte die Frau an der Rezeption, dass die Autovermietung gegenüber manchmal recht günstig ihre Fahrzeuge anbietet. Ich schenkte ihr glauben und wurde enttäuscht. Die wollten 100$ für einen Tag. Auf den Weg lag noch Europcar, was ich jedoch bereits bei meiner Recherche ausgeschlossen habe. Trotzdem führte mich mein Weg hinein. Ok, 140$ will ich auch nicht löhnen. Kurz vor meinem favorisierten Laden fand ich schlieslich einen kleinere Autovermietung und siehe da 55$ für den ganzen Tag. Die Selbstbeteiligung ist zwar mit 3000$ etwas hoch aber wird schon nix passieren :)
Ich bekam die Protzkarre schlechthin, einen Toyota Corolla mit Automatik. Ich holte schnell meinen Internationalen Führerschein und schon ging es im Stadtverkehr voran. Es war etwas ungewohnt auf der linken Seite aber es ging alles gut. Nachdem ich Surfers Paradise hinter mir gelassen hatte wurde es bedeutend ruhiger auf der Straße und ich konnte entspannt zum Lamington National Park fahren, welcher übrigens die Reste einer alten Vulkanlandschaft darstellen. Zwischendurch hielt ich einmal an, um den Ausblick zu genießen. Mein heutiges Ziel ist der Coomera Circuit, welcher im Internet und in der GEO Zeitung erwähnt wurden war und als besonders schön bewertet wurde. Jedoch muss man wohl ein paar mal einen kleinen Fluss queren, was sich nach Regenfällen schwierig gestalten kann. Insgesamt ist dieser Rundweg 17,5km lang und wird mit der Schwierigkeitsstufe vier von fünf bewertet. Ich war gespannt und freute mich auf viele neue Eindrücke. Kurz vor meiner Ankunft, wo die Straßen etwas schmaler geworden waren rangierte gerade ein großer LKW, der mich freundlicher Weise vorbei ließ. Mein Auto stellte ich an der Binna Burra Lodge ab und ging zu erst zu der Rezeption dieses Feriendorfes. Ich brauchte noch ein Karte, welche ich gleich ausgehändigt bekam. Ich sagte ihr auch, dass ich den Coomera Rundweg gehen will, als daraufhin keine Bedenken ihrerseits kamen, machte ich mich guten Gewissens auf meine Tour. Noch schnell eine Kleinigkeit gegessen und schon tauchte ich in den dichten Regenwald ein.
Der erste Abschnitt war ziemlich einfach zu begehen, es war ein normaler Waldweg und war ein Zubringer um auf meinen Rundweg zu gelangen. Teilweise war der Boden von den letzen Regentagen sehr aufgeweicht. Ein paar Bäche kreuzten den Weg mehrmals, welche aber mit etwas Geschick trockenen Fusses überquert werden konnten. Ich war übrigens sehr froh an diesen Tag meine Wanderschuh angezogen zu haben, welche heute das erste Mal auf die Probe gestellt wurden. Ich verließ den Border Track, schaute auf die Uhr, um später zu wissen, wie lang ich schon unterwegs war. Der Weg wurde bedeutend schmaler, teilweise ragten Lianen oder andere Pflanzen in den Weg. In der GEO Zeitung stand ebenfalls, dass der Lamington National Park nicht vor so langer Zeit drei Frauen verschluckt hatte, ausgespuckt wurden sie erst am nächsten Tag, überseht von Stichen und Blutegeln. Auf meinem Weg nahm ich das ein oder andere Spinnennetz mit, was ich bereits von Cairns kannte. Beeindruckend war die Vegetation, die Art und Weise wie sich manche Pflanzen nach oben gekämpft hatten, die Größe die manche Pflanzen oder Bäume erreichten oder das Aussehen selbst. Nach einer längeren Strecke näherte ich mich meinem ersten Highlight, den Coomera Falls. Vorher bekam ich die Information durch ein Schild, das ich doch vorsichtig sein sollte, da es vom Wanderweg mehrere Meter steil bergab ging. Von einer Aussichtsplattform konnte ich den Wasserfall auf der gegenüberliegenden Seite genießen und bestaunen. Er stürzte in eine Schlucht 64 Meter nach unten. Ich verweilte kurz, denn der größte Teil der Wanderung lag zu diesem Zeitpunkt noch vor mir und ich war ja erst gegen 10:40Uhr gestartet. Der Rundweg soll zudem 6 Stunden dauern und um sechs Uhr wird es bereits dunkel. Im Regenwald wird es durch die dichte Vegetation noch eher dunkel. Also nahm ich die Beine in die Hand und emm, kroch durch die Gegend? Woher kommt eigentlich dieses Sprichwort?
Das laute Rauschen vom Wasserfall war schon fast verklungen, als es wieder stärker wurde und mich auch meinen weiteren Weg nun stetig begleiten würde. Mein Weg führte mich nun entlang des Coomera Bachs, welchen ich bestimmt zehn mal kreuzen durfte. Die ersten paar mal wren kein Problem, ich konnte die Steine nutzen, welche aus dem Wasser hinaus schauten. Der Schwierigkeitsgrad nahm aber fortan zu. Bei den nächsten paar Überquerungen musste ich bereits meine Schuhe ausziehen. Eine kleine Wandergruppe, es war erst die Zweite, die ich an diesem Tag sah, bis kurz vor Ende sollte ich auch keinen mehr zu Gesicht bekommen. Diese sind jedenfalls umgekehrt, da ihnen der Bach an der nächsten Überquerung zu stark von der Strömung war und weil man ein Stück schwimmen müsste. Ich entschloss mir es selber anzuschauen und ging einen immer kleiner werdenden Pfad entlang. Die nächste Überquerung war wirklich ein wenig tückisch aber konnte mit etwas Geschick gemeistert werden. An einer Überquerung musste ich sogar meine Hose ausziehen um die andere Flussseite mit trockenen Sachen zu erreichen. Auf meinem Weg sah ich viele Eidechsen, manchmal sah ich gerade noch den Schwanz, welcher daraufhin in einer Felsspalte verschwand. Kann somit auch eine kleine Schlange gewesen sein, muss aber nicht. Größere habe ich zum Glück nicht gesehen. Stattdessen kreuzte ein paar mal ein Krebs meinem Weg, welcher mir mit erhobenen Scheren klar machte, das er Bock auf eine Runde hat. Ich winkte jedoch ab und ging weiter.
Hin und wieder sah man die Arbeit von den Parkarbeitern, welche schon viele Bäume vom Weg räumen mussten, bisher war mein Weg dahingehend noch nicht versperrt wurden. Einen Baum nutze ich zum Balancieren, das war es aber auch. Fortan kam ich an vielen kleinen Wasserfällen vorbei, welche allesamt bezeichnet waren und durchaus idyllisch von ihrer Lage. Jedoch war in meiner Karte keiner der Wasserfälle ausgewiesen und ich kam an einem Punkt, wo ich zwischen zwei Wegen entscheiden musste und ich nicht so recht wusste, wo ich bin. Etwas unsicher entschloss ich mich für einen Weg, der sich später als richtig herausstellen würde. Bis ich aber wieder auf ein Zeichen traf dauerte es eine Weile und ich schaute ein paar mal auf die Zeit und setzte mir schlieslich eine Grenze, sodass ich es notfalls wieder zurück schaffe. Bis zu diesem Zeichen musste ich noch mehrere Male den Coomera Bach aber auch andere Kreuzen und hin und wieder meine Schuhe ausziehen. Sehr nervig stellten sich die Blutegel heraus. Diese nahm und unwillentlich mit jeden Schritt mit meinen Schuhen auf. Sie kletterten dann geschickt mein Bein hinauf, um mich als lebendige Tankstelle zu missbrauchen. Ein paar mal schafften es ein paar, nagut dann blutetet es halt ein wenig. Ich musste wirklich aller zehn Minuten anhalten und durfte bestimmt immer sechs oder sieben Stück beseitigen.
Ich hatte die Hälfte des Weges hinter mich gebracht und kam wieder auf den Border Track, welcher mich zurück nach Binna Burra bringen sollte. Ich entfernte mich zunehmend von dem Fluss und hoffte so auch die Blutegel los zu werden. Der Gedanke war jedenfalls schön. Auf der Hälfte meines Rückweges kam ich an einem Aussichtspunkt vorbei, welcher bestimmt unheimlich schön gewesen wäre. Während meiner Wanderung merkte ich schon wie es nebliger geworden ist und es teilweise auf das Blätterdach regnete. Ich war gut geschützt aber der Ausblick war natürlich Wolkenverhangen. Nach einer kleinen Pause und einen Apfel ging es auf das letzte Teilstück, was leichter zu wandern war. Kurz vor Schluss traf ich noch einen Wanderer, der mich gerade überholte, als ich mal wieder meine Blutegel entfernte. Ich kam schlieslich nach fünf Stunden wieder am Parkplatz an und traf den Mann erneut und fragte ihn nach seiner Wanderroute. Daraufhin zeigte er mir noch ein paar Bilder und ich lief zu meinem Auto. Auf dem Weg fuhr er an mir vorbei und fragte ob alles ok sein, ich meinte nur das mein Auto da drüben steht.Read more