• Letzter Tag in Hanoi

    April 4, 2024 in Vietnam ⋅ ☀️ 36 °C

    Der heutige Plan für den Tag, …entspannter als der Letzte. Wir konnten diesmal (gewollt) lange schlafen, denn Check Out ist erst um 12 Uhr und in das nächste Zimmer würden wir erst ab 14Uhr kommen. Eigentlich wollten wir keine extra Unterkunft buchen, da unser Bus nach Ha Giang abends 22Uhr abfahren sollte. Allerdings verbringt man hier keinen Tag ohne zu schwitzen, daher wollten wir vor der Busfahrt nochmal duschen gehen. Leider sind die gesamten Check In Zeiten erst 14 Uhr und unser Zimmer bereits weitervermietet. Bis 12 Uhr machten wir uns fertig, packten Sachen oder schrieben am Tagesbericht. Der Check Out verlief ohne Probleme und wir hatten noch nichts weiter gebucht und fragten im nächstbesten Hotel nach einem Zimmer für ein paar Stunden. Das wäre auch möglich gewesen aber für 30€ ein wenig viel. Daher nahmen wir die Sparvariante, deponierten dort unsere großen Rucksäcke und können später dort duschen gehen.

    Die erste Anlaufstelle war eine Bar, wo wir uns ein paar Drinks genehmigten und ich den Tagesbericht weiterschrieb. Caro recherchierte nebenbei und ruckzuck war es 14Uhr und wir mussten los zur Train Street aber diesmal mit dem Zug. Wir schlenderten durch deutlich ruhigere Straßen abseits des Hauptverkehrs und dachten wir sind diesmal schlauer als gestern. Zu der Seite, wo wir gestern noch in die Train Street reinlaufen konnten, war es nicht mehr möglich (Hat vielleicht etwas mit der Fahrtrichtung zu tun). Also kehrt gemacht, von der anderen Seite hinein und gute Plätze sichern. Die Lokalbesitzer an der Strecke, hatten bereits ihre Späher positioniert, die einen begleiteten und ja in das ihrige Lokal führen sollten. Mit dem Spruch, wir wollen nur durchlaufen, wurden wir allerdings in Ruhe gelassen. Die Zeit vertrieben wir mit einem Tee und ein wenig Recherche zum Ha Giang Loop. Dann war es 15:20Uhr, es hupte und die Lichter des Zuges erschienen am Ende der Gasse. Alle standen auf und die Lokalbesitzer hatten damit zu tun die Touristen in den sicheren Bereichen zu halten. Der Zug schob sich durch die Gasse und es war wirklich nicht viel Platz. So schnell wie er gekommen war, war das Treiben wieder zu Ende und die Schienen mit Touristen gefüllt.

    Der Tempel Den Ngoc Son war das zweite Ziel. Er liegt im Hoan Kiem See, befindet sich auf einer kleinen Insel und wurde im 19. Jahrhundert gebaut. Er ist Nationaldenkmal und eher klein und beschaulich. Daher hatten wir sehr schnell alles erkundet, wobei wir an einer gemütlichen Ecke kurz verweilten und den Fischen in einem dekorierten Becken, welcher von einem Garten umgeben war, verweilten.

    Das letzte Ziel für heute sollte die Mosaikstraße sein. So schlenderten wir durch den Verkehr über eine dicht befahrene Straße und da war sie auch schon. Ein Mosaik reihte sich an das andere und repräsentierten das Leben, die Kultur und die Gottheiten in Vietnam. Leider lagen die Mosaikgebilde mitten an der Hauptverkehrsstraße und der Fußweg nur circa einen Meter breit, sodass man nicht wirklich Lust hatte dort zu verharren. Also liefen wir die Straße nur entlang und gingen anschließend in ein Cafe unserer Wahl. Dort schrieb ich den Tageberichte weiter und genossen einen Lime Smoothie und einen Minz-Tee. Gegessen hatte wir beide noch nichts, da es in unseren Bäuchen etwas grummelte. Dennoch wollten wir die Busfahrt nicht ganz mit leeren Mägen antreten und kauften im Laden gegenüber ein Banh Mi. Die Zeit verging wie im Fluge und so schlenderten wir das letzte Mal durch Hanois Straßen zum Hotel zurück und nahmen unsere bezahlte Dusche.

    Mit einem Grab ging es dann zum vermeintlichen Haltepunkt für den Bus. Dort angekommen, kam ein Mann vom Busunternehmen auf uns zu und ich sorgte erstmal für Verwirrung indem ich das falsche Ticket zeigte. Nach kurzer Rücksprache klärte sich der Sachverhalt und wir warteten die restliche Zeit in einem Cafe. Nun wurde es ein wenig sonderbar. 21:30Uhr liefen wir wieder zum Treffpunkt, etwas zu früh aber besser als zu spät. Wir wurden gebeten in einer Seitenstraße auf kleinen Kunststoffhockern Platz zu nehmen. Wir sahen einen großen Bus abfahren aber unserer war selbst zur Abfahrtszeit 22 Uhr nicht in Sicht. Neben uns stand ein alter, schon etwas abgenutzter Minibus mit offener Seitentür und ich machte schon Witze, dass wir die 6:30h doch mit dem fahren können. Etwas verdutzt schaute ich, als wir wenig später in einen solchen einsteigen sollten. Wäre doch ein einfaches Spiel, die Backpacker vom Treffpunkt wegzulocken. Zum Glück waren noch andere Vietnamesen dabei, welche den Sachverhalt aufklärten. Der Minibus sollte uns demzufolge nur zum Treffpunkt mit dem richtigen Bus bringen. Also fuhren wir los, fuhren und fuhren, das Stadtgebiet lichtete sich und ich war immer noch skeptisch. Irgendwann ein wenig außerhalb fuhr der Minibus von der Schnellstraße ab und hielt auf einem Zubringer am Seitenstreifen. Verlassene Gegend. Wir standen direkt neben einer Fussgängerbrücke und auf der anderen Straße waren ATM`s von verschiedenen Banken. So richtig beruhigte mich das nicht. Nach zehn Minuten erschien der Bus und wir konnten den Schlafbus in Richtung Ha Giang besteigen.

    Sprichwörtlich mussten wir ganz hinter und über mehrere schlafende Reisende hinwegsteigen. Jeder Winkel wurde ausgenutzt, was in einen Hindernislauf für uns endete. Der Schlafbus ist wie folgt aufgebaut. Es gibt drei Reihen, jede Reihe hat 6 obere und 6 untere Schlafplätze. Dazu kommen noch die zweimal sechs in den Zwischenreihen auf den Boden und ganz hinten zweimal fünf (oben und unten). Wir hatte die zwei Schlafplätze oben ganz hinten am Fenster. Naja, versuchen wir mal zu schlafen, dachten wir uns. Caro gelang es ein wenig besser als mir. Ich hatte mit dem ständigen hin und her wackeln und mit einer zu kurzen Liegefläche zu kämpfen. Aber wir waren im richtigen Bus und kamen unserem Ziel näher.
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