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  • Day 7

    Du Gia nach Dong Van

    April 6 in Vietnam ⋅ ☁️ 24 °C

    Einmal Frühstück bitte und schon wurde uns ein Omelett und ein paar Bananen-Pancakes mit Kaffee serviert. Der Eigentümer und seine Frau waren sehr nett und lecker geschmeckt hat es auch. Jedenfalls war das unsere Meinung. Gegenüber saß ein französisches Pärchen, wo er das Omelett hatte und sie die Pancakes. Bei dem Omelett war ein Baguette dabei, in dass er einmal reingebissen hatte und es dann liegen ließ. Sie ließ auch einen Teil der Pancakes liegen, ach die Franzosen … 😊

    Unsere heutige Etappe von Du Gia nach Dong Van, 108 km

    Wir hatten ein wenig Schlaf nachzuholen und deswegen kamen wir erst halb elf los. Wir dachten, wir sind schon spät dran, doch manche Gruppen fuhren ebenfalls erst um diese Zeit los. Also den Rucksack auf dem Motorrad verstaut und Caro aufgesprungen, verließen wir Du Gia auf derselben Strecke, wie wir gekommen waren. Wir kamen allerdings nicht weit, denn ich wollte noch ein paar Drohnenaufnahmen machen.

    Die Straßenverhältnisse waren anfangs ähnlich wie gestern. Immer wieder fuhren wir von einem Tal ins andere und konnten die schönen Kalksteinformationen bestaunen. An einem Aussichtspunkt waren wir ganz allein, stellten das Motorrad ab und schon kamen Kinder auf uns zu gerannt, welche Blumen gepflückt hatten und ich wusste natürlich was jetzt kommen würde. Caro hatte eine Blume genommen und ein Junge zeigte auf die Blume und dann rieb er Daumen und Zeigefinger und machte damit deutlich, dass das was kosten sollte. Der Norden von Vietnam ist sehr arm und wir hatten den Tag zuvor darüber gesprochen, sodass wir einen kleinen Betrag gaben. Der Junge zeigte außerdem auf unsere Wasserflasche, welche wir den Kindern ebenfalls überließen. Jetzt aber, ab zur Aussicht und den Blick in die Ferne genießen. Im selben Moment trafen wir die zwei Freundinnen vom Abendbrot wieder, welche natürlich auch gleich von den Kindern belagert wurden. Wir verabschiedeten uns mit den Worten, schön euch wiedergesehen zu haben, bis zum nächsten Aussichtspunkt, was auch so kommen sollte.

    Eine lange Serpentinenstrecke führte uns ins Tal zu sehr vielen Reisterrassen. Die Stadt war allerdings bereits von den Gruppentouren in Beschlag genommen worden, sodass wir einfach weiterfuhren. Zu unserer Überraschung kamen wir auf eine neu asphaltierte Straße, wo es sich natürlich sehr angenehm fahren ließ. Ein paar Serpentinen bergauf und wir erreichten einen sehr schönen Aussichtspunkt. Motorrad abgestellt, Kaffee und Wasser bestellt und die Umgebung genossen. Ich nutzte die Möglichkeit und flog ein wenig mit der Drohne.

    Nächstes Ziel war Meo Vac, eine Region, die ziemlich schön sein soll: Allerdings wurden hier sehr viele Straßenabschnitte neu gebaut. Also ging es runter von der asphaltierten Strecke auf eine staubige Schotterpiste, welche manchmal ein wenig holprig war. Für die neue Straße wurden mehrere Hänge abgetragen und große LKW´s frequentierten auf der Strecke. Es sollte allerdings noch anders kommen. Wir durchquerten Mia Xu und fuhren nun den Abzweig bergab zum Nho Que River, wo wir eine Bootstour machen wollten. Der Weg dorthin war jedoch mehr eine Offroadstrecke als eine Straße. Streckenweise Asphalt mit Kies auf der Straße war ja in Ordnung aber stellenweise, wurden ziemlich große Steine, welche nicht verdichtet waren für eine vorrübergehende Straße genutzt. Mal Sprang das Vorderrad, mal das Hinterrad zur Seite und Caro bewegte sich auf und ab. Nachdem wir genügend Staub abbekommen hatten, kamen wir unten an und trafen auf eine große Menschenmasse. Das war der Abholpunkt für die Bootstouren, also stellten wir unser Motorrad ab und reihten uns ein. Zu unserer Überraschung kamen wir schneller als gedacht zu einem Busshuttle. Es war wie ein Kleinbus aber von den Seiten offen. Die Fahrt dauerte nicht lange, noch ein kleiner Fußmarsch und da waren die Boote. Zwischendurch wurden an Verkaufsständen noch verschiedene Dinge angeboten, aber den trauten wir nicht so ganz und richtigen Hunger hatten wir nicht, dabei hatten wir nur Frühstück gehabt. Der Nho Que ist ein Stausee, welcher durch eine beeindruckende Gebirgsstruktur verläuft. Zwischendurch schlossen sich Reisterrassen an aber wir hatten zwei Spektakel zu beobachten. Einmal natürlich die Natur, das zweite war eine älter Vietnamesische Reisegruppe, welche uns kurzer Hand mit auf einem Foto haben wollte. Wir dachten uns nichts dabei und landeten in einem kleinen Fotomarathon. Wir saßen im Kreis, machten eine La-Ola-Welle und plötzlich fingen Sie an zu singen. Es hat auch Spaß gemacht aber wir waren froh, als wir uns wieder ein wenig rausziehen konnten. Die Bootsfahrt an sich genossen wir sehr und auf dem Rückweg viel uns bereits auf, dass wir eine Station, eine kleine Wanderung, aufgrund der Zeit nicht mehr schaffen würden.

    Wieder die Schotterstraße nach oben gekämpft, fuhr ich ein wenig schneller. Noch war es hell und man konnte alles sehen, in der Dunkelheit hatte ich keine große Lust zu fahren. Erst bergauf und wieder bergab erreichten wir nach einer halben Stunde gerade noch so im Hellen Dong Van. Die Stadt war größer als ich sie mir vorgestellt hatte und erinnerte mich ein wenig an Städte innerhalb von Skigebieten. Eine große Straße, überall bunte Lichter, Hotels und Restaurants. Letztes war nach dem Einchecken unser Ziel. Gesagt getan stöberten wir durch die Google Bewertungen. Bei dem Restaurant unserer Wahl angehalten, sahen wir die Rinderköpfe und den gekochten Hahn im Ganzen auf der Theke liegen. Drinnen war es sehr voll und auf Nachfrage bekamen wir keinen Platz. Also suchten wir weiter und Caro fand ein schickes kleines Restaurant etwas hinten in einer Seitenstraße. Wir waren die ersten Gäste, aus diesem Grund waren wir erst ein wenig skeptisch. Bei Google 5 Sterne und keiner da? Aber wir sollten positiv eines bessern überzeugt werden. Wir bekamen leckere gebratene Nudeln, Frühlingsrollen und gebratenen Tofu. Zuvor gab es eine Bananen Smoothie und danach genossen wir den Abend bei zwei Cocktails. Gefühlt haben wir das vom Tag nachgeholt.

    Die Zeit schritt voran aber der Abend sollte nicht zu Ende sein. Der eigentliche Plan war, ab in die Unterkunft, Bericht schreiben und schlafen gehen, da morgen der längste Tag werden sollte. Jetzt ist es kurz vor eins und ich schreib noch Bericht. Der erste Punkt, welcher den Plan zunichtemachte, war eine Party auf dem Marktplatz, welche wir uns belustigt anschauten. Dort stehen geblieben, genossen wir den Moment und holten uns noch ein Getränk. Das Zweite war eine vietnamesische Reisegruppe mit gutem Pegel. Wir hatten uns in die Lobby gesetzt, um den letzten Bericht hochzuladen und den neuen zu schreiben. Erst ging die Gruppe vorbei aber kam dann gleich wieder zu uns. Erst waren es zwei Männer, welche kein Englisch konnten, also ging es mit Google Translate weiter. Anschließend gesellten sich noch zwei weitere Männer und eine Frau dazu. Diese konnte ein wenig mehr Englisch sprechen und fortan ging die Hauptkommunikation über sie. Die Vietnamesen waren sehr freundlich und haben sich nur positiv über uns und Deutschland geäußert, was wir über Vietnam erwiderten. Sie waren aus einem Ort nördlich von Hanoi, haben vor einem Jahr das Studium als Lehrer abgeschlossen und waren als Studiengruppe für ein Wochenende in den Norden gefahren. Nach einer Weile konnte ich mich an den Bericht setzen und Caro recherchierte noch ein wenig. Plötzlich vernahmen wir ein Geräusch und als ich nachschaute, sah ich den Besitzer mit seiner Frau hinter der Theke auf einer Matratze liegen. Also packten wir schnell unsere Sachen, verschwanden im Zimmer, damit die beiden schlafen konnten.
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