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  • Dag 28

    Ho Chi Minh City

    27. april, Vietnam ⋅ ⛅ 37 °C

    Der Bus schaukelte hin und her und gefühlt immer etwas schnell unterwegs. Eigentliche Ankunftszeit war sechs Uhr und bei der Unterkunft hatte ich uns für um sieben Uhr angemeldet. Nachdem ich doch etwas schlaf gefunden hatte, schaute ich auf die Uhr (drei Uhr morgens) und danach auf Google Maps, demnach sollte es nicht mehr lange dauern. Allerdings waren wir viel zu früh. Das war uns bereits bei der Übernachtfahrt von Sapa nach Hanoi passiert und diesmal waren es zweieinhalb Stunden eher. Caro eben noch im Tiefschlaf musste sich in drei Minuten hochraffen und ihre sieben Sachen mitnehmen. Draußen vor dem Rucksack, war bereits ein Taxifahrer hinter uns, welcher in zehn Sekundenrhythmus immer die gleiche Frage stellte „Taxi?“ und ich ihm immer wieder mitteilte, dass wir einen kurzen Moment bräuchten. Was er natürlich nicht wollte und ich mich aber auch nicht abzocken lassen wollte. Sodass ich mit der Grab App nachschaute, wie hoch die Kosten für den Transfer waren. Ich zeigte ihm den Preis und das Ziel, welches er lediglich mit einem Handzeichen bestätigte. Das reichte mir jedoch nicht zu, sodass ich ihn explizit den Preis nochmal zeigte. Er überlegte kurz, brummte und bestätigte wenig später mit derselben Handbewegung. Es war halb vier morgens und dafür waren doch schon viele unterwegs. Hupend bahnten wir uns unseren Weg ins Zentrum von Ho Chi Minh City.

    Nahe am Hotel wurden wir schließlich in der Nähe eine Parks abgesetzt. Kurz verfolgten wir den naiven Gedanken, dass vielleicht ein Café bereits für die Frühaufsteher geöffnet haben könnte. Die Fußwege waren tatsächlich schon bevölkert. Viele Busse hielten und hatten unter anderen viele Pakete dabei, welche den Fußweg stellenweise komplett versperrten. Nachdem wir uns nicht zu weit von unserer Unterkunft entfernen wollten, nahmen wir vorerst auf einer Bank im nahgelegenen Park Platz. Es war mittlerweile fünf Uhr und es waren noch zwei Stunden bis wir entweder ein Zimmer bekommen oder einfach die Rucksäcke abstellen konnten. Zuerst huschten die Ratten unweit unserer Bank über die Wiese. Als die Sonne langsam die Dunkelheit vertrieb, kamen die Sportler, welche im schnellen Gang ihre Runden im Park drehten. Die Großstadt erwachte nun nach und nach zum Leben. Etwas entfernt fanden sich Sportgruppen zusammen, welche zur Musik die einstudierten Bewegungsabläufe abspulten. Es wurden sechs Uhr und ein Backpacker Pärchen, was sich auf einer benachbarten Parkbank niedergelassen hatte, war bereits in das Café in Sichtweite hineingegangen, was wir auch ins Auge gefasst hatten. Die Sonne hatte bereits die schwülwarme Luft erhitzt, sodass wir im Sitzen mit Schwitzen anfingen. Da kam das klimatisierte Café ganz recht. Mit einem etwas mageren belegten Baguette und einen Kaffee vertrieben wir die letzte Stunde und kamen dann aber leider trotzdem vor verschlossenen Türen am Hotel an. Nur durch Zufall ging ein anderer Gast ins benachbarte Gebäude und wusste, dass die Besitzerin für beide zuständig war. Dieser ließ uns in die Lobby, wo die Rezeptionistin nach einer viertel Stunde aufschlug. Zu unserem Glück bekamen wir gleich unser Zimmer zugewiesen und konnten ein wenig Schlaf nachholen.

    Gegen elf Uhr waren wir schließlich bereit, uns der Großstadt zu stellen. Die Sonne schien unermüdlich. Andere Reisende, welche wir zuvor an anderen Orten getroffen hatten, erzählten, dass Ho Chi Minh City ziemlich heiß werden würde. Die Sonne von oben und unter uns die stark erhitzten Steinflächen ließen die Schweißperlen nur so herunterlaufen. Unsere erste Station war eine große Markthalle mit allen möglichen Sachen. Ziel war es unter anderen, für Caro, eine kurze Hose und ein T-Shirt zu ergattern. Allerdings war die Lust durchgeschwitzt etwas zu probieren, eher gering, sodass eine Kokosnuss erstmal für eine Abkühlung sorgen musste. Da wir jetzt in der Nähe vom Saigon Skydeck waren, nahmen wir das gleich mit. Das ist wie das Lotte Observation Skydeck in Hanoi ein Hochhaus, mit einem 360° Rundumblick aus luftiger Höhe. Der Fahrstuhl erreichte die 49. Etage und wir bestaunten die Stadt aus einer Höhe von 178 Metern. Der erste Eindruck, wenig Grünfläche, ein paar wenige Pools auf Dächern, ein etwas brauner Fluss schlängelte sich an der Stadt vorbei und viele andere Hochhäuser ragten in den Himmel. Im Gegensatz zu Hanoi, war die Sicht klar. Der Vorteil, die Runde mit der Aussichtsposition zu beginnen war, dass wir die gesetzten Marker auf unserer Karte, mit der Aussicht abgleichen konnten. Der beste Weg war gefunden und wir verfolgten unseren Plan. Erste Highlights waren das Opernhaus, sowie der Sitz des Volkskomitees, welcher in französischen Kolonialstil erbaut worden ist. Der fehlende Schlaf nagte ein wenig, ließ uns aber von unseren weiteren Erkundungstour nicht abbringen. Wir steuerten ein Shoppingcenter an, was jedoch mit hochpreisigen Marken belegt war und wir schnell weiter gingen. Caro benötiget immer noch ihre zwei Sachen, aber ein weiteres Shopping-Center sollte noch kommen. Als nächstes rückte das alte Postamt und die Kathedrale Notre-Dame von Saigon ein paar Kreuzungen weiter in unser Blickfeld. Leider war die komplette vordere Fassade der Kathedrale mit Baugerüsten umhüllt, sodass wir uns schnell ins Postamt aufmachten. Eine große Halle, teilweise mit Souvenirläden gefüllt aber auch mit Angestellten der Post selbst. Die Halle fungiert noch immer teilweise als Poststation. Auf dem Weg zu unserem heutigen letzten Marker auf der Karte, fand Caro bei H&M eine kurze Hose und zwei Shirts und ist für den weiteren Urlaub besser aufgestellt. Der letzte Marker war der Turtle Lake, welcher nicht wirklich ein See, sondern ein sehr großes Wasserbecken darstellt, mit einer großen Lotusblüte in der Mitte. Statt Schildkröten schwammen lediglich kleine Fische im bereits grünen Wasser. Das Objekt ist in die Jahre gekommen, weswegen die obere Aussichtsplattform bereits gesperrt wurde. Die Lotusblüte ist in Vietnam ein Nationalsymbol und steht für die Kultur und die Fähigkeit sich die einzigartigen Traditionen, trotz großer Widrigkeiten, zu bewahren. Weiter steht der Lotus für Erleuchtung und Perfektion.

    Wir waren mit unserem ersten Rundgang fertig und auch ein wenig ausgelaugt. Wenn man in Saigon ein wenig Ruhe genießen will, flüchtet man in die Roof Top Bars und beobachtet das Treiben von der Ferne. Bei unserer ersten Station war diese leider noch geschlossen, der zweite Versuch, nahe am Fluss glückte. Nach einem kleinen Abstecher am Fluss selbst, ging es direkt in die Unterkunft, wo wir uns ein wenig ausruhten und die letzten Tage in Vietnam planten. Der morgige führte uns ins Mekong Delta, der drauffolgende in die Cu Chi Tunnel vom Vietnamkrieg. Am darauffolgenden Tag geht es bereits nach Indonesien.

    Am Abend gingen wir lediglich zum Abendessen auf die nun voll erleuchteten und sehr belebten Straßen. In einer Bar hatte ich vorhin das Ende vom Qualifying der MotoGP gesehen und gehofft das Sprint Rennen zu sehen. Leider lief nun überall Fußball. Während Caro in der Unterkunft ihren Tolino schnappte, schaute ich das Rennen und schrieb anschließend den heutigen Tag nieder.
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